Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Mobbing geht um die Welt

Von Von Claudia Riedler und Ulrike Rubasch, 12. Mai 2010, 00:04 Uhr
Facebook
Bild: Colourbox

Was bisher innerhalb einer Schulklasse blieb, bekommt durch Internet und Handy ganz neue Dimensionen. Immer mehr Schüler sind Opfer von Cybermobbing. Die Täter sind entweder naiv, weil sie nicht wissen, welche Tragweite das hat, oder schlicht böswillig.

„Früher haben sich die Kinder via SMS oder am Telefon beschimpft, jetzt tun sie es in Facebook. Da bekommen diese Beschimpfungen viel mehr Personen mit, es verbreitet sich viel schneller“, sagt Regina Weinert, Lehrerin an der Hauptschule Vorchdorf. In ihrer zweiten Klasse sind drei von sechs Mädchen und vier von acht Burschen bei Facebook angemeldet. Einige haben auch schon Erfahrungen mit Cybermobbing. „Mobbing im Internet ist sehr stark verbreitet. Ich war auch schon Opfer und habe denjenigen von meiner Facebook-Freundesliste gelöscht“, sagt etwa Pascal Stöcklegger von der zweiten Klasse der HS Vorchdorf.

„Cybermobbing ist fast immer ein Teil von anderen Mobbingformen“, sagt Rupert Herzog, Leiter der Mobbinginterventionsstelle der Kinder- und Jugendanwaltschaft in Oberösterreich. Laut Studie seien drei Prozent der Mädchen und acht Prozent der Burschen schon Täter gewesen, sieben Prozent der Jugendlichen waren bereits Opfer. Cybermobbing finde häufig in sozialen Netzwerken wie Facebook statt. „Dabei wird im Namen eines anderen eine Seite eingerichtet, manipulierte Fotos daraufgestellt und Beschimpfungen hineingeschrieben.“

Im Internet bekommt Mobbing eine ganz neue Qualität. „Mit den Demütigungen richtet man sich an ein Millionenpublikum, und es lässt sich nicht mehr rückgängig machen, weil man auch nach dem Löschen der Inhalte nicht weiß, wer es bereits gelesen oder heruntergeladen hat“, sagt Herzog. „Die Gefällt-mir-Funktion bei Facebook hilft zudem, dass sich mehr ans Mobbing anhängen als im realen Leben“, sagt Lehrerin Weinert.

Naive und Böswillige

Wer macht so etwas überhaupt? Auf diese Frage nennt Rupert Herzog zwei Tätertypen. „Da gibt es die Naiven, die sich nicht viel dabei denken. Es macht ihnen einfach Spaß und sie bekommen von anderen Anerkennung, wenn sie Mitschüler demütigen. Andere agieren böswillig, wollen einen Mitschüler schädigen, und wissen genau, was sie tun.“

„Erst wenn die Täter 14 Jahre alt sind, sind sie auch strafmündig. Es gibt zwar keinen Mobbing-Paragrafen, man kann aber wegen übler Nachrede, Verleumdung, gefährlicher Bedrohung und ähnlichen Tatbeständen belangen“, sagt Mobbing-Experte Herzog. Der Vorteil dabei: Es gibt immer schriftliche Unterlagen, und die Täter sind leicht ausfindig zu machen. „Mobbing bedeutet Erhöhung durch Erniedrigung, das bedeutet, dass die Täter bekannt sein möchten.“

Ein weiterer Gesetzesentwurf soll demnächst beschlossen werden. „Dabei geht es um die Veröffentlichung von Bildern ohne Einverständnis der Betroffenen und mit der Absicht, jemanden bloßzustellen“, sagt Herzog, der aus seiner Arbeit weiß: Meist genügt die Ankündigung eines Rechtsanwaltes und die Seiten werden gelöscht.

Er rät allen Mobbingopfern, sich mit einer Vertrauensperson, Eltern oder Lehrer, in Verbindung zu setzen und die Vorgangsweise zu besprechen. So wie das auch Nathalie Weber von der zweiten Klasse der HS Vorchdorf getan hat: „Ich konnte mit der betreffenden Person im Beisein meiner Eltern und meiner Lehrerin ein Gespräch führen.“

mehr aus Web

Doch keine Telegram-Blockade in Spanien

Wenn ein Internetkonzern den Internetanschluss sucht

"Da draußen findet ein KI-Krieg statt und Nvidia ist einziger Waffenlieferant"

Xming Page One im Test: Kleiner Projektor für großes Kino?

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 14.05.2010 10:21

solange es keine cyperpolizei gibt und durch datenschutz alles verhindert werden kann, wennst gemobbt wirst, werden wenige den schritt einer klage oder aussprache bestreiten!

wurde gerade vom AMS gemobbt, bin neugierig wies auf die klage reagieren!

gsd habe ich beweise gesichert, denn ohne
beweise bekommst nur ein missmutiges lächeln vom richter oder bei beweise bedrohungen und hohn von den beklagten!

darum gehen ja so wenige den schritt etwas zu unternehmen weil die gesetze die "verbrecher" schützen!

lädt ...
melden
antworten
sirius (4.494 Kommentare)
am 12.05.2010 18:49

allem teilnehmen,was geschäftsorientierte multis ständig herausbringen.anscheinend ja,weil sonst gilt man als hinterwäldler.wird in allen lebensbelangen die opportunität an die absolut erste stelle gesetzt,dann gibt es all diese probleme mit handys, internet usw.nicht. ist das ein IQ problem?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen