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Klinikum-Blutbank in Wels wird geschlossen

Von Erik Famler, 27. Jänner 2017, 06:31 Uhr

WELS. Ab Juli 2017 werden Spitäler in Wels und Grieskirchen von der Blutzentrale beliefert.

Der Aufsichtsrat des Klinikums entschied schon im Dezember die Schließung der hauseigenen Blutbank. Voraussichtlicher Stichtag ist der 30 Juni. Der Entscheidung gingen langwierige Verhandlungen mit dem Land und dem Roten Kreuz voraus. Zuletzt hatte die Blutbank jährlich rund 9000 Blutkonserven an den Klinikum-Standorten Wels und Grieskirchen bereitgestellt.

Die Schließung empfiehlt auch der Landesrechnungshofs. Die Prüfer sprachen sich für eine Zentralisierung des Blutdienstes beim Roten Kreuz aus. Die Blutzentrale Oberösterreich schreibt rote Zahlen. Eine Blutauffrischung aus Wels hätte ökonomische Vorteile.

Im Klinikum sind von der Schließung neun Beschäftigte betroffen. Laut Betriebsratsvorsitzender Sonja Reitinger handelt es sich vorwiegend um Frauen: "Sie bekamen die verbindliche Zusage, dass sie in anderen Bereichen übernommen werden", betont die Personalvertreterin.

Die Entscheidung sei den Gremien des Klinikums schwer gefallen: "Wir sind abhängig vom Geldgeber Land. Da kann es dann sein, dass man etwas tun muss, was gegen die eigenen Interessen gerichtet ist." Das Klinikum habe den Blutdienst sparsam und mit hoher Qualität betrieben.

Für die Jobgarantie der Blutbankmitarbeiter hat das Land Kostenersatz zugesagt. 2014 stand die Schließung schon einmal im Raum. Nach heftiger Gegenwehr aus Wels konnte das Vorhaben noch abgewehrt werden. Die Entscheidung wurde dem Klinikum nunmehr erleichtert, da strengere Auflagen hohe Investitionen zur Folge gehabt hätten.

Ein Blutdepot und der Blutspendedienst bleiben bestehen. In welchen Bereichen die biomedizinisch ausgebildeten Fachkräfte einen Job finden, ist noch offen: "Weil einige Ältere dabei sind, wird es da oder dort Möglichkeiten für eine Altersteilzeit geben", sagt Reitinger.

Als Verfechter der Zentralisierung gilt Rotkreuz-Präsident und Klinikum-Primar Walter Aichinger: "Dass alles an allen Standorten gemacht wird, macht keinen Sinn mehr. Die Leistungen bleiben nach der Schließung unverändert gut." Diesen Aspekt hat auch Vizebürgermeisterin Silvia Huber (SP) im Auge: "Qualität und Versorgungssicherheit müssen gewahrt sein", betont die Welser Gesundheitsreferentin.

Klinikum-Geschäftsführer Dietbert Timmerer sagt: "Die Entscheidung konnte nur unter der Voraussetzung erfolgen, dass die sichere und rasche Versorgung unserer Patienten mit Blutprodukten so wie bisher auch in Zukunft gewährleistet wird." 2014 hatte sich Timmerer noch vehement gegen die Schließung ausgesprochen.

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9  Kommentare
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cebe95 (7 Kommentare)
am 21.02.2017 11:49

Es ist jammerschade, dass die Welser Blutbank auf Grund von politischen Machenschaften und einflussreichen Lobbyisten geschlossen wird!

Ein Beispiel von langjähriger, eigenständiger, kostendeckender, dezentraler, unabhängiger, unpolitischer, qualitativer Bluteigenversorgung des Klinikums Wels-Grieskirchen, findet nun ein jähes Ende!

Kürzere Wegzeiten, geringerer Aufwand bei Fuhrpark und Personal (nur zwei Bezirke werden von Wels aus angefahren), langjähriges Spendervertrauen, optimale Spenderbetreuung zeugt vom guten Ruf des mobilen Blutbankteams des Klinikums Wels.

Was die Zentralisierung des Blutspendens zum Roten Kreuz nach Linz bringt?
Patienten und Steuerzahler werden das noch zu spüren bekommen!

Die Monopolstellung von nur einer Blutbank wird sich sehr rasch in den Preisen der Produkte aus den Spenderblutkonserven bemerkbar machen. Das fällt natürlich auf die Steuerzahler zurück.

Wo bleibt hier der gesunde Hausverstand? Nicht alles beginnt in Linz, manches endet hier!

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Malpighi (4 Kommentare)
am 24.02.2017 21:26

Liebe(r) cebe95! Bin ganz Ihrer Meinung! Die medizinische Qualität der Welser Blutbank war über die Ländergrenzen hinweg bekannt, die finanzielle Gebarung hervorragend. Ein Erykonzentrat kostete für Wels 83 Euro, nun müssen 140 Euro dafür an die Blutzentrale bezahlt werden (nur ein Beispiel). Das versteht man unter Synergie.
Die Preise der Blutzentrale Linz für Blutprodukte wurden vor wenigen Tagen bereits erhöht...
Und wie bereits in meinem ersten Posting festgehalten: die MEHRkosten für das Klinikum Wels-Grieskirchen betragen PRO JAHR mindestens (konservativ gerechnet!) 2.2 Mio Euro, wobei das Land (= LH Pühringer) erklärt hat, diese Kosten übernehmen zu wollen. Honny soit qui mal y pense (ein Schelm, wer Böses dabei denkt!). Wo bleibt die politische Opposition, die diesen Skandal aufgreift?

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Malpighi (4 Kommentare)
am 28.01.2017 20:42

Die MEHR-Kosten für das Klinikum Wels-Grieskirchen betragen PRO JAHR 2.2 Mio Euro. Vom Land wurde zugesagt, diese Kosten zu übernehmen. So wird mit unserem Steuergeld umgegangen. Danke Herr Dr. Pühringer, danke Herr Dr. Aichinger!

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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 28.01.2017 01:22

Die Spitalsreform Pühringers wirkt. Bürger und Gesundheit sind für Ihn ZWEITRANGIG.

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 31.01.2017 01:19

Die FPÖ wird es ändern- dann haben wir endlich ein Gesundheitswesen wie im Paradies bei Putin: Topkliniken für die Superreichen und der Rest hat halt ziemlich Pech gehabt...

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 27.01.2017 15:32

Was passiert eigentlich jetzt mit jenen Patienten, die für geplante Operationen Eigenblutkonserven anlegen wollen?

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max1 (11.582 Kommentare)
am 27.01.2017 16:44

Extra Würste kosten extra Geld. Damit als Schmiermittel funktioniert alles auf der Welt.

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 27.01.2017 21:53

Bei der derzeitigen Blutknappheit sollte das allgemeine Interesse wohl an Eigenblutkonserven vorhanden sein. Die sind ohnehin nur einige Wochen haltbar. Und die nicht benötigten können ja anderweitig verwendet werden.

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Absurdio (27 Kommentare)
am 27.01.2017 10:15

Sparsam und effizient reicht nicht, wenn es die Landes-ÖVP anders will. Danke an das Klinikum und seinen Betriebsrat, die sich für die Beschäftigten eingesetzt haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

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