Jahresrückblick: Das war 2016 im Bezirk Wels-Land
WELS-LAND. Nach 30 Jahren Planung wurde die Umfahrungsstraße Lambach im November endlich fertiggestellt - nur eines von viele Ereignissen, die die Menschen im Bezirk Wels-Land im Jahr 2016 bewegt haben.
Nicht nur wegen der Landesausstellung war 2016 für die Stiftsgemeinde Lambach ein ereignisreiches Jahr. Ein lang ersehnter Wunsch der Lambacher ging am 25. November endlich in Erfüllung. Mit der Inbetriebnahme der Umfahrung wird der Marktplatz und ein Teil der Salzburger Straße vom Durchzugsverkehr befreit, unter dem Lambach schwer zu leiden hatte.
2012 haben die Bauarbeiten begonnen. Doch viel früher wurden erste Pläne gewälzt: "Als ich vor 29 Jahren in der Landesregierung das Baureferat übernahm, lag dieses Projekt schon auf dem Tisch", erinnert Landeshauptmann Josef Pühringer an die lange Vorlaufzeit. Einsprüche werfen das Projekt immer wieder zurück. Die Realisierung ist auch der Hartnäckigkeit des früheren Landeshauptmannstellvertreters Franz Hiesl (VP) geschuldet, der dem bescheidenen Festakt als Zaungast beiwohnt.
Ein wichtiger Player fehlte an jenem nebeligen Freitag beim Durchschneiden des Eröffnungsbandes. Der Edter Bürgermeister Max Riedlbauer (VP) hat es vorgezogen, zu Hause zu bleiben. Denn die Umfahrung durchläuft zum überwiegenden Teil sein Gemeindegebiet. In der Planungsphase widersetzen sich Edter Politiker und Anrainer heftig. Zudem wird die umstrittene Süd-Ost-Variante durch Edter Siedlungsgebiet als zweiter Teil der Umfahrung 2015 kurz vor der Wahl noch von der alten Landesregierung verordnet.
Für Lambach ist die Umfahrung freilich ein Segen. Noch Ende Juni gibt es auf dem Marktplatz den letzten Unfalltoten. Das Lambacher Original Josef Lehner (80) gerät unter die Räder eines Sattelschleppers der Spedition Gartner.
Mit etwa 100 Millionen Euro Gesamtkosten ist die Umfahrung Lambach das teuerste Straßenstück, das im Auftrag einer oberösterreichischen Landesregierung je gebaut wurde. Wie stark die Verkehrentlastung tatsächlich ist, wird in den Wochen nach der Eröffnung erhoben. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor.
Das Jahr im Schnelldurchlauf
Jänner
Bei einem Ranking von Oberösterreichs finanzstärksten Gemeinden belegt Sattledt den zweiten Platz. Ein Jahr davor lag die Autobahngemeinde noch auf Platz eins.
Bei der Aufnahme von Flüchtlingen hinkt Wels-Land hinterher. In jeder zweiten Gemeinde gab es kein Asylquartier.
Februar
In Marchtrenk gehen die Narren um. Die traditionelle Faschingssitzung ging sieben Mal über die Bühne. 3000 Besucher bogen sich vor Lachen.
Der Marchtrenker Wolfgang Mayr veröffentlicht das 100. Buch seines Kleinverlages „federfrei“. Mayr setzt auf Regional-Krimis.
März
"Wir sind die wahren Tierschützer", behauptet Josef Wiesmayr. Vor dem Hintergrund eines Konflikts mit der Naturschutzbehörde um den Abschuss von Krähen plädiert der Bezirksjägermeister für ein ausgewogenes Verhältnis unter den Arten.
April
Der Marchtrenker Gemeinderat reagiert auf die hohe Zahl an Asylplätzen. Quartiergeber müssen ab April pro Flüchtling und Tag 50 Cent bezahlen.
Mai
Peter Deinhammer inszeniert in der Lambacher Stiftskirche die neun Symphonien von Beethoven.
Norbert Hofer vor Alexander Van der Bellen lautete das Ergebnis der ersten Präsidentschafts-Stichwahl am 22. Mai in Wels-Land. 54 Prozent stimmten für Hofer.
Juni
Ein Prüfbericht deckt in Pichl beträchtliche Schlampereien auf. Die Gemeinde hielt Bescheide für Schlacht- und Bauernhöfe zurück.
Juli
In Lambach schießt ein Betrunkener mit einem Kleinkalibergewehr auf einen Gast der Landesausstellung. Der Mann wird leicht verletzt, der Schütze festgenommen und angezeigt.
August
Der Gunskirchner Philipp Knogler ist zurück von seiner Weltreise. Den Großteil der 17.250 absolvierten Kilometer fuhr er mit dem Rad.
September
Eine Delegation Donauschwaben besucht in Begleitung der OÖN die alte Heimat Serbien. Ranghöchster Vertreter ist Marchtrenks Bürgermeister Paul Mahr.
Der aus Lambach stammende Wiener Verleger Christian Brandstätter veröffentlicht ein 150-seitiges Buch über seine Heimatgemeinde. Peter Deinhammer und Josef Lang sind die Autoren.
Oktober
Der Werkzeugspezialist Scheinecker errichtet in Steinhaus um vier Millionen Euro ein neues Betriebsgebäude. Die Expansion mit 40 zusätzlichen Arbeitsplätzen geht zu Lasten von Wels, wo das Unternehmen kein passendes Grundstück fand.
Großartig schlägt sich der Musikverein Steinerkirchen beim Aufeinandertreffen der besten Musikkapellen des Landes im Brucknerhaus. Bei diesem neuen Wettbewerb landet das Ensemble auf dem zweiten Platz.
November
Die Landesausstellung "Mensch & Pferd" in Lambach und Stadl-Paura endet erfolgreich. An den 192 Ausstellungstagen sahen 300.000 Personen die Kulturschau.
In Thalheim proben Hobbysportler den Aufstand, nachdem sie von der Gemeinde aus dem Multifunktionssaal des Sportzentrums geschmissen wurden. Der Konflikt wird vertagt.
Dezember
Das Angerlehner-Museum in Thalheim wird der Gemeinde für öffentliche Zwecke angeboten. Bürgermeister Andreas Stockinger (VP) lehnt ab. Begründung: die Höhe der Betriebskosten.
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Bei der Umfahrung Lambach wird, so fürchte ich, die jetzt nachträglich laufende Effektivitätsuntersuchung ein negatives Ergebnis liefern. Man möge es bitte einem in der Nähe wohnenden Bürger erklären, warum man 30 Jahre Planung benötigt, um dann die Umfahrung an der Nordseite von Lambach zu bauen, mit der man nur den Durchzugsverkehr Wels - Vöcklabruck 'einfängt' , anstelle die Umfahrung südlich zu bauen, wo man gleichzeitig (also zu denselben Kosten - oder geringeren, weil weniger Tunnels nötig) den Verkehr von/nach Sattledt und von/nach Gmunden (A1) aus dem Ort hätte verbannen können.
Aus meiner Sicht ist solcherart Umgang mit Steuergeldern überhaupt kein Grund für irgendeinen Politiker aus Land, Bezirk oder Gemeinde ein Anlass zum Feiern, sondern eher zum Schämen.
Dieser Beitrag wurde schon im November veröffentlicht. Ein Hoppala?
Übrigens. Die doppelt solange Westspange mit zwei Tunnels und der Brücke über die Traun verschlang ähnliche Baukosten. Als eine Umfahrung für Lambach UND Stadl-Paura beim Bau des Kraftwerkes geplant war, legte sich Edt schon damals quer. Die Kosten wären noch im 100-Mio.-Schilling-Bereich gelegen. Hätte man schon damals die Gemeindegebiete von Lambach und Edt verschmolzen, wären nicht nur Steuermillionen verschleudert worden, sondern man hätte sich auch den Unterwassertunnel (unter Grundwasser) erspart.
Ich bin gegen ZUSAMMENlegungen aller Art und gegen Ersparnisse dieser Art auch.
Kommt Zeit kommt Umfahrung aber bei Donaubrücke spielt Zeit keine Rolle da lässt man sich noch länger Zeit (wie bei den Schildbürgern )
Es gilt das Diktat der leeren Kassen. Sie können aber spenden, aber bitte größere Beträge. So ab 50 Millionen sind Sie dabei. Dann ginge es schneller.
Auch 50 Mio würden nur versickern und nix mehr bewirken bei dieser angehäuften Eigenmächtigkeit.
jago, solche spendengelder würden sich die öst. politiker untereinander aufteilen.