Teamarbeit der Apotheken für Senioren
WELS. Tabletten-Schachterln in Altenheimen vorbei – zusätzlich 300 Monatsstunden für Pflege
Nun hat auch die Stadt Wels eine Lösung für die heikle Frage der Medikamentenverteilung an die Bewohner der Seniorenheime gefunden. Einerseits geht es um viel Geld für die Apotheken und den Pharmagroßhandel. Andererseits müssen gesetzliche Auflagen der Professionalisierung erfüllt werden.
Nicht zuletzt muss das Heimpersonal von der ungeliebten Aufgabe des „Schachterlns“ entlastet werden. So wird im Jargon des Betreuungspersonals das Herausdrücken der Tabletten aus den Blisterpackungen und das Aufteilen auf die persönlichen Arzneibehälter der Bewohner mit den Aufdrucken „Früh, Mittag und Abend“ genannt. Das erfordert sehr viel Zeit, die bei den unter Kostendruck stehenden Seniorenheimen anders genützt werden soll.
„Wir haben in Wels den Kuchen gerecht aufgeteilt“, sagt Monika Geck. Sie ist die Leiterin der Senioreneinrichtungen der Stadt Wels. Der Magistrat hat nämlich, anders als etwa Linz, alle Apotheken mit im Boot. In Wels beliefert jede Apotheke eine Wohngruppe in einem Altersheim.
„Alle ziehen an einem Strang“
Gestern wurden die Verträge zwischen den Pharmazeuten und der Stadt unterzeichnet. Insgesamt werden 480 Heimbewohner versorgt. Die sogenannte „Verblisterung“, die Personalisierung der an die Heime gelieferten Medikamentensäckchen, übernimmt Großhändler Richter Pharma. „Wir haben ein Vorzeigemodell geschaffen“, freut sich auch Marketing-Vorstand Roland Huemer.
„Ich bin froh, dass es eine regionale Lösung gibt und die Wertschöpfung in unserer Stadt bleibt“, sagt Sozial-Stadträtin Silvia Huber (SP). Der Magistrat der Landeshauptstadt geht nämlich einen anderen Weg. Deren Seniorenheime werden von Wien aus beliefert. Da ein Versenden gesetzlich nicht möglich ist, werden die Arzneien abgeholt.
Die Linzer Caritas-Heime wiederum werden von einer einzigen Apotheke, nämlich der des Spitals der Barmherzigen Brüder, versorgt. „Bei uns in Wels ziehen alle an einem Strang“, sagt Stadträtin Huber.
„Brauchen Zeit für Pflege“
So ganz nebenbei werden durch Wegfall des lästigen „Schachterlns“ rund 300 Stunden pro Monat für Pflege frei. „Das ist Zeit, die wir unbedingt benötigen“, um den hohen Standard zu halten“, sagt die Welser Seniorenheime-Chefin Monika Geck.
"Wir haben in Wels den Kuchen gerecht aufgeteilt. Und die 300 Stunden, die durch den Wegfall des ,Schachterlns´ frei werden, benötigen wir in der Pflege, um den hohen Standard halten zu können.“ Monika Geck, Leiterin der Seniorenbetreuung der Stadt Wels
jede Apotheke wieviele gibts in Wels?
"Schachterlt" beliefert
Richter Pharma
für Ihre Wohngruppe
und diese liefern/ettiketieren aus,
da Apotheken nicht ausliefern
dürfen lt. Gesetz!
Nur 480 Heimbewohner/480 Schachterl/Plätze bei 60.000
Einwohner schreckt mich gar nicht so!
Da schreckt mich eher,
wenns dafür 300 Stunden
37,5 Arbeitstage eine Person
bei 20 Apotheken fast zwei
Tage 15 Std. eine Person
brauchen zum ettiketieren und abzählen!