Gaspoltshofner bei internationalem Bewerb Zweite

Unter Blasmusikern braucht der Name "Filcorno d’Oro" nicht erläutert werden: So heißt einer der bekanntesten und am besten organisierten Blasmusikbewerbe, der jedes Jahr in Riva am Gardasee stattfindet. 35 Kapellen aus dem Gastgeberland, aus Österreich, Deutschland, Spanien, Portugal, Frankreich, Holland, Belgien und der Schweiz waren heuer dabei.

Aus Oberösterreich traten die Kapellen aus Lenzing (Bez. Vöcklabruck), Gaspoltshofen und Pennewang an. Sie mussten ein Pflichtstück (Folksong Suite Nr. 1 von Frigyes Hidas) spielen und dürfte eines selbst auswählen.

Alois Papst gibt seit Jahren in Gaspoltshofen als Kapellmeister den Ton an – er war mit seinen Musikern 2011 dabei: "Damals spielten wir in der Wertungsstufe ,prima‘", erinnert sich Obmann Roland Hattinger. Die strengen Juroren gingen damals mit den Oberösterreichern hart ins Gericht. Das selbstgewählte Stück hätte den strengen Kriterien der ersten Wertungsklasse nicht entsprochen, lautete die Begründung für den Abzug vieler Punkte. Heuer traten die Gaspoltshofner in der "Categoria segonda" an und wählten die Komposition "Alpina Saga" des Oberösterreichers Thomas Doss aus.

Letzter Schliff nahe Bozen

Die 60 Musiker waren bestens vorbereitet – sogar ganztägige Proben für die verschiedenen Instrumente mit Profimusikern und befreundeten Kapellmeistern wurden organisiert. Am Wochenende vor dem großen Augenblick in Oberitalien sammelten sie noch Erfahrung beim Konzertwertungsspiel im Bezirk Linz-Land. Die dabei geernteten Kritiken verhallten nicht ungehört. Bei der Anreise stoppten die Gaspoltshofner bei einem befreundeten Musikverein nahe Bozen und probten erneut. Der Aufwand hat sich gelohnt: Papsts Ensemble belegte hinter einer italienischen Kapelle den zweiten Platz (82,58 Punkte) und gewann 1500 Euro Preisgeld.

Die Pennewanger Musiker feierten bei "Filcorno d’Oro" Premiere und waren daher vorm Wertungsspiel deutlich aufgeregter als die Gaspoltshofner. Die Akteure fiebern in separierten Räumen eineinhalb Stunden ihrem Auftritt entgegen: "Betreuer achten darauf, dass keine neuen Musiker dazustoßen, denn alle müssen Amateure sein", erzählt Pennewangs Obmann Wolfgang Leitner von den strengen Kriterien, bei dem auch zeitlich Maßstäbe gesetzt sind: "Vom ersten Schritt eines Musikers auf die Bühne bis dass der letzte nach beiden Musikstücken abtritt, dürfen maximal 35 Minuten vergehen, sonst setzt es Strafpunkte."

Die Nacht zum Tag gemacht

Bei den Pennewangern standen zwei Kapellmeister am Dirigentenpult: Lisa Bachler beim Pflichtstück und Martin Hofstätter beim "Alcatraz" aus der Feder des heimischen Komponisten Fritz Neuböck. Pennewang belegte den vierten Platz (79,67) – mit weniger als einem Punkt Rückstand auf den Dritten. Und nach der ganzen Aufregung machten die Musiker beider Kapellen in einem Lokal am Ufer des Gardasees dann die Nacht zum Tag...