Konflikte mit Grundbesitzern verzögern Umwidmung für neue Pöttinger-Fabrik
GRIESKIRCHEN/SANKT GEORGEN. Betroffene befürchten Einschränkungen ihrer Rechte durch notwendigen Wildkorridor
Mehr als drei Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen, seit die Pläne des Grieskirchner Landmaschinenherstellers Pöttinger für ein weiteres Werk in St. Georgen bekannt wurden. Die dafür notwendige Änderung der Flächenwidmung ist noch nicht auf Schiene. Es gibt massive Einwendungen von Anrainern und der Bürgerliste "DU", die sich bekanntlich aufgrund des Projekts formiert hat und seit 2015 mit vier Mandaten im Gemeinderat vertreten ist.
Große Bedenken haben auch Grundbesitzer, deren Flächen auf dem geplanten Wildtierkorridor liegen. Dieser notwendige Grünzug wurde nach einer Kompromisslösung mit Umweltanwalt Martin Donat festgelegt. Die Grundbesitzer befürchten, dass sie in ihren Eigentumsrechten stark eingeschränkt werden. "Wir versuchen mit diesen Grundeigentümern eine Lösung zu finden", sagt Bürgermeister Karl Furthmair (ÖVP). Er betont, dass sowohl die Bewirtschaftung durch die Landwirte wie bisher als auch eine Erweiterung der landwirtschaftlichen Gebäude möglich sei. "Allerdings ist eine Umwidmung der Grundstücke kurz- und langfristig nicht möglich", sagt Furthmair.
Umweltanwalt Martin Donat möchte an dem bereits geschlossenen und für ihn sehr tragbaren Kompromiss festhalten. "Sollte man davon abweichen, geht es zurück zum Start. Wir werden sehen, wie die Würfel im Gemeinderat fallen", sagt Donat.
Die Zeit für die neue Flächenwidmung drängt jedenfalls. Eine Entscheidung im Gemeinderat muss laut Bürgermeister Furthmair im ersten Halbjahr getroffen werden, da Fristen einzuhalten sind und Pöttinger Sicherheit braucht.
Die erste Ausbaustufe des Werkes für Erntegeräte wie Rundballenpressen und Ladewagen soll bereits 2021 mit etwa 120 Mitarbeitern in Produktion gehen. Im Endausbau sollen Arbeitsplätze für rund 600 Menschen am Standort in St. Georgen geschaffen werden. Für das Werk hat sich Pöttinger eine Fläche von 16 Hektar gesichert. Seit Juni 2017 ist man sich mit den Grundeigentümern einig und hat alle Optionsverträge unterschrieben. Zwei der drei unmittelbaren Anrainer in der St. Georgener Ortschaft Niederweng haben das Angebot des Unternehmens angenommen und werden absiedeln.
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