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Gottesmann mit besonderem "Ehering"

Von (ho), 07. Februar 2014, 00:04 Uhr
Gottesmann mit besonderem "Ehering"
Der Spätberufene vorm Haupteingang seiner neuen Wirkungsstätte. Zur feierlichen Amtseinführung kamen auch Gläubige aus Scharten. Bild: ho

RIED/SCHARTEN. Geistliche Würdenträger wie Rupert Niedl müsste es mehr geben. Der 58-jährige Gottesmann hat Humor, er geht offen auf die Menschen zu und er lebt seinen Glauben ganz unverkrampft und offen.

Der gebürtige Innviertler und beliebte ehemalige Schartner Seelsorger ist neuer Stadtpfarrer von Ried.

OÖN: Haben Sie sich schon halbwegs in Ried eingewöhnt, Herr Pfarrer?

Rupert Niedl: Ich fühle mich bereits daheim. Es liegt allerdings noch viel Klump wegen der Umsiedlerei herum, es herrscht leichtes Chaos. Im Grunde habe ich eine gewisse Ordnung, momentan bin ich aber etwas schlampig.

Wie schwer oder leicht fiel Ihnen der Abschied aus Scharten?

Er war schon mit Wehmut verbunden. Der Abschied begann eigentlich mit der Bekanntgabe meines Abgangs. Ich war etwas gespalten, von der Beziehung her ist er mir schwer gefallen.

Waren Sie vor Ihrem ersten öffentlichen Auftritt in Ried nervös oder fällt er unter den Begriff "Routine"?

Ich war leicht angespannt, schließlich übernehme ich ja eine völlig neue Pfarre und neue Aufgaben. Überraschungen können auch immer passieren. Jedenfalls ist es anders als damals, als ich vom Kaplan zum Pfarrer gewechselt bin. Man macht sich schon Gedanken und fragt sich, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat.

Was gefällt Ihnen in Ried besonders?

Es ist so eine lebendige Stadt. Sie verknüpft Tradition mit Innovation. So bin ich ebenfalls, und das wünsche ich mir auch: Veränderungen zuzulassen und prüfen dürfen, ob Neues besser ist.

Schweben Ihnen in Ihrem neuen Amt denn Veränderungen vor?

Ich muss erst einmal schauen, was in der Pfarre alles da ist. Die weiteren Schritte werden wir gemeinsam planen. Ich werde den Menschen nichts überstülpen, alles muss wachsen. Die Wochenend-Gottesdienste werden aber von bisher fünf auf drei verkürzt.

Zur Ihrer Installation reisten Gläubige aus Ihrer früheren Pfarre Scharten per Bus an.

Ja! Es kamen auch eine Reihe von Leuten mit Privatautos nach Ried.

Haben Sie vor Ihrem Wechsel noch ein wenig ausgespannt?

Ich war im Salzburger Pongau Skifahren und Wellnessen.

Gab es ein Schlüsselerlebnis in Ihrem bisherigen Leben?

Nein, eigentlich nicht. Aber es ist so einiges gekommen, was ich nie erwartet und was ich mich nie getraut hätte. Allerdings habe ich alles, was ich je angefangen habe, auch zu Ende geführt.

Wie ist Ihre Einstellung zur Politik?

Ich bin an ihr sehr interessiert. Pfarrer sollten auch politische Menschen sein, jedoch keine Politik machen. Eine gute Verbindung zwischen Gemeindepolitik und Pfarre ist notwendig und auch wichtig.

Welchen Beruf könnten Sie niemals ausüben?

(lacht) Alles, was irgendwie mit technischen und handwerklichen Fähigkeiten zusammenhängt. Ich könnte zum Beispiel nie Installateur werden, dabei werde ich installiert.

Gibt es auch etwas, was Sie an Ihrem Beruf nicht mögen?

Die übertriebene Bürokratie und die ganze Verwaltungsgeschichte. Um den Überblick zu behalten und immer am Laufenden zu sein, bleibt einem das aber nicht erspart. Aber in anderen Berufen ist das ja nicht viel anders.

Welche Jugendsünde würden Sie wieder begehen?

Es ist keine Sünde, aber ich bin früher narrisch viel fortgegangen, und ich habe viel getanzt. Dabei wurden viele Schuhe aufgearbeitet.

Schwingen Sie auch heute noch das Tanzbein?

Nein, da würde ich zu sehr schwitzen. Außerdem gibt es so viele Frauen, die führen wollen. Das mag ich nicht, ich führe.

Was würden Sie in einem nächsten Leben gerne sein?

Ich glaube nicht daran, aber wenn, dann könnte ich mir vorstellen, als Arzt zu arbeiten. Das wäre eine Alternative.

Gibt es Persönlichkeiten, die Sie gerne einmal treffen würden?

Natürlich den jetzigen Papst, er fasziniert mich sehr. Und Michael Gorbatschow, ich möchte die russische Seele besser kennenlernen. Stephan Eberharter ist auch einer, mit dem ich sehr gerne zusammentreffen würde.

Was ist der teuerste Gegenstand, den Sie besitzen – finanziell oder emotional?

Mein Gottvertrauen und mein Renault Megane.

Wann sind im Leben Lügen erlaubt?

Gar nie! Jede Lüge ist ein Vertrauensbruch, und das ist niemals positiv.

Mir fällt die längste Zeit auf, dass Sie an Ihrem rechten Ringfinger ein schmales Goldding tragen, das einem Ehering sehr ähnelt. Was hat es mit dem Schmuckstück auf sich?

Es ist kein Ehering, auch wenn er so aussieht. Ich trage ihn seit 2. Dezember 1995. Damals wurde ich zum Diakon geweiht. Es ist ein einfacher Goldring und ein Zeichen meines zölibatären Lebens. Wenn ich ihn nicht trage, fühle ich mich gar nicht wohl. 

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