Weil Anreize fehlen: Bereitschaft zur Mülltrennung lässt deutlich nach
WELS. In Wels-Land wird Plastik in Biomüll von den Entsorgern mit roter Karte sanktioniert.
Fehlende Anreize und Ignoranz dämpfen die Bereitschaft zur Abfalltrennung. Diese Erfahrung machen in letzter Zeit sowohl Entsorger als auch Abfallberater. In vielen Gemeinden in Wels-Land setzen die Abfuhrbetriebe seit einigen Wochen auf Erziehungsmaßnahmen. Wer seine Biotonne mit sogenannten Fehlwürfen befüllt, wird mit einer roten Karte bestraft. Ein Informationsschreiben auf rotem Papier listet Gründe auf, warum die Tonne nicht entleert wird: "Unsere Fahrer verteilen auch gelbe Karten, wenn sich die Fehlwürfe in Grenzen halten", sagt Herbert Kamesberger von der Welser Abfallberatung.
Generelle Trennmüdigkeit
Eine generelle Trennmüdigkeit stellt man auch in der Welser Abfallverwertung (WAV) fest, wo jährlich rund 300.000 Tonnen Müll verbrannt werden. Betriebsleiter Günther Gruber ließ zuletzt drei Fahrzeugladungen zwecks genauer Analyse auskippen. Was er zu Gesicht bekam, hat ihn nicht überrascht: "In der Biotonne ist sehr viel Kunststoffabfall enthalten, auch Reiniger und Dosen wurden gefunden. Automatische Systeme filtern Störstoffe heraus. Dennoch muss sehr viel händisch aussortiert werden."
Statistisch gesehen wird in großen Mehrparteienanlagen mit hohem Migrantenanteil am wenigsten getrennt: "Viele Bewohner sind mit unseren Sitten und Gebräuchen nicht vertraut. Als Anleitung helfen Piktogramme nur bedingt", bedauert Gruber.
Wer trennt, spart Müllgebühr
Der Verzicht auf Hausbesorger in großen Wohnanlagen wirke sich negativ auf die Mülltrennung aus: "Wo sich Wohngemeinschaften einen Hausbesorger leisten, funktioniert die Mülltrennung besser. Dieser war früher in Wohnanlagen die graue Eminenz. Die Änderung des Hausbesorgergesetzes vor rund 15 Jahren war ein Schuss in den Wind", bekrittelt Kamesberger.
Eine höhere Trennquote erreichen die Entsorger nur mit finanziellen Anreizen. Kamesberger nennt als Beispiel die Gemeinde Buchkirchen, wo vor zwei Jahren ein neues Tarifsystem eingeführt wurde: "Nach dem alten System wurden die Biotonne und der Restabfall separat vergebührt. Haushalte ohne Biotonne waren die Gewinner. Seit der Einführung einer einheitlichen Gebühr ist der Restabfall um 14 Prozent gesunken", schildert Abfallberater Kamesberger. Die Änderung befeuerte den Trenneifer. Viele Buchkirchner bezahlen inzwischen weniger Entsorgungsgebühren als noch vor zwei Jahren.
Die Verwertung des Biomülls findet in privaten Kompostieranlagen und am Gelände der WAV statt. Der Kunststoffanteil im Biomüll ist auch entscheidend bei der Verwertung: "Wenn die Erde qualitativ schlecht ist, kann man sie nicht ausbringen oder verkaufen. Wir können sie dann nur zur Abdeckung der Deponie verwenden", sagt der Abfallberater.
WAV-Betriebsleiter Gruber räumt außerdem mit einem Mythos auf, wonach der Müllofen ausreichend Plastik benötige, damit er besser brennt. "Das Wahrheit ist, dass ein hoher Anteil an Plastikmüll den Verbrennungsprozess verlangsamt."
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Nachdem die Welser WAV auch ein Heizkraftwerk ist, braucht der Restmüll einen bestimmten Brennwert. Hat er den nicht, wird Plastikabfall zugemischt.
ich glaub nicht, das da ZUWENIG Plastik dabei ist...
Bitte einfach mal den Beitrag LESEN : "Die Wahrheit ist, dass ein hoher Anteil an Plastikmüll den Verbrennungsprozess verlangsamt."
Ich muss leider sagen, in unserem Hochhaus beobachte ich immer wieder wie die ausländischen Mitbewohner den Müll dort reinwerfen wo grad frei ist.
Einmal darauf angesprochen - Antwort: ich werfe den Müll dorthin wo es mir passt. Sei froh dass ich ihn nicht aus den Fenster werfe. Geht dich nix an was ich tue, schleich dich sonst liegst a glei drin...
Super Zeitgenossen und so vielfälltig. Eine echte Bereicherung für unser Land - Danke Staat das du so was reinlassen hast (vor ca. 10 Jahren)...und das mit aus dem Fenster ist auch schon passiert - Knochen von Hendl, Schafen und anderes Zeugs. Hausverwaltung hat dann einen Verbotszettel ausgehängt....??
Bei Mülltrennung geht es zwar vorgeblich um Umweltschutz, in erster Linie aber darum, dass der Industrie völlig kostenlos Rohstoffe geschenkt werden. In vielen anderen Ländern ist es üblich Geld für seinen Müll (seine Rohstoffe) zu bekommen: das wäre wohl ein guter Anreiz.
Das ist nicht nur in Wels so. Wenn ich mir die Biotonne für 2 Mehrparteienhäuser in Linz ansehe, dann wird hier der Biomüll im Plastiksack (!) in die Biotonne geworfen. Als ich meinen Nachbarn, der aus Bosnien stammt, darauf hingewiesen habe, hat er mich mit großen Augen angeschaut und das nächste Mal den Biomüll wieder im Plastiksack eingeworfen....
es ist aber auch so,daß die neuen bürger keine Ahnung vom mülltrennung haben.da müsste man in jeden Müllraum einen zettel aushängen mit verschiedenen sprachen.
Die Bevölkerung soll Müll trennen und vermeiden damit mehr Müll aus dem Ausland (besser getrennt???) herangekarrt werden kann....🙄
Ich glaube hier geht es vor ALLEM um den BIO-Müll - der mit Plastik oder Restmüll "verunreinigt" wird.
Anreize? - zu FAUL/DUMM/PRÄPODENT/ und das soll belohnt werden?
Trenne selbst Müll - Biotonne brauch ich nicht, da ich Kompost
selbst mache - vierwöchentliche Entleerung der Mülltonne aber die Gebühren werden jedes Jahr erhöht - aber bei Fehlverhalten soll es Anreize geben - wenn man sich daran hält steigt die Gebühr...
Wir trennen den Müll. Wenn die Trennung mal nicht so funktioniert, dann werden wir verwarnt. Dann kommen zwei Müll-LKWS, einer für Plastikabfall, einer für Restmüll. Und am Ende fahren beide denselben Weg zur Müllverbrennung in der Pernau.
Und dann sollen die Leute den Sinn der Mülltrennung erkennen und akzeptieren?
die LKS's haben viell. einen gemeinsamen Weg zur WAV, aber FAKT ist, dass der Plastikabfall umgeladen und zu einer Sortieranlage nach Hörsching gebracht wird... so sieht's aus
Im Feuer landet NUR Restabfall.