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"Wir müssen verstehen, was Pferde brauchen"

Von Sabrina Payrhuber, 29. April 2016, 00:04 Uhr
"Wir müssen verstehen, was Pferde brauchen"
Monty Roberts sitzt seit seiner Kindheit fest im Sattel. Sein Wissen will er auch an andere Pferdebesitzer weitergeben. Bild: privat

STADL-PAURA. Am 7. Mai ist der "Pferdeflüsterer" Monty Roberts anlässlich der Landesausstellung zu Gast in Stadl-Paura.

Gewalt ist keine Lösung. Mit diesem Ansatz zur Pferdeausbildung ist Monty Roberts berühmt geworden. Bei ihm steht das Verständnis der Pferde und ihrer Kommunikation im Mittelpunkt. Erst wenn der Besitzer richtig versteht, was sein Tier braucht, kann eine vertrauensvolle Beziehung entstehen. Monty Roberts hat das Verhalten der Tiere studiert und verstanden. Er gibt seine Beobachtungen an Pferdebesitzer weiter. So auch am 7. Mai im Pferdezentrum Stadl-Paura. Im OÖN-Gespräch hat der 80-Jährige von seinem Erfolgsrezept und den Herausforderungen seiner Arbeit erzählt.

 

Die Pferdesprache "equus" haben Sie über viele Jahre weiterentwickelt. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?

Monty Roberts: Die Kommunikation zwischen Pferden gibt es seit Millionen von Jahren. Ich habe nur entdeckt, was in der Natur schon vorhanden war. Wenn ich ein Erfolgsrezept hatte, dann ist es die Beobachtung. Ich bin am besten, wenn ich genau sehe, was die Pferde mir zu sagen versuchen. Und dann handle ich, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Dabei ist Gewalt niemals die Antwort. Pferde lehren uns, mit Vertrauen und Respekt miteinander umzugehen. Daraus kann sich eine ehrliche, gewaltfreie Partnerschaft entwickeln.

Verändert sich so eine Sprache auch über die Zeit?

Es ist eigentlich ein Kommunikationssystem. Denn das Wort "Sprache" bezieht sich auf Zungen. Pferde kommunizieren mit ihren Gesten. Höhlenmalereien beweisen, dass dieses System seit tausenden von Jahren in Kraft ist. Wenn es sich verändert, dann ist es kaum spürbar.

In Österreich wächst die Zahl an Pferden konstant. Glauben Sie, dass damit auch die Probleme mehr werden?

Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die Probleme mit Pferden überhaupt nicht wachsen. Es sind die Menschen, die ihre Probleme in die Beziehung mitbringen. Wir brauchen dringend eine bessere Ausbildung und mehr Verständnis für die Pferde und was sie wirklich brauchen.

Sie waren auch schon öfter in Österreich zu Gast und haben mit "Problempferden" gearbeitet. Gibt es einen Unterschied zwischen den Tieren hier und in anderen Ländern?

Da die Pferde 50 Millionen Jahre alt sind, glaube ich, dass sie auf der ganzen Welt extrem ähnlich sind. Bisher habe ich keine Unterschiede beobachtet. Österreichische Pferde sind nicht anders als andere.

Sie arbeiten inzwischen viele Jahre mit Pferden. Gibt es da überhaupt noch Herausforderungen in Ihrer Arbeit?

Natürlich gibt es noch Herausforderungen. Wenn wir wollen, können wir lernen, egal wie alt wir sind. Das vergangene Monat war eines der produktivsten in meinem ganzen Leben.

Warum?

Ich wusste, dass Pferde gegen physischen und psychischen Druck arbeiten. Darum ist es wichtig, dass sie lernen, nachgiebig zu sein und mitzuarbeiten. Im letzten Monat habe ich gelernt, dass das nicht vom Sattel aus gelernt werden muss. Es geht auch vom Boden aus. Nach so vielen Jahren sind Pferde immer noch Lehrmeister für mich.

Ist es nicht auch gefährlich, in Ihrem Alter mit Pferden zu arbeiten, die wild und unkontrolliert sind?

Mit einem Tier zu arbeiten, dass viel größer ist, als wir es sind, ist immer gefährlich. Klar bin ich weniger sportlich und agil wie noch vor 50 Jahren. Ich liebe meine Arbeit und wenn ich mich nicht mehr sicher fühle, dann würde ich auch aufhören. Noch fühle ich mich sicherer bei der Arbeit mit meinen Pferden als mit einigen Menschen dieser Erde.

Was wäre Ihr Rat für jemanden, der sich jetzt ein Pferd kaufen wollen würde?

Ich kann Ihnen ehrlich sagen: Bevor Sie überhaupt nur daran denken, ein Pferd zu kaufen, müssen Sie eines beachten: Versuchen Sie, eine umfassende Ausbildung zu haben. Erst dann können Sie Ihr Pferd genießen und eine sichere und gute Beziehung eingehen.

Monty Roberts tritt in Stadl-Paura auf

Monty Roberts wurde am 14. Mai 1935 in Salinas, Kalifornien, als Marvin Earl Roberts geboren. Mit drei Jahren lernte er das Reiten, im Alter von vier Jahren nahm er bereits an Reitturnieren teil. In jungen Jahren litt er unter der Gewalt seines Vaters. Als er in der Wüste von Nevada wilde Pferde und ihren Umgang miteinander beobachtete, schwor er sich, dass Gewalt niemals die Antwort ist. Dieses Credo lebt er bis heute.

Als Erwachsener arbeitete Monty Roberts als Rodeoreiter sowie Stuntman und Pferdezüchter. Mit seiner gewaltfreien Methode des Pferdetrainings, dem Join-Up, machte er sich schnell einen Namen. Berühmt wurde er nach dem Film „Der Pferdeflüsterer“ mit Robert Redford. Danach wurde seine Arbeitsweise in der ganzen Welt bekannt. Er arbeitete auch schon für Queen Elizabeth.

Am Samstag, 7. Mai, ist Monty Roberts im Zuge der Landesausstellung „Mensch und Pferd“ zu Gast. Er tritt im Pferdezentrum Stadl-Paura auf und wird seine gewaltfreie Methode der Pferdeausbildung demonstrieren. Tickets unter www.oeticket.com

 

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 30.04.2016 11:11

...richtig! wenn wir sie nicht mehr brauchen kommen sie zum Abdecker !!! traurig

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