Eferding: Protest gegen geplante Lkw-Fahrverbote
EFERDING. Eferding will damit den Durchzugs-Schwerverkehr auf die neue Umfahrung zwingen.
Der Schwerverkehr rollt trotz neuer Umfahrung weiterhin durchs Eferdinger Zentrum. Die Stadtpolitiker sind sich einig in ihrer Forderung nach Lkw-Fahrverboten, um den Durchzugsverkehr auf die Umfahrungsstraßen zu zwingen. Die Grünen machen nun mit Transparenten an mehreren Straßenzügen "Hier fehlt ein Fahrverbot für Lkw ab 3,5 bzw. 7,5 Tonnen" auf diese Forderung nach Einschränkungen für den Schwerverkehr aufmerksam, denn das Land OÖ. will diese nicht bewilligen. "Das Land hat zwar viel Geld für die beiden ersten Teilstücke der Umfahrung in die Hand genommen, nun ist es aber säumig. Ohne das dritte Teilstück bringt sie nicht die gewünschte Entlastung. Und jetzt will man uns nicht einmal bei der Tonnagebeschränkung entgegenkommen", ärgern sich Stadtrat Karl Mair-Kastner und Gemeinderat Heinz Grandl.
"Können das nicht zulassen"
Der Wunsch nach Lkw-Fahrverboten in der Brandstätter, Bahnhof-, Linzer und Passauer Straße hat allerdings die Nachbargemeinden auf den Plan gerufen, die negative Stellungnahmen dazu abgegeben haben. "Wir können das nicht zulassen, weil wir sonst im Verkehr ersticken", sagt Hartkirchens Bürgermeister Wolfram Moshammer (SP). Besonders prekär ist die Situation in der Ortschaft Karling, wo Lkw bei Gegenverkehr auf den Gehsteig ausweichen müssen. Der Verkehr werde täglich mehr, die Umfahrung müsse bald fertig gebaut werden, denn nur mit dem dritten Teilstück mache sie Sinn, so Moshammer.
Puppings Bürgermeister Hubert Schlucker ärgert sich über die Vorgangsweise der Eferdinger. "Sie hätten uns vorher informieren können, damit wir uns absprechen. Wir können keinesfalls tolerieren, dass durch eine Tonnagebeschränkung die Schwerfahrzeuge dann alle Richtung Pupping gelotst werden."
Daher kommt vom Land OÖ und der Bezirkshauptmannschaft eine klare Absage an die Eferdinger. "Ein Lkw-Fahrverbot würde zwar von der Stadtgemeinde Eferding begrüßt werden, allerdings von den durch den verursachten Verlagerungsverkehr betroffenen Gemeinden Hartkirchen und Pupping nicht. Besonders betroffen wäre der Ortsteil Karling in Hartkirchen", sagt Marco Sterk, Pressereferent von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP). Die Situation der Bürger würde sich durch ein Lkw-Fahrverbot auf der Brandstätter Straße noch weiter verschärfen. Nach Fertigstellung des Abschnittes Pupping–Karling werde sich die Situation aber deutlich verbessern. Aussagen über einen möglichen Baubeginn oder gar einen Fertigstellungstermin gibt es aus dem Büro Steinkellner aber derzeit nicht.
Eferdings SP-Verkehrsstadtrat Peter Schenk hofft zumindest, dass in der Molkereistraße (Gemeinde Eferding/Fraham) ein Lkw-Fahrverbot kommt. Dazu steht demnächst ein Termin in der Bezirkshauptmannschaft an.
Wann wird dritter Teil der Umfahrung gebaut?
Im Oktober 2016 wurde der zweite Teilabschnitt der Umfahrung Eferding eröffnet. Damals prangte auf den Plakaten „Es führt ein Weg an Eferding vorbei“. Aus Eferdinger Sicht nutzen aber zu wenige die 47 Millionen Euro teure Umfahrung, auf die die Stadt rund drei Jahrzehnte gewartet hat. Pupping und Hartkirchen hingegen beklagen, dass die Umfahrung nun immer besser angenommen wird und der Verkehr in ihren Gemeinden merkbar zugenommen hat.
Eine wirklich spürbare Entlastung erwarten sich die Eferdinger erst, wenn der dritte Abschnitt Pupping-Karling-Aschach fertiggestellt ist. Wann die Verfahren dafür abgeschlossen werden können und die Mittel dafür fließen, ist allerdings derzeit noch völlig offen. Landesrat Günter Steinkellner betont, „dass die Umfahrung Pupping-Karling als letzter Teilabschnitt der Umfahrung zu sehen und somit enorm wichtig ist.“ Ein seriöser Termin für den Baubeginn oder sogar einen Fertigstellungstermin könne wegen ausstehender Verfahren zum Thema Wasser-, Straßen und Naturschutzrecht nicht gesagt werden. Auch die Frage, wann Gelder dafür zur Verfügung stehen werden, bleibt angesichts des Sparkurses des Landes offen.
Kein UVP-Verfahren
Die Haupttrasse für das dritte Teilstück wurde 2015 fixiert und von der oö. Landesregierung verordnet. Die Umfahrung wird südöstlich der Ortschaft Pupping fortgesetzt, verläuft östlich der Ortschaft Karling weiter in Richtung Norden. Das dritte Teilstück der Umfahrung ist rund 4,5 Kilometer lang. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht erforderlich.
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Das schreit ja förmlich (und laut) nach einer größeren Gemeindefusion. Damit die kleinen Bürgermeister um Eferding herum endlich demokratisch schweigen.
(duck)
apropos Verkehrsplaner:
Man bewundere die Radweganbindung zur Aschach Donaubrücke in Landshaag...
da kann man nur hoffen, dass die letzte Umfahrungsetappe zur Brücke hinfindet.
Ja jetzt ist die Zeche zu zahlen, das nicht gleich eine Gesamtlösung inkl. ordentlicher Anbindung an die Aschacher Donaubrücke gemacht wurde.
Wenn die Verkehrsplaner in Eferding meinen, sie können den Verkehr umleiten in dem sie eine Umfahrung bauen die im Nirgendwo endet, dann dürfen sie sich nicht wundern wenn diese nicht angenommen wird. Vor allem die Ortschaft Karling ist nicht auf Schwerverkehr ausgelegt!
Zeiteinsparung ist auch nicht gegeben. Als wir mal mit 2 Autos von Wels nach Feldkirchen unterwegs waren haben wir das getestet. Sind exakt zur selben Zeit in Aschach angekommen
"Wenn die Verkehrsplaner in Eferding meinen"
Die Umfahrung wurde aber schon vom Land geplant und gebaut.
HF hat für's Land geplant...
Der Zentralismus ist einfach Super. Für die Zentrale.
Die Leit lassen sich ("im Wirtshaus") übern Tisch ziehen wie von einem Versicherungskeiler
Die Eferdinger Umfahrung fahre ich oft, aber widerwillig. Diese ist ein reiner Murks. Trotzdem wäre es höchste Zeit, dieses Straßenstück bis Aschach weiterzuführen. Ich verstehe sowohl die Eferdinger als auch die Puppinger mit ihren Forderungen. Bei der Kreuzmayr-Kreuzung stehen ständig schwere LKW´s, die hier eigentlich nichts verloren hätten. Dieses Teilstück nur bis knapp vor Pupping hätte man sich eigentlich sparen können.
Vielleicht liegt das Dilemma auch daran, dass die Umfahrung einfach Sch... ist.
Zumindest wenn man aus Norden (aus Richtung Hartkirchen, Rohrbach, Passau) nach Wels fahren will. Mit einem LKW.
Hier muss man an der neuen Kreuzung zur B134 über mehrere Fahrstreifen mit Nachrang links abbiegen.
Ich weiß von einigen Frächtern, dass sie sich das ersparen und daher schon vorher nach Eferding einfahren (alte Bundesstraße oder Efko-Kreisverkehr) und dann über die Ampeln und die Bahnhofstraße weiter nach Wels.
Das ist vielleicht komplexer, aber für schwere LKW die langsam vom Fleck kommen, einfach sicherer. Hier hat man immer Vorrang. und wenn die Ampel grün ist, kann man fahren. Risiko NULL.
Gäbe es eine bessere Anbindung an die B134 wäre das Ganze wohl wesentlich anders.
Aber bei uns ists ja so, dass erst reagiert wird, wenn was passiert. Muss erst jemand sterben auf dieser neuen Sch...-Kreuzung ??
Es stimmt, dass die Umfahrung von Anfang bis Ende eine Fehlplanung ist (auch viel zu weitläufig).
Dass die Umfahrung aber schlimmer ist, als die 90-Grad-Kurve beim Kreuzmayr mitten in der Stadt ist aber falsch.
Die Forderung einer Tonnagenbeschränkung liegt schon lange bei den zuständigen Behörden. Es fahren unzählige LKW durchs Stadtgebiet und sind alles andere als angenehm. Lärm und Dreck für über 4000 Einwohner. Die Umfahrung wird nur vom PKW Verkehr zum Teil angenommen, Die Lawine rollt weiterhin. Es wird sich auch nach fertigstellung der Umfahrung dieses nicht ändern. Fast wöchentlich kommen Beschwerdebriefe an die Stadtgemeinde. Die Beschränkung muß kommen
Guts mir den Steinkellner nicht ärgern. Nicht zu viel, sagen wir so.