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Friseur hetzt auf Facebook gegen Israel und huldigt Hitler

Von Erik Famler, 16. September 2014, 05:56 Uhr
Facebook
Facebook Bild: dpa

WELS. Türkischer Friseur mit Geschäft in Wels löschte Hasstiraden und Hitler-Konterfei erst nach Anfrage der Welser Zeitung.

Ein im Raum Linz wohnender Friseur, der in der Welser Innenstadt ein Geschäft betreibt, ist ins Visier des Landesverfassungsschutzes geraten. Auf Facebook beklagt Ibrahim B., dass man Adolf Hitler nicht zu schätzen wisse. Dann lässt er diesen mit Konterfei, Hakenkreuzbinde und fiktivem Zitat zu Wort kommen: "Ich könnte alle Juden töten. Aber ich habe einige am Leben gelassen, um Euch zu zeigen, wieso ich sie getötet habe." In einem persönlichen Eintrag verflucht Ibrahim B. auch noch Israel und bittet Allah, den jüdischen Staat zu vernichten.

Der Friseur mit türkischer Staatsbürgerschaft begründet auf Anfrage der Welser Zeitung seinen Eintrag mit der Politik Israels gegen die Palästinenser. Im türkischen Fernsehen habe er gesehen, wie die israelische Armee gegen Zivilisten im Gaza-Streifen vorgehe: "Täglich werden dort viele Menschen getötet. Die Juden spielen mit dem Feuer", entrüstet sich der junge Mann. Er habe auch jüdische Kunden. Für ihn sei die Religion uninteressant. Was zählt, sei der Mensch, rechtfertigt Ibrahim B. seine rüden Hetztiraden gegen den Staat Israel. Das antisemitische Zitat mit dem Hitler-Bild stamme von jemand anderem. Das habe er im Internet gefunden und kopiert. Er sei auch kein Rassist und wisse gar nicht, dass solche Äußerungen strafbar wären.

Inzwischen dürfte Ibrahim B. aber eingesehen haben, dass er mit seinen Facebook-Einträgen zu weit gegangen ist. Denn unmittelbar nach der Kontaktaufnahme waren alle strafbaren Passagen gelöscht. Zuvor hatte ein aufmerksamer Facebook-User die Einträge aber noch kopiert und an die Welser Polizei zur Strafverfolgung weitergeleitet.

Die Invasion Israels in Gaza ist nicht der einzige Grund für die Radikalisierung Jugendlicher. Der Vormarsch der mörderischen IS-Truppen in Syrien und dem Irak hat zu einer Häufung derartiger Postings geführt. Diese können in einer Meldestelle des Innenministeriums gemeldet werden. Jahr für Jahr stiegen derartige Anzeigen um 100 Prozent.

Die Hasstiraden des Welser Friseurs gegen Israel sind laut Michael Tischlinger vom Landesverfassungsdienst kein Einzelfall mehr. Wobei zwischen Verhetzung und Wiederbetätigung zu unterscheiden sei: "Das Verbotsgesetz wäre anwendbar, wenn jemand zum Beispiel für die Auferstehung des Dritten Reiches eintritt." Auf den ersten Blick sei dieser Tatbestand nicht gegeben. Der Eintrag könne aber als Verhetzung gesehen werden. Strafrahmen: 10 Jahre Haft.

Ibrahim B. will davon nichts wissen. "Ich bin ein Türke und kein Österreicher", sagt er. Der Hinweis, dass sich auch türkische Staatsbürger an das Verbotsgesetz zu halten hätten, verwirrt ihn: "Das ist doch die Wahrheit, oder?"

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