Seltenes Wollaffenbaby erblickt im Zoo Schmiding das Licht der Welt
KRENGLBACH. Seltenen Nachwuchs für eine seltene Tierart gibt es im oberösterreichischen Zoo Schmiding. Ein Wollaffenbaby kam dort auf die Welt.
Sie gehören zu den absoluten Raritäten im Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels, und doch führen die Wollaffen eher ein Schattendasein neben den Besucherlieblingen wie Nashörner, Gorilla, Giraffen oder Tigern. Dabei ist der Zuchterfolg dieser bedrohten südamerikanischen Affenart etwas absolut Besonderes. Schließlich ist das Baby auch das einzige seiner Art derzeit in Europa.
Der Nachwuchs ist "extrem wertvoll zur Erhaltung"
"Nur zwei Zoos europaweit halten aktuell eine Zuchtgruppe mit Wollaffen, einer davon ist Schmiding", erklärt Zoologin Daniela Artmann. Jeder Nachwuchs dieser seltenen Art sei "extrem wertvoll zur Erhaltung". Das europäische Erhaltungszuchtprogramm zählt nur mehr 40 Tiere.„Von seiner großen Bedeutung ahnt das niedliche Affenbaby selbstverständlich nichts, es verbringt seine Zeit fest an das Fell seiner Mama gekrallt, kuschelt sich eng in die Halsbeuge seiner Mama oder trinkt leckere Muttermilch.“
Im Augenblick wird es noch auf Mamas Bauch herumgetragen um bestmöglich geschützt zu sein, in wenigen Wochen wechselt es seinen Lieblingsplatz jedoch auf Mamas Rücken, denn so vergrößert sich die Aussicht enorm und in fünf Monaten wird es endlich so weit sein, selbständig seine Umgebung zu erkunden. Gesäugt wird es allerdings noch bis es ein Jahr alt ist. Bis der junge Wollaffe seinerseits zum Erhalt seiner Art beitragen kann werden allerdings noch vier bis sechs Jahre vergehen, denn dann erst werden die Jungtiere geschlechtsreif.
Aktuell befindet sich das Baby mit seiner Mama noch im geschützten Innenbereich. Süße Aufnahmen und ein Kurzfilm vom Neugeborenen gibt es jedoch auch jetzt schon auf Facebook zu sehen.
Europäisches Erhaltungszuchtprogramm
Für die seltenen Wollaffen gibt es in den europäischen Zoos ein Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Nur ca. 40 Tiere insgesamt leben im Rahmen dieses EEPs. Und auch weltweit sehen die Zahlen nicht viel besser aus. „Wir freuen uns daher sehr mit diesem Nachwuchs einen Beitrag zum Erhalt dieser wunderschönen Affen beitragen zu können“, so Daniela Artmann.