Seltene Kochkunst nicht vergessen
ASPACH. Schon als junges Mädchen hat Maria Hamminger, Altbäuerin vom Bindergut, schmalzgebackene Leckereien für die Diensboten am Hof ihrer Eltern gezaubert. "Im Sommer bei der Ernte gab es bei uns für die Helfer immer ein gutes Abendessen", erinnert sich die heute 78-Jährige. Zur Weizenerntezeit zum Beispiel, bereitete sie die Strauben zu. Das ist eine seltene Köstlichkeit aus schmalzgebackenem Germteig, die immer weniger Menschen herstellen können. Maria Hamminger aber ist es wichtig, dass diese Kochkunst nicht verloren geht. Selbst von der Mutter gelehrt, zeigte sie auch ihren Enkerln, wie man Strauben zubereitet. Das etwa tellergroße Schmalzgebäck wird nach alter Tradition zur Sonnwende und Erntezeit verspeist.
Als Gründerin des Aspacher Bauernmarktes hat sie sich mit den anderen Bauern zum Ziel gemacht, altes Handwerk und vergessene Köstlichkeiten aus der Küche der Bevölkerung näher zu bringen.
Doch nicht nur die Strauben, sondern auch viele andere Innviertler Schmankerl hat die Aspacherin in petto. "Ich kann alle Speisen, die früher so am Bauernhof gemacht worden sind, selbst backen. Zum Beispiel auch die Affen", sagt die 78-Jährige. Selbst isst sie natürlich viele Innviertler Schmankerl gern, aber am liebsten frischgebackene Pofesen. "Auch Strauben mag ich, wenn sie noch warm sind", verrät sie.
Wer sich davon überzeugen will, dass die Strauben auch wirklich schmecken, hat die Möglichkeit, diese in der Aspacher Stube am Freitag, 28. August, zu kosten. Weil Maria Hamminger auch das Rezept für die Strauben verraten hat (siehe Infokasten rechts), können Interessierte die Strauben auch zu Hause nachbacken.
Bauernmarkt mit frischgebackenen Strauben in der Aspacher Stube am Freitag, 28. August, ab 13.30 Uhr.