Eigene Fanfare für Ball komponiert

Von Erik Famler und Friedrich M. Müller   18.Jänner 2016

Nicht nur Bezirkskapellmeister Klaus Eder aus Stadl-Paura gab in der rauschenden Ballnacht in Wien den Ton an: Eurothermenchef Markus Achleitner griff ebenfalls zum Taktstock. Der vom Landeshauptmann als "oberster Bademeister des Landes" titulierte Obmann der Trachtenkapelle Neukirchen/Lambach dirigierte den von ihm im Vorjahr zum 125. Geburtstag des Musikvereins komponierten Marsch "Hoch Österreich" – quasi Uraufführung auf Wiener Boden.

Eine Fanfare extra für den 115. Ball der Oberösterreicher komponierte hingegen der Wimsbacher Franz Kastenhuber, der Chef der mehrfach preisgekrönten Jagdhornbläsergruppe aus dem Kurort.

Welche Qualität Musiker aus dem Bezirk Wels-Land haben, beweist das Salon-Orchester: "Es wurde um 20.20 Uhr gegründet und löst sich um 3 Uhr wieder auf", sagt Dirigent Hans Wadauer, Musikschulchef in Gunskirchen. Unter die 25 Musiker reihten sich beispielsweise Christian Poitinger, Erster Ponsaunist an der Wiener Volksoper, oder Solveig Nordmeyer, Solo-Cellistin des Wiener Radio-Symphonie-Orchesters.

Die ehemalige Bigband des Welser Eisenbahnermusikvereins firmiert nun unter "Orchester Fredy Bauer": Für den Leiter der 17-köpfigen Band, Manfred Bauer, ist das erstmalige Engagement bei einem Ball der Oberösterreicher "eine besondere Auszeichnung". Der Singkreis Wim unter der Leitung von Maria Ennser komplettierte die musikalische Darbietung bei der Präsentation der Region.

Es gibt Kurioses zu berichten: Es war der 115. Ball der Oberösterreicher, obwohl das Bundesland erst seit 89 Jahren selbstständig ist. Das beweist einmal mehr, dass es die Menschen aus dem Land ob der Enns schon immer verstanden haben, in der Bundeshauptstadt fest zu feiern.

Zu mitternächtlicher Stunde trafen sich die Ehrengäste zu einem Empfang des Landeshauptmannes: In diesem Rahmen dankte Josef Pühringer dem Organisations-Trio der Ballnacht: viel Beifall ernteten Lena Rabl aus St. Marienkirchen, Birgit Keck aus Asten und der Thalheimer Martin Sagmeister, die an ihren Arbeitsplätzen in der Bezirkshauptmannschaft die Fäden bei der Ballorganisation gezogen haben.

Erstmals moderierte ORF-Journalist Klaus Obereder einen Ball der Oberösterreicher. Weshalb? Er ist seit vier Jahren ein stolzer Buchkirchner. (fam/müf)

 

Umfrage

Begeisterung: Aus allen 24 Gemeinden des Bezirkes Wels-Land kamen am Samstag große Delegationen ins Austria Center Vienna. Die Welser Zeitung fragte nach, was für die Gäste aus dem Hausruckviertel den besonderen Reiz des Besuchs eines Oberösterreicher-Balls in der Bundeshauptstadt ausmacht.

"Ich treffe hier beim Ball mehr Stadlinger als in den vergangenen Monaten zu Hause. Als pensionierter Lehrer freue ich mich, dass ich viele ehemalige Schüler wieder sehe.“
Alfred Sohm, Stadl-Paura

"Unser Musikverein fehlt natürlich nicht – daher bin ich auch dabei. Ich finde es sehr schön, dass alle Gäste in Tracht sind – das macht alles feierlich und festlich.“
Viktoria Selinger, Aichkirch.

"Wir von der Feuerwehr sind auch im Organisationseinsatz. Ich ist einfach toll, dass man in dieser schönen Atmosphäre in Wien so viele Bekannte treffen kann.“
Michael Wagner, Wimsbach

"Unser Bezirk ist ja nur alle 15 oder 20 Jahre als Gastgeber an der Reihe – daher darf ich jetzt nicht fehlen. Nächstes Mal bin ich dann schon als Seniorenbundmitglied dabei."
Ute Felbermair, Pichl

"Ich finde es wichtig, dass die Leute aus einer Region auch gemeinsam Feste feiern – daher will auch ich bei dieser Großveranstaltung unseres Bezirkes nicht fehlen.“
Gerhard Ehrengruber, E´zell