Pennewanger pilgerte mit dem Rad nach Lourdes – trotz Pannenserie

Von Von Clemens Thaler   29.September 2010

„Ich würde es sofort wieder tun“, sagt Gerold Kandolf. Es sei der schönste Urlaub seines Lebens gewesen. Der Pennewanger radelte Anfang September von zu Hause exakt 2100 Kilometer nach Lourdes – zurück ging es dann mit den anderen im Bus.

27 Kilo abgenommen

„Dabei bin ich eigentlich kein Radfahrer, sondern habe extra 27 Kilo abgenommen, damit ich mit dem Gepäck nicht zu schwer bin“, sagt der 54-Jährige. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Kandolf fuhr zuerst entlang der Donau über Regensburg, durch das Elsass und via Rhone-Tal in die Pyrenäen. 17 Tage brauchte er von Pennewang bis Lourdes. „Ich wäre aber schneller gewesen, hätte ich nicht eine verflixte Pannenserie gehabt.“ Nach 1600 Kilometern in der Nähe von Montpellier habe er auf nur 50 Kilometern insgesamt fünf Patschen gehabt. „Da bin ich fast verzweifelt.“

Zu Hause zitterten seine Frau Ernestine und die Kinder mit – auch weil Kandolfs Vater einst beim Radfahren ums Leben kam. Sie verfolgten seine Bewegungen auf einer großen Karte und steckten seine Positionen ab. „Für sie war es fast noch ein größeres Abenteuer wie für mich“, sagt Kandolf. Doch es ging alles gut, gefährlich waren nur die Streckenabschnitte auf den vielbefahrenen Straßen wie in Lyon. „Da musst du aufpassen.“

Übernachtet hat der Pennewanger in Hotels, nur einmal schlief er im Zelt, „damit ich es nicht umsonst mitgenommen habe.“ Zum Wasser-Auftanken machte er Halt an Tankstellen oder kaufte kurz bei Supermärkten ein, gegessen hat er dann am Rad.

Die Einsamkeit und die Schönheit der französischen Kanäle haben Gerold Kandolf am besten gefallen und jener unvergessliche Tag als sein Rad von selbst fuhr. „Einmal hätte ich 7 Beaufort Windstärke Rückenwind. Da machst du 20 bis 25 km/h ohne zu treten.“