Eine Schule engagiert sich für gerechten Handel
SATTLEDT. Die Burschen und Mädchen der Neuen Mittelschule Sattledt erhalten demnächst "Fair-Trade-Schule"-Gütesiegel.
220 Kinder und Jugendliche aus elf Klassen von der fünften bis zur achten Schulstufe ziehen an einem Strick in eine Richtung: Die Neue Mittelschule in der Marktgemeinde darf sich bald als "Fair-Trade-Schule" bezeichnen (siehe Info-Kasten rechts).
Motor dieser Initiative ist Religionspädagogin Hermine Holzner. Sie hat es geschafft, alle Kinder und das ganze Lehrerkollegium für die Idee des gerechten Handels zu begeistern. In den unterschiedlichsten Fächern haben sich die Schüler mit dem Thema auseinandergesetzt: Das gilt für den Sprachunterrich genauso wie für die Stunden in Geographie oder Geschichte. Im Fach Bildnerische Erziehung gestalteten die Schüler Plakate und verzierten Oster-Geschenke mit dem Fair-Trade-Logo.
Fairness auch im Turnsaal
Selbst der Turnunterricht wurde vom Fair-Trade-Gedanken beeinflusst. "Wir kaufen nun nur noch Bälle aus Fair-Trade-Handel", erklärt Holzner im Gespräch mit der Welser Zeitung. "Besonders im Sport ist doch Fairness ein ganz wichtiger Gedanke, dass passt perfekt zu unserem Projekt."
Langfristig soll der Fair-Trade-Gedanke zu einer Lebenseinstellung werden. "Bei den Schülern hat sich das Bewusstsein bereits verändert. Und das wirkt dann auch positiv auf deren Eltern", weiß Holzner aus Rückmeldungen. In etlichen Haushalten werde jetzt mehr als bisher zu Produkten gegriffen, deren Hersteller gerecht entlohnt und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können.
Ganze Gemeinde agiert fair
Begonnen hat das Fair-Trade-Projekt an der Neuen Mittelschule durch den Agenda21-Prozess in der Marktgemeinde. Dabei wurde die Idee von "be fair" ins Leben gerufen: Bewusster Konsum soll mehr Gerechtigkeit bringen. Auch der "Sonntag der Weltkirche" wird in Sattledt und an der Schule gefeiert.
"Bereits seit dem Jahr 2000 unterstützen wir die Hilfsprojekte der päpstlichen Mission in Ruanda", sagt die Religionslehrerin. Durch intensiven Kontakt zur "Missio Linz" als Außenstelle dieses Hilfswerkes wurde bei den Schülern auch das Bewusstsein in Richtung Entwicklungszusammenarbeit und Gerechtigkeit geschärft. Ein afrikanischer Priester besuchte die Kinder und Jugendlichen in Sattledt und schilderte die Situation der Menschen in seinem Heimatland.
Aufgrund solcher Säulen war es für Holzner und Direktor Alois Schlattner leicht, das Fair-Trade-Projekt an der Schule zu starten.
Mehr Informationen auch auf: www.fairtrade.at.
Fair-Trade-Schule
Bundesweit gibt es derzeit zwölf Fair-Trade-Schulen, in Oberösterreich ist es die HBLW Linz. Die Neue Mittelschule Sattledt wird die Auszeichnung erhalten. Fünf Kriterien sind dafür notwendig, deren Einhaltung nach zwei Jahren kontrolliert wird. Es braucht:
1. ein Fair-Trade-Schulteam mit Schülern, Eltern, Lehrern;
2. einen vom Direktor unterzeichneten Aktionsplan;
3. mind. zwei Jahrgänge müssen in mind. zwei Fächern Fair-Trade-Themen behandeln;
4. Fair gehandelte Produkte müssen an der Schule angeboten werden;
5. Mind. ein Projekt pro Schuljahr muss realisiert werden.
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lernen die Schüler auch Deutsch, Mathematik und Englisch und vielleicht bleibt auch noch etwas Zeit für Geschichte und Musik.
im Sport ist das Gewinnen ein ganz wichtiger Gedanke!