Allergiereiches Österreich
Ausschlag, Schnupfen, tränende Augen, Asthma und Blähungen, all das lösen Allergene aus. Experten gaben beim Vortragsabend „Treffpunkt Gesundheit“ kürzlich Tipps, wie man mit Allergien ohne große Einbuße an Lebensqualität durch den Alltag kommt.
Das Abwehrsystem von 1,6 Millionen Österreichern (jeder Fünfte) reagiert auf irgendeinen Stoff allergisch. „In Salzburg und Ober-österreich kommen Allergien doppelt so häufig vor wie im Burgenland und in Kärnten“, sagt Ernährungswissenschafterin Eva Fauma. Pollen, Tiere, Medikamente, Hausstaubmilben, Chemikalien, Metalle, Lebensmittel, Kosmetika, Schimmelpilze, Insektengift etc. können zu schmerzhaften bis lebensbedrohlichen Reaktionen führen.
„Auch wenn auf Kosmetika Begriffe wie ,allergenfrei’ oder ,hautärztlich getestet’ draufsteht, kann irgendjemand auf einen Inhaltsstoff mit einem Ausschlag reagieren. Es gibt nichts Allergenfreies. Man kennt heute rund 2000 Kontakt-allergene“, sagt Dermatologe Primar Josef Auböck vom AKH Linz. Sogar sogenannte Naturarzneien etwa mit Ringelblume, Johanniskraut oder Arnika können Allergien hervorrufen.
Bei den Nahrungsmitteln gibt es mehr Unverträglichkeiten (Intoleranzen) als Allergien (Milch, Hühnerei, Erdnuss, Meerestiere etc.). Eva Fauma erklärt den Unterschied: „Bei einer Allergie gibt es eine Immunantwort auf ein Eiweiß, und bei der Unverträglichkeit fehlen Enzyme, um bestimmte Nahrungsmittel aufschließen zu können. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung haben eine Lebensmittelallergie, aber 25 Prozent der Österreicher vertragen Milchzucker und 30 Prozent Fruchtzucker nicht. Wer bei einer Intoleranz ab und zu ,sündigen’ will, kann bestimmte Enzyme mit Tabletten zuführen.“ „Antihistaminika, Immuntherapie, lokale Sprays für die Nase oder Lunge sind Allergietherapieoptionen. Man kann auch mit Homöopathie oder Phytotherapie wie etwa mit der Traganthwurzel oder Schwarzen Johannisbeere arbeiten. „Pollenallergiker sollten derzeit die Wäsche nicht im Freien trocknen“, rät die Linzer Apothekerin Sonja Rohatschek.