Marchtrenk wird zum „Lach Vegas“

Alles neu, aber doch etwas beengter als im Volkshaus – besonders auf der Bühne. Das kommentieren Helmut Schatzl, Franz Heilinger, Markus und Peter Birner in Gstanzlform: „Marchtrenk hat zwei Fehler: Die SPÖ ist zu groß, das TRENK.S zu klein.“ Das Quartett weiß auch, dass „Österreichs Jugendschutz zu ändern ist: Sonst muss der neue Bundeskanzler immer um Mitternacht zu Hause sein“. Auch die lange und nun vermutlich verlängerte Wartezeit auf den vierspurigen Ausbau der B 1 bleibt nicht unerwähnt : „Bevor bei uns die B 1 ausgebaut wird, bekommt die Merkel von Erdogan ein Kind.“

Die Stadt- und Landbewohner

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat in Marchtrenk einen Doppelgänger: Die Ähnlichkeit von Gerfried Layr mit dem Wiener Politiker ist verblüffend. Und bei „Mia san mia“ schlüpft er auch in die Rolle eines Hauptstädters. Im musikalischen Dialog mit Kurt Schatzl als überzeugtem Marchtrenker (und Landbewohner) definieren beide mit feiner Klinge, wie unterschiedlich hier und dort Menschen leben: Champagner statt Bier, E-Bike statt Waffenrad, Karibik-Urlaub statt kühlem Bad im Mühlbach. Und: „Mit dem Häupl sauf i“, singt Layr. „Mit dem Mahr sauf i nie“, entgegnet Schatzl.

In einer Doppelrolle brilliert Didi Berger beim „Elternsprechtag“: Auf einem Drehstuhl sitzt er seitlich zum Publikum, eine Körperhälfte ist maskiert als Lehrer, die andere als Mutter. In Windeseile dreht er sich und führt solo einen Dialog über den schlimmen Buben „Kurti“ – bis sich herausstellt, dass die Frau gar nicht die Mutter ist …

Werner Reiter mimt beim Treffen mit Donald Trump (Josef Essl) an einer Bar den ständig im Sakko nach Zigaretten kramenden Alexander van der Bellen und erklärt: „Beim Opernball mach’ ich die Mittelloge zum Raucherbalkon.“ Trumps Kommentare als närrische Gags zu bewerten, ist angesichts seiner „normalen“ Aussagen beinahe schwierig.

Auf die Frage nach Plänen sagt er: „Ich schicke die Indianer nach Indien, die Chinesen in ein Restaurant, die Russen in ein Glas.“ Angesprochen auf die Gefahr eines durch Atomkrieg verursachten Weltuntergangs, rühmt er sich: „Ich mache sicher den besten, größten und schönsten Weltuntergang, den es je gegeben hat.“ (müf)