"Politische Einstellung ist Nebensache"
WELS. Die dritte Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger (FP) spricht über Integrations-Verweigerer, ihr Verhältnis zu Andreas Rabl und das vielfältige Sozialressort.
Welser Zeitung: Wie fühlt es sich an, wenn Sie nun als Vizebürgermeisterin und nicht mehr als Stadträtin begrüßt werden?
Raggl-Mühlberger: Titel sind Schall und Rauch, für meine Persönlichkeit brauche ich das nicht.
Ist Soziales Ihr Wunschressort?
Ja, weil ich gerne mit Menschen zusammen bin. Ich wollte früher einen Beruf ergreifen, der mit Kindern zu tun hat, jetzt habe ich es mit Kinder- und Jugendwohlfahrt.
Was prädestiniert Sie für die Sozialreferentin?
Ich bin sehr sozial eingestellt, meine Eltern nahmen eine Familie aus Togo (Westafrika, Anm.) auf, die Probleme hatte; meine Mutter ist Taufpatin der Kinder. Ich bin ausgebildeter Coach, weil mich Dinge, die Menschen betreffen, irrsinnig interessieren. Man kann nicht Menschen abstempeln, jeder hat sein Schicksal: Manche tun sich mit dem Aufstehen leichter, manche brauchen mehr Hilfe.
Wird beim Sozialen gespart?
Ich würde nicht sagen, dass etwas gestrichen wird: Vielleicht kann Geld zielgerichteter eingesetzt werden. Ich hinterfrage Subventionen, ob sie notwendig sind.
"Integrations-Verweigerern" sollen freiwillige Sozialleistungen gestrichen werden. Wer fällt unter diese Kategorie?
Es gibt noch keine Richtlinien: Ich kann mir vorstellen, Deutschkenntnisse zu fordern, als Grundstein für Integration.
Wie vielfältig ist Ihr Ressort?
In den nächsten 14 Tagen schaue ich mir jede Institution an; ich möchte mit Streetworkern mitgehen. Sozialarbeit ist so schwer messbar. Ich will wissen: Wie läuft sie ab? Was kann sie bewirken?
Nach dem FP-Wahlsieg fürchten etliche Magistratsmitarbeiter um ihren Job. Spüren Sie das?
Das Feedback ist unterschiedlich: Ich bin sehr offen und spreche Dinge klar an. Ich sehe das Ressort wie meine neue Firma, die gemanagt gehört: Wir machen nur dann einen guten Job, wenn politische Einstellung Nebensache ist, die Zusammenarbeit muss klappen.
Welche Ziele haben Sie in der Innenstadt?
Großes Ziel ist der Umbau des K.J. 2016 wird bei der Stadthalle der Brunnen neu gestaltet, ein Schachbrett errichtet und der Volksgartenteich revitalisiert und in den schönen Park integriert.
Wird der Stadtplatz autofrei?
Bei der derzeitigen Frequenz nicht.
Und während des Sommers?
Ja, so wie Italien, da werden für drei Monate Tische rausgestellt. Wenn wir so viele Gastronomen finden, dass der Stadtplatz belebt ist, bin ich dafür.
Wären Sie noch bei der ÖVP, wenn 2009 Roland Strassl Obmann geworden wäre?
Das kann ich nicht sagen: Ich bin 2009 von den Freiheitlichen geholt worden und habe den Platz gefunden, an dem ich mich wohl fühle. Ich kenne Andreas (Rabl, Anm.) schon sehr lange: Wir haben getanzt und im Chor gesungen; ich weiß, wie er als Person ist, das passt für mich.
Christa Raggl-Mühlberger – persönlich
Die 44-jährige verheiratete Mutter von zwei Kindern trägt seit knapp 20 Jahren die Hauptverantwortung für das Modehaus Mühlberger in der Ringstraße. Sie hat die Fachhochschule für Textilen Einzelhandel in Nagold (Baden Württemberg) absolviert. Im Geschäft wird sie nur noch samstags arbeiten: „Das mache ich gerne, ich brauche den Bezug zu den Menschen.“ Sie habe die Büroarbeit abgegeben und sich so für die Politik freigespielt. Die dritte Vizebürgermeisterin verantwortet die Referate „Soziales“, „Wohnen“, „Innenstadt“ und „Friedhof“.
Raggl-Mühlberger hat eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Ausgleich findet sie im Gesang: Sie wird in diesem Schuljahr die Sologesangs-Ausbildung an der Musikschule mit dem Audit abschließen. Außerdem genießt sie die Freiheit auf zwei Rädern – auf einem BMW-Motorrad (650 GS).
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Kann mir bitte irgendjemand erklären, wozu man eine(n) Vize-Vize-Vize-Bürgermeister(in)ausser zur Steuergeldverschwendung überhaupt braucht ???
@ obst-servierer
lies mal durch und erst dann melde dich wieder zur wort:
Landesrecht Oberösterreich: Gesamte Rechtsvorschrift für Statut für die Stadt
Wels 1992, Fassung vom 02.12.2015
@essbesteck
Sinnerfassend lesen zählt anscheinend nicht zu ihren Kernkompetenzen, aber ich erkläre es ihnen gerne: es geht mir um die Sinnhaftigkeit und nicht um die rechtliche Grundlage für dieses Amt.
Zusatz-Info: ob, wann und wie ich mich zu Wort melde, können sie ruhig mir überlassen.
So, und jetzt schauen sie, dass sie rasch wieder in den Geschirrspüler kommen !
1) soll heissen "zu wort melde", sorry
2) ich serviere weder Obst noch Hygieneartikel
Jetzt sind also nur mehr zwei Fpö Kampfposter übriggeblieben. Selbiges völlig nichtssagendes und farbloses Interview mit einem Kandidaten einer anderen Partei vorausgesetzt, wären hier die geschätzt 20 bestellten blauen Poster bereits auf Hochbetrieb. Nur interessiert es jetzt niemanden mehr, nachdem es gelungen ist, Wels erfolgreich schlecht zu schreiben.
Es war nicht notwendig Wels schlecht zu schreiben, in den letzten Jahren ist Wels schlecht geworden.
Gratulation - ein Lichtblick gegenüber der Welser Ex-Politlandschaft!
Ganz genau. Klare Worte und kein BlaBla........