Georgshof wurde schon wieder verkauft, Krenglbacher Betrieb ist neuer Besitzer
KRENGLBACH / WALDZELL. Personalbereitstellungsfirma HOGO.CC hat das Objekt vor zirka zwei Wochen erworben.
Der Georgshof in der Innviertler Gemeinde Waldzell, in dem 24 Flüchtlinge aus Syrien wohnen, hat schon wieder einen neuen Besitzer. Die Personalbereitstellungsfirma HOGO CC aus Krenglbach hat das Objekt kürzlich erworben.
"Die werden das Haus wieder bis oben hin mit Flüchtlingen anfüllen", befürchten einige Waldzeller. Aber sind die Flüchtlinge überhaupt ein so großes Problem?
"Momentan sind 24 Flüchtlinge im Georgshof untergebracht. Einer hat in dieser Woche einen positiven Asylbescheid bekommen. Ich kann aber versichern, dass die Syrer mittlerweile sehr gut integriert sind, es gibt keine Probleme mit ihnen", versichert SP-Bürgermeister Johann Jöchtl.
"Wollen das Haus voll haben"
Was hat der neue Eigentümer mit dem Gebäude vor? "Wir sind eine Personalbereitstellungsfirma und vermieten Unterkünfte an Montagefirmen. Wir haben ähnliche Häuser in Gallspach und Steinerkirchen. Soweit ich informiert bin, gibt es eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Land, dass das Projekt ausläuft. Natürlich ist es unser Bestreben, das Haus voll zu bekommen. Wir haben das Objekt erworben, weil wir glauben, dass das Innviertel eine gute Wirtschaftsgegend ist", sagt Stephan Holzleitner, Geschäftsführer der HOGO.CC.
Dessen ungeachtet sind in Waldzell Asylwerber weiterhin Gesprächsthema. Das Gemeindeoberhaupt wischt die Gerüchte über eine Fragebogenaktion vom Tisch, bei der sich die Gemeindebürger negativ über die Flüchtlinge geäußert haben sollen.
"Den Fragebogen hat die SPÖ ausgeschickt. 800 wurden ausgeschickt, der Rücklauf lag bei 20 Prozent. Und da gab es nur drei sehr kritische Meldungen. Die lagen fast schon unter der Gürtellinie. Bei dem Fragebogen ging es auch um viele andere Themen. Von total negativ kann also keine Rede sein", sagt Jöchtl.
Beim Begegnungsabend im Herbst des Vorjahres gab der Waldzeller Bürgermeister ein "Versprechen" ab: Weihnachten 2014 wird kein Syrer mehr in Waldzell sein. Hat da das Gemeindeoberhaupt zu hoch gepokert? Noch dazu in einem Wahljahr?
"Die Vereinbarung lautete, dass wir sozusagen ein Übergangsquartier sind. Für 50 Flüchtlinge, maximal bis Weihnachten 2014. Allerdings hat damals noch niemand absehen können, wie groß die Flüchtlingswelle wirklich wird. Wir haben bis Dezember 75 Flüchtlinge gehabt, 18 sind kurz vor Weihnachten auf verschiedene Orte aufgeteilt worden. Nach den Feiertagen haben uns die Landesrätin und der Bezirkshauptmann ersucht, auch weiterhin Quartiere zur Verfügung zu stellen. Aber ehrlich gesagt: In Wahrheit hat eine Gemeinde ohnedies nichts zum Mitreden", sagt Jöchtl.
Glaubt der Bürgermeister, dass sein Engagement gewürdigt oder eventuell bei der Wahl im Herbst bestraft wird? "Ich habe mich engagiert, weil mein soziales Gewissen das so wollte. Sollte das von der Bevölkerung nicht angenommen werden, habe ich Pech gehabt – aber auch kein Problem damit."
Jöchtl fragt: "Was wäre das für ein menschlicher Zugang, wenn ich mich gegen die Flüchtlinge stellen würde, um vielleicht ein paar Wählerstimmen zu erhaschen. Danach habe ich meine Politik noch nie ausgerichtet. Wenn die Leute nicht zufrieden sind, haben sie das Recht, jemand anderen zu wählen." Er glaubt also nicht, dass sein Engagement von den Waldzellern bei der Wahl im September "bestraft" wird.
Reibungsloser Übergang
"Mir ist es wichtig, dass es im Georgshof menschlich abläuft und die Leute dort nicht nur als Kostenfaktor gesehen werden. Das war beim Vorbesitzer garantiert und es wäre schön, wenn sich da auch mit der neuen Firma nichts ändert", hofft Jöchtl.
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