Welser Pensionist verleiht Rollstuhlfahrer aus Hartheim Flügel

08.Juni 2015

Pensionist Sebastian Menges aus der Pernau ist eine gewissenhafte Person, die gegen jede Form von Ungerechtigkeit kämpft. Zu seinem Lebensverständnis zählt auch, sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einzu- bringen. Über Jahre tat er das bei der Lebenshilfe in der Tischlerei.

Im Juni 2014 wechselte der Pernauer zum Institut Hartheim in Alkoven. "Ich betreue dort Ludwig Bachner, der seit Geburt körperlich beeinträchtigt ist. Er ist Vollwaise und lebt seit 36 Jahren in der Wohngemeinschaft Stern. Jeweils an einem Tag am Wochenende kümmere ich mich um ihn, mache Ausflüge, besuche Ausstellungen oder Veranstaltungen. Immer wieder gehen wir auch ins Kino", erzählt Menges.

Ein langgehegter Wunsch des Rollstuhlfahrers war ein Rundflug über seine Heimat. Mit seiner für ihn typischen Liebenswürdigkeit und Hartnäckigkeit wandte sich Menges an den Fliegerclub Weiße Möwe Wels und brachte den Wunsch seines Schützlings vor.

Die Weiße Möwe flog kostenlos

Der Welser Pensionist stieß beim Geschäftsführer Andreas Grosch auf ein offenes Ohr: "Gerne führen wir den einstündigen Rundflug in einer viersitzigen Cessna 172 durch, weil das Einsteigen bei diesem Typ am leichtesten ist", schrieb Grosch zurück. "Der Flug wird von der Weißen Möwe gesponsert, er ist also auch für sie und den hauptamtlichen Betreuer frei", ergänzte der Funktionär des Fliegerclubs die gute Nachricht.

Perfekt getimt zum 46. Geburtstag von Ludwig Bachner zu Monatsbeginn hob die Cessna vom Welser Flugplatz ab und bescherte dem Bewohner des Institutes, seinem Betreuer Patrick Spitzenberger aus Fraham und Sebastian Menges einen beeindruckenden Blick auf Oberösterreich. Am Steuer saß Lois Teufelauer. Resümee von Menges: "Ich bin vom Entgegenkommen des Fliegerclubs begeistert."