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"Mit der Musik hatte ich früher nicht viel am Hut"

Von Erik Famler, 27. Februar 2015, 00:04 Uhr
"Mit der Musik hatte ich früher nicht viel am Hut"
Franz Mallinger trägt die Uniform der Gunskirchner Musikkapelle. Bild: privat

GUNSKIRCHEN. Mit Franz Mallinger aus Gunskirchen wurde ein Spätberufener zum neuen Bezirksobmann der Blasmusik gewählt.

Nach 19 Jahren Amtszeit beerbt der Gunskirchner Bauamtsleiter und Nebenerwerbslandwirt Franz Mallinger (57) seinen Vorgänger Hubert Mayr-Zaininger aus Buchkirchen als Bezirksobmann der Blasmusik. Dabei wurde Mallinger erst über Umwege zum Musiker. Die Welser Zeitung bat den Spätberufenen zum Interview.

OÖN: Wie würden Sie Ihr neues Tätigkeitsfeld in einem Satz beschreiben?

Mallinger: Die Bezirksblasmusik, deren Obmann ich jetzt bin, besteht aus 24 Kapellen mit insgesamt 1350 aktiven Musikern und reiht sich ein bei den Besten im Land.

Wie steht’s bei der Blasmusik um den Nachwuchs?

Die Blasmusik ist kein Selbstläufer. Wir haben viel unternommen, damit wir uns nicht sorgen müssen. Nur ein Beispiel: In Gunskirchen gab es 500 Musikschüler, aber nur zehn, die ein Blasinstrument spielten. Das ist zu wenig. In Zusammenarbeit mit der Musikschule, dem Musikverein und der Volksschule wurde deshalb eine Bläserklasse gestartet, die auf Anhieb 25 Schüler hatte. Aus diesem Pool rekrutieren wir sehr erfolgreich unsere jungen Musiker.

Die Blasmusik steht am Land in direkter Konkurrenz zu den Sportvereinen und der Feuerwehr.

Eben aus diesem Grund holen wir die Jugendlichen aus den Einzelzimmern der Musikschulen und bieten ihnen mit Projekten wie der Bläserklasse ein Gemeinschaftserlebnis.

Was muss der Bezirksobmann einer Blasmusik können?

Mir geht es darum, Qualität und Quantität bei den Musikkapellen in einer gesunden Balance zu halten. Jede Kapelle hat ihre eigene Entwicklung. Man darf das musikalische Leistungsniveau nicht über einen Kamm scheren. Je mehr Nachwuchs es gibt, desto mehr können die Kapellen aus dem Vollen schöpfen.

Wie kamen Sie zur Blasmusik?

Ich bin ein Spätberufener und habe erst mit 32 zu lernen begonnen. Vorher hatte ich mit der Musik nicht viel am Hut und habe mich, wie am Land üblich, bei der Feuerwehr engagiert. Der seinerzeitige Obmann hat mich angesprochen, weil er Posaunenbläser suchte. An diesem Tag begann meine Musikerlaufbahn.

Wie gut ist ihr Posaunenspiel?

Ich würde mich als durchschnittlich einstufen. Mit der neuen Aufgabe komme ich auch nicht mehr so viel zum Üben. Und wenn man älter wird, muss man mehr trainieren als die Jungen. Das ist im Sport nicht anders.

Welche Instrumente werden am liebsten gespielt und welche führen ein Schattendasein?

Bei den Mädchen ist die Querflöte an erster Stelle, bei den Burschen die Trompete. Eher schwer zu besetzen sind die Klarinetten. Die Jugendlichen beginnen zwar damit, sie greifen aber später zum Saxofon.

Wie misst man das musikalische Niveau in einem Bezirk?

Die Kapellen werden in Leistungsstufen eingeteilt. Es geht von B bis E, der höchsten Stufe. Zwei Kapellen, Bad Wimsbach und Stadl-Paura, spielen auf höchstem Niveau, Steinerkirchen und Neukirchen bei Lambach folgen mit geringem Abstand nach. Es kann aber auch mit der besten Kapelle abwärts gehen, wenn etwa ein Register nicht mehr ordentlich besetzt ist. Da ist dann die Musik entweder holz- oder blechlastig. Darauf müssen die Kapellmeister Bedacht nehmen.

Die Blasmusik ist klischeebehaftet mit Polka und Rumtata. Wie ist dem beizukommen?

Gefragt ist eine gute Mischung als Tradition und Moderne. Das taugt den Jugendlichen und unserem Konzertpublikum gleichermaßen. Die Blasmusik ist zwar kein symphonisches Orchester. Bei uns kommt aber zum Beispiel eine Klarinette als Geige daher. Die Leute sind immer wieder überrascht und auch begeistert, was wir alles spielen können.

 

Zur Person

Franz Mallinger leitet in der Marktgemeinde Gunskirchen das Bauamt. Mit seiner Lebenspartnerin bewohnt er eine kleine Landwirtschaft in der Ortschaft Auholz nahe der Barockkirche Sankt Peter. Der neue Bezirksobmann hat zwei erwachsene Töchter aus erster Ehe, die beide ein Instrument spielen. Mallinger war sechs Jahre lang Obmannstellvertreter. Sein Vorgänger Hubert Mayr-Zaininger aus Buchkirchen hatte den Bezirksverband 19 Jahre angeführt. Seine rechte Hand im neuen Bezirksteam ist Bezirkskapellmeister Klaus Eder, der aus Stadl-Paura kommt.

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