Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Schubhäftling starb in Wiener Polizeianhaltezentrum

Von nachrichten.at/apa, 13. Juni 2019, 14:21 Uhr

WIEN. Der 59-jährige Ungar ist in der Nacht auf Mittwoch im Polizeianhaltezentrum (PAZ) Rossauerlände gestorben. Eine Obduktion wurde angeordnet.

Während die Diakonie von einem "sehr schlechtem Gesundheitszustand" des Mannes sprach, war der 58-Jährige laut Polizei haftfähig. Die Exekutive vermutet eine natürliche Todesursache.

Der offenbar mit einem Aufenthaltsverbot belegte Ungar war am Abend des 6. Juni in Schubhaft genommen und ins PAZ überstellt worden. Hinweise auf gröbere gesundheitliche Probleme des Mannes lagen aus Sicht des PAZ nicht vor. In der Nacht auf Mittwoch hätte man - wie grundsätzlich vorgesehen - halbstündige "Sichtkontrollen" durch das Guckloch in der Zellentür vorgenommen und keine Auffälligkeiten festgestellt, erläuterte der Sprecher der Landespolizeidirektion, Patrick Maierhofer. Die Beamten seien davon ausgegangen, dass der Ungar in seiner Zelle schläft.

Natürliche Todesursache vermutet

Als am Mittwoch gegen 7.00 Uhr ein Beamter den Haftraum betrat, fand dieser den 58-Jährigen leblos vor. Sofortige Erste Hilfe-Maßnahmen verliefen erfolglos, die alarmierte Rettung und ein Notarzt waren rasch zur Stelle, der aber nur mehr den Tod des Mannes feststellen konnte. Eine polizeiliche Kommissionierung konnte keine Hinweise auf Fremdverschulden feststellen. "Es wird eine natürliche Todesursache vermutet", hielt Maierhofer fest.

Der Mann hatte sich in einer Einzelzelle befunden. Am Dienstag hatte er im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Rechtsberatung Besuch von einem Mitarbeiter der Diakonie erhalten. Dieser habe den Mann "in einem sehr schlechten Gesundheitszustand" angetroffen, teilte die Diakonie Österreich in einer Presseaussendung mit. Der Ungar habe "deutliche Anzeichen einer Haftunfähigkeit" ausgewiesen.

"Er hat sehr krank gewirkt"

"Er hat sehr krank gewirkt. Er konnte nicht aus dem Bett aufstehen," meinte Roberta Rastl, Mediensprecherin der Diakonie Österreich, im Gespräch mit der APA. Der 58-Jährige sei nicht mehr mobil gewesen und habe erschöpft gewirkt. Der Rechtsberater habe sich bei dem Mann und bei Beamten des PAZ nach seiner ärztlichen Versorgung erkundigt und für Mittwoch einen erneuten Beratungstermin vereinbart. Als dieser im PAZ eintraf, wurde ihm mitgeteilt, dass der Ungar in der Früh gestorben sei.

Die Diakonie sprach sich für eine "unabhängige und lückenlose Aufklärung der Umstände dieses Todesfalles" aus. Zu klären sei vor allem die Frage, ob der Mann überhaupt haftfähig war, als er in Schubhaft genommen wurde. Die Diakonie ersuchte die Volksanwaltschaft, verstärkt ihr Augenmerk auf die Gesundheitsversorgung in Polizeianhaltezentren zu richten.

mehr aus Chronik

Grausiger Fund: In Plastiksack verpackte Leiche in Wiener Keller entdeckt

Fahndung: Häftling aus Justizanstalt Korneuburg geflohen

Sorgenfaktor Pension: Mehrheit der Jungen misstraut dem staatlichen System

59-Jähriger auf Tiroler Schießstand von Kugel getroffen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen