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Problem-Müll: Störfälle in Welser Abfallverbrennung häufen sich

Von Erik Famler, 12. Oktober 2017, 05:48 Uhr
Problem-Müll: Störfälle in Welser Abfallverbrennung häufen sich
Wartungsarbeiten in der Müllverbrennung Bild: Energie AG

WELS. Carbon, Dämmwolle und Fiberglas legen Anlage still und richten hohen Schaden an.

Die WAV spricht von Störstoffen. Konkret sind es gängige Materialien wie Carbon, Mineralwolle und Fiberglas, die in den Verbrennungskreislauf gelangen und dabei hohe Kosten verursachen. Der Grund: Die Fasern des Abfalls verlegen die Rauchgasfilter und führen zu Kurzschlüssen bei den Elektrofiltern. Die finanziellen Folgen sind beträchtlich: "Pro Jahr ist es ein hoher sechsstelliger Betrag, der unser Betriebsergebnis belastet", schätzt Betriebsleiter Günther Gruber.

Umweltschöffen sind informiert

Die WAV hat eine jährliche Verbrennungskapazität von 300.000 Tonnen. Neben Haushaltsmüll werden Gewerbe- und Industrieabfall thermisch verwertet. Über das Thema Störstoffe wurde inzwischen auch die Umweltkommission informiert. Dieses Gremium traf sich in der Vorwoche zu seiner 90. Sitzung. An den Beratungen nehmen Anrainer, WAV-Ingenieure, Gesundheitsexperten und Umweltschöffen teil. Bei der jüngsten Sitzung präsentierten die Abfallverwerter Details der vorangegangenen Wartungsarbeiten. Anschließend kam das Thema Problem-Müll zur Sprache. Wie man den erklärten Feinden der Welser Müllverbrennung beikommt, ist noch ungeklärt. "Bei der Anlieferung lehnen wir solche Stoffe ab. Trotz Übernahmekontrollen und mechanischer Sortierung kann man nicht verhindern, dass Carbon oder Dämmwolle in die Verbrennung gelangt", sagt Gruber.

Bei Carbon, einem kohlenstoffverstärkten Kunststoff, sind die Entsorgungsmöglichkeiten noch eingeschränkt: "Das Material kann bei Höchsttemperatur verbrannt werden. Allerdings gibt es dafür nur eine Anlage, und die steht in Deutschland. Das Recyceln ist technisch möglich, aber noch viel zu aufwendig." Auch die Entsorgungswege bei Mineralwolle stecken noch in den Kinderschuhen: "Man kann es verpressen oder bringt es wo ein", erklärt Gruber den Stand der Technik.

Die Störfälle an den Elektrofiltern haben nach Auskunft des WAV-Leiters keine Auswirkungen auf die Umwelt: "Zur Entstaubung der Rauchgase ist neben Elektrofiltern ein Polizeifilter nachgeschaltet. Der konkrete Schaden bei Störfällen entsteht durch die Reduzierung der Verbrennungsleistung, durch erhöhte Zugabe von Sekundärbrennstoffen wie Öl und Gas und durch höhere Reparaturkosten", sagt der Standortleiter.

Für eine Lösung brauche es viel Geduld, meint Gruber: "Bis das Problembewusstsein an alle Sammelstellen und zum letzten Kunden vorgedrungen ist, vergeht viel Zeit."

Störstoffe sind nicht neu

Im Übrigen sei das Grundproblem nicht neu: "Wir hatten schon immer Störstoffe, wo bei der Produktion nicht zu Ende gedacht wurde. Ich erinnere an die Bahnschwellen, die eines Tages als gefährlicher Abfall eingestuft wurden. Oder auch an Asbest, das früher als Wunderwerkstoff gehandelt wurde, bis man gemerkt hat, dass es gesundheitlich der blanke Wahnsinn war."

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Zaungast_17 (26.400 Kommentare)
am 12.10.2017 17:25

wird der Müll aus Neapel auch vorsortiert?

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Ottawa (257 Kommentare)
am 12.10.2017 16:46

Dass Asbest krebserregend ist wusste man schon vor dem Bau der WAV!

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 12.10.2017 15:22

Bei dem geheimnisvollen "Carbon" dürfte es sich wohl um den Glasfaser-verstärkten Kunststoff (GFK) handeln mit dem viele Gebrauchsgüter, bis hin zu Bootsrümpfen, gefertigt werden. Da ist nicht das "Carbon" , sprich der Kohlenstoff, für die Kalamität bei der Abgasreinigung verantwortlich, sondern die verschmolzenen feinen Glasfasern.
Warum man den besonders kritischen Reststoff nur in einer deutschen Anlage und nicht im Drehrohrofen der Sonderabfall-Anlage in Wien verarbeiten kann, ist mir nicht eingängig.

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SRV (14.567 Kommentare)
am 12.10.2017 15:41

Digitalis ist nicht nur politisch ein "ganz ein Schlauer", er kann den Artikel auch nicht richtig lesen:

..."Bei Carbon, einem kohlenstoffverstärkten Kunststoff"...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstofffaserverst%C3%A4rkter_Kunststoff

http://www.vivis.de/phocadownload/Download/2016_eaa/2016_EaA_135-144_Quicker.pdf

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 12.10.2017 15:47

Am gebräuchlichsten sind (kurzfasrige) Glasfaserverstärkungen beim Spritzgießen, Kohlefaserverstärkungen sind teurer und werden zum Beispiel verwendet, wenn man eine hohe Leitfähigkeit benötigt (Vermeidung von Elektrostatik) oder extreme Elastizität/Verformung, dann geht es meistens um laminierte und Teile mit langen Kohlefasern.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 12.10.2017 14:20

Ich bin mir nicht sicher habe aber irgendwo gelesen, dass auch der Restmüll verbrannt wird. Ich geh mal davon aus, dass es so ist.

In den Restmüll kommt alles hinein, was sonst nirgendwo dazu passt.

Das Fleisch ist oft in Papier + Plastik verpackt. Diese kann man meist nicht in das Wertstoff-Sammelzentrum bringen, weil der Fleischsaft daran klebt. Papier von der Küchenrolle könnte man beim Klo hinunterspülen; es ist aber ziemlich fest, so haben die Leute Bedenken; also ab in den Restmüll.

Eine angepatzte Strumpfhose kommt auch in den Restmüll, wenn die Tante Mitzi überraschend gekommend ist zwinkern Diese darf Frau keinesfalls beim Klo hinunterspülen, das gibt ärgste Probleme beim Grobrechen in der Kläranlage.

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thedevil_hemay_takeya (13 Kommentare)
am 12.10.2017 15:00

Küchenpapier darf in die Biotonne, muss nicht in den Restmüll

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 12.10.2017 15:26

decardoba. "Restmüll" ist nur die Fachbezeichnung jener Abfallstoffe, die nicht sortenrein aussortiert und wiederverwertet werden können. Das können Tierknochen aus dem Haushalt genau so sein wie irgend welche "weggeschmissenen" Textilfetzen, Trumpfhosen oder Fußbälle usw. grinsen

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thedevil_hemay_takeya (13 Kommentare)
am 12.10.2017 13:12

Ein Problem ist halt auch, dass immer wieder neue (Bau-)Stoffe entwickelt werden ohne, dass im Vorhinein entsprechende Entsorgungs- oder Recyclingmöglichkeiten geschaffen werden.

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kritzelei (1.297 Kommentare)
am 12.10.2017 08:57

Hat man schon erhoben, ob die Stoffe, die die Mehrkosten verursachen, vermehrt im Welser oder im angelieferten Müll auftreten? Sicher nicht - aber da könnte eventuell der Hund begraben liegen !

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jamei (25.498 Kommentare)
am 12.10.2017 09:27

Gute Frage!

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Abraxas (1.592 Kommentare)
am 12.10.2017 12:46

Sie wissen aber schon, dass die WVA nicht nur Welser Müll verbrennt? Es ist eher so, dass der Welser Müll wahrscheinlich nur einen sehr kleinen Anteil von der gesamten Menge einnimmt...

Dem ganzen verbrannten Müll ein "Mascherl" umhängen wird wohl eher schwer möglich sein.

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tofu (6.975 Kommentare)
am 12.10.2017 08:11

Bitte ändert die Headline. Unter einem Störfall versteht man was anderes.

Lies was Gscheits.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 12.10.2017 15:42

Der Begriff passt doch, ein Störfall in einer Betriebsanlage ist eine größere Anlagenstörung.

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kuernberg (142 Kommentare)
am 12.10.2017 07:34

Wie funktioniert ein Polizeifilter?

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 12.10.2017 08:35

ist ein Filter nach dem Filter

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r-h856 (166 Kommentare)
am 12.10.2017 15:03

Danke, ich dachte auch an einen Tipfehler. Wieder was gelernt...

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