„Ohne Facebook werden Kinder zu Außenseitern“
Fast jeder Jugendliche ist heute bei mindestens einer Online-Community. „Wer nicht dabei ist, wird zum Außenseiter“, sagt Psychotherapeut Rudolf Liedl vom Kinderhilfswerk Linz.
Eltern hätten oft irreale Ängste, was Facebook & Co betrifft, sagt Liedl. Der Psychotherapeut rät Müttern und Vätern, die unsicher im Umgang mit dem neuen Medium sind, sich selbst anzumelden und zu experimentieren. „Auch wenn es nur zu Lernzwecken ist. Wenn man selbst dabei ist, weiß man, wie die Dinge auf Facebook funktionieren, und lernt, die Gefahren realistisch einzuschätzen.“
Der Psychotherapeut, der hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, kann der neuen Kommunikationsform großteils positive Seiten abgewinnen. „Es ist ein Werkzeug, um sich selbst darzustellen und mit persönlichen Dingen an die Öffentlichkeit zu treten“, sagt Liedl. Wie weit man dabei gehen und dass man andere nicht verletzen dürfe, sei eine Sache, die im Elternhaus besprochen werden müsse. „Es ist bei Facebook eben so wie im normalen Leben auch: Es müssen gewisse Höflichkeitsformen gewahrt werden, und man sollte nicht zu viel von sich selbst preisgeben.“
Positive Reaktionen erlernen
„In den Therapien erleben wir oft, dass gerade jene Jugendlichen, die bei keiner Online-Community sind, schnell zu Außenseitern werden“, sagt Liedl und nennt noch einen Grund pro Facebook. „Bei den Unterhaltungen werden die Jugendlichen motiviert, positiv zu reagieren und zum Beispiel mit ,gefällt mir’ zu antworten.“
Psychotherapeut Rudolf Liedl hat selbst drei Kinder, mit zweien ist er auf Facebook befreundet, ein Kind hat den Vater abgelehnt.
„Das ist okay. Als Eltern muss man das akzeptieren und darf das Facebook nicht dazu verwenden, um seinen Kindern nachzuspionieren. Wichtig ist nur, dass man sich auch als Erziehungsberechtigter damit auskennt.“
Wer seine Kinder Zugang zum Internet gewährt und dann noch Facebook.com erlaubt anzusurfen, dem sollte man das Sorgerecht entziehen. The Internet is for PORN. Was haben Kinder im Internet verloren?
aber es ist überhaupt KEIN problem, diverse seiten, suchwörter, etc. mittels - sehr brauchbarer - kostenloser(!) software tatsächlich sehr wirkungsvoll zu sperren ...
ebenso ist mittles software die dauer der internet-ausflüge ganz einfach zu begrenzen ...
wenn schon die 10-jährigen UNKONTROLLIERT jeden schwachsinn ansurfen können, dann wäre tatäschlich die verantwortungsvolle fürsorge-frage zu stellen!
wann werden die (verantwortungslosen) eltern(teile) endlich in den erziehungsgrundlagen - ZWANGSWEISE - geschult?
aber wenn interessiert das wirklich?
das sind doch - auch und vor allem - die konsumneten von heute und morgen ...
und zum fratzebock: ich arbeite seit mitte der 80-iger(!) mit der edv ...
bin bestimmt nicht technik-oder medienfeindlich ... aber dieser ....bock interessiert mich aus besten gründen um`s verrecken NICHT!
Interessant, dass es Herrn Rudolf Liedl anscheinend nicht wichtig ist zu erwähnen, wie viele Kinder gerade durch das Cyber-Mobbing via facebook zu leiden haben. Mobbing-Experten raten den Eltern, den Kindern facebook nur zu erlauben, wenn auch die Eltern ein facebook-Konto haben und die Kinder sie als Freunde annehmen, sodass die Eltern früh reagieren können, wenn ihr Kind gemobbt wird oder selber mobbt. Das hat meiner Meinung nach nichts mit dem Eingriff in die Privatsphäre zu tun; Geheimnisse sollten sowieso nie öffentlich preisgegeben werden, schon gar nicht in einem Format wie facebook. Und wir haben auch keinen seelischen Schaden erlitten, wenn wir als Jugendliche via Festnetz-Telefon mit unseren Freundinnen telefoniert haben, ohne dass unsere Eltern zur "Wahrung unserer Privatsphäre" den Raum verlassen hätten.
Der kurze Beitrag, der übrigens NICHT von mir geschrieben wurde, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt im Zusammenhang mit facebook & Co natürlich noch viel Wichtiges, wie der Einfluss solcher Communitys auf das Konsumverhalten Jugendlicher oder eben auch das Cyber-Mobbing. Nur ist hier nicht ausreichend Platz, diese Themen ausführlicher abzuhandeln. Gut, dass Sie das Thema zumindest anschneiden und auch einen Lösungsvorschlag skizzieren.
Was die Geheimnisse Jugendlicher betrifft: die hat es immer gegeben und wird es immer geben. Jeder Mensch darf auch seine Geheimnisse haben. Im Fall von Kindern und Jugendlichen wird es nur problematisch, wenn sie sogenannte schlechte Geheimnisse haben, wozu Mißbrauch, Gewalt oder Mobbing gehören. Das gibt es allerdings auch ohne facebook. Nur sind auf facebook die Urheber - sofern das Kind keine unbekannten Freunde akzeptiert - oft leichter auszuforschen und damit zu konfrontieren als beim Mobbing etwa in der Schule oder auf der Straße.
Aber ausschließlich IN Facebook.
Mit Facebook werden Kinder zu Außenseitern in ALLEN anderen kommunikationsformen!!!
Hoffentlich kann ich es noch erleben, einem Mitglied der "Generation Facebook" am Stammtisch, die deutsche Sprache näher zu bringen!!
Ob jemand Außenseiter ist oder nicht, entscheidet sich natürlich nicht allein durch ein Phänomen wie facebook. Aber wer in allen anderen Kommunikationsformen Außenseiter ist, ist es üblicherweise auf facebook auch. Die Sorge, facebook würde Jugendliche erst zu Außenseitern machen, teile ich nicht. Sehr viele Jugendliche nutzen facebook dazu, ihre realen Kontakte über die Schule hinaus aufrecht zu erhalten, zu pflegen und Freizeitaktivitäten zu organisieren, was sie eben nicht zu Außenseitern macht. Facebook ist nun Mal - ob wir es wollen oder nicht - ein Teil der Jugendkultur geworden. Dabei entstehende "Unkulturen" wie Computersucht (die tatsächlich zum Außenseitertum führen kann), Cyber-Mobbing oder die Verfremdung unserer Sprache sind nicht zu übersehen und können natürlich nicht einfach hingenommen werden. Dazu braucht es Kritiker wie Sie! Ich denke nur, es wird auch überraschend viel Positives geben, das Sie von einem Mitglied der "Generation Facebook" am Stammtisch lernen können.
nur wenn sie nicht bei jedem schmarren mitmachen? wie mit den modeschuhen, -jeans oder sonstigem?
damit sie sich gegenseitig im aufhetzen übertrumpfen und im unfug treiben bis zum kriminellen?
na ja, sicher gibt etliche, die damit verantwortungsvoll umgehen, aber ich denke, das ist die minderheit.
Kein Jugendlicher soll bei jedem Schmarren mitmachen und sich jedenfalls nicht zu kriminellen Aktivitäten aufhetzen lassen. Im Fall von facebook geht es tatsächlich um den verantwortungsvollen Umgang damit. Um diesen Umgang zu erlernen, muss man aber tatsächlich und praktisch damit umgehen. Soweit ich beobachte, geht der Großteil der Jugendlichen damit ganz gut um. Sicher strotzen die Beiträge auch von Harmlosigkeiten, Belanglosigkeiten oder Sinnlosigkeiten. Das gehört zur Suche nach Sinn und Orientierung von Jugendlichen dazu. Facebook bildet das nur ab. Und die Orientierung bekommen Jugendliche natürlich nicht in erster Linie von einer Onlien-Community, dazu brauchen sie vor allem den guten Kontakt zu ihren (facebook-kritischen) Eltern.
Aber nochmals: Das meiste, was auf facebook ausgetauscht wird, ist nicht so, dass man sich darüber Sorgen machen müsste: Glückwünsche, geplante Freizeitaktivitäten, beliebte Musikvideos, Veranstaltungstipps, positive Verstärkungen wie "gefällt mir"...
"Wichtig ist nur, dass man sich auch als Erziehungsberechtigter damit auskennt.“
warum? wieso? weshalb? muß ich mich auskennen?
meine kinder nutzen facebook, aber wieso ist es für mich WICHTIG? mich interessierts überhaupt nicht, also...?!?
ich habe meine eigenen, althergebrachten formen der kommunikation. die kids sollen halt, obwohl meine meinung darüber sicher nicht druckreif ist.
Niemand MUSS auf facebook sein und sich damit auskennen. Wenn Kinder facebook nutzen, ist es ihnen aus irgendeinem Grund wichtig. Wenn sich ihre Eltern dafür überhaupt nicht interessieren, ist das ihr gutes Recht. In den meisten Fällen aber fördert es die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, wenn sich die Eltern zumindest ein wenig dafür interessieren, was den Kindern wichtig ist. Aber nochmals: Sie MÜSSEN nicht! Es ist Ihre freie Entscheidung.
Allerdings rate ich Eltern, die sich wegen der facebook-Nutzung ihrer Kinder Sorgen machen und die Kinder kontrollieren oder die facebook-Nutzung verbieten möchten, sich zuerst selber damit auseinander zu setzen. Dann können sie besser mit den Kindern darüber reden. Und das offene Gespräch darüber halte ich nach wie vor für zielführender als den Versuch einer Kontrolle, die in den wenigsten Fällen etwas fruchtet.