„Das Ergebnis unserer Arbeit ist leider nicht sofort sichtbar“
WELS-LAND. 21 Gemeinden aus dem Bezirk sind in der EU-Leaderregion vereint. Geschäftsführer Wolfgang Pichler wechselte in die Stadtplanung Wels. Die Welser Zeitung sprach mit seiner Nachfolgerin.
Welser Zeitung: Wo haben Sie Ihre Wurzeln – Haage ist ja kein typisch österreichischer Name?
Haage: Oh ja, sie sind im Waldviertel: Meine Familie ist viel herumgekommen. Ich stamme aus Vöcklabruck.
Was war Ihre erste Tätigkeit?
Das Erste nach meinem Beginn am 1. Juli war der Antrittsbesuch bei Obmann Alfred Meisinger. Dann ging es ans Tagesgeschäft an der Seite von Wolfgang Pichler. Wir haben drei Wochen gemeinsam gearbeitet.
Weshalb sind gerade Sie für diese Aufgabe prädestiniert?
Weil ich mich schon 20 Jahre mit Regionalentwicklung beschäftige.
Was haben Sie gemacht?
Es waren vorwiegend Forschungsprojekte oder Aufträge vom Bund. Ich bin nicht in der Materie, sondern nur im Leaderbereich neu. Österreich beschäftigt sich schon immer mit Regionalentwicklung. Das gibt es nicht erst seit dem EU-Beitritt und den Leader-Projekten.
Leader-Projekte sind befristet. Ab 2014 soll es in Oberösterreich weniger geben. Sitzen Sie also auf einem Schleuderstuhl?
Mein Vertrag ist ohnedies befristet. Natürlich hängt es jetzt ab, ob wir unsere Bewerbung erfolgreich über die Bühne bringen. Aber das trifft alle Regionalentwicklungsvereine. Das Programm ist so gedacht, dass man sich alle sechs Jahre neu bewirbt. Es ist gut, Strategien zu überdenken. Wir werden zunächst die neuen Richtlinien erfahren und auf Anregungen hoffen, damit wir die Weichen für die Periode 2014 bis 2020 stellen können.
Die EU ist Bürgern schwer zu vermitteln: Ist es leicht, Bürger für Leader-Arbeit zu gewinnen?
Wichtig ist Werbung: Es geht ums Publizieren, was wir laufend machen. Wir müssen die Leute bei Projekten mitnehmen. Allerdings sind die Drehscheiben immer die Gemeinden: Wir publizieren regelmäßig in den Gemeinde-Zeitungen, auf unserer Homepage und halten nichts zurück: Die Leute sind informiert – wenn sie lesen.
Was sind die Hürden bei der Leader-Arbeit?
Leader-Manager liefern Anregungen, was gemacht werden kann. Manche Mitarbeiter verlieren dann vielleicht den Faden zwischen erster Idee und dem Projektstart, weil die Laufzeiten länger, Ergebnisse nicht sofort sichtbar sind: Der Prozess für das im Juni vorgestellte Genussbuch startete bereits im Jahr 2009. Es steckt einfach ganz viel Arbeit drinnen. Viele Menschen denken in der schnelllebigen Zeit nicht mehr in diesen Zeiträumen. Mein Job ist, die Klammer zu bilden zwischen Start und dem Zeitpunkt, wenn Dinge fertig sind. Leider können wir über laufende Prozesse nicht monatlich publizieren, weil vieles im Fluss ist.
Wollen Sie für die nächste Leader-Periode versuchen, die drei fehlenden Gemeinden Steinhaus, Pichl, Buchkirchen mitzunehmen?
Das Thema werde ich nicht aufgreifen, weil wir immer offen sind für alle, die zu uns kommen. Es gibt unsererseits keine Berührungsängste. Wenn wer das Gefühl hat, dabei sein zu wollen, reden wir gerne darüber. Informiert sind ohnedies alle Gemeinden.
Was hat Sie seit Beginn Ihrer Arbeit am meisten überrascht?
Ich bin irrsinnig positiv überrascht, welch tollen Verein mit tollen Projekten und einem super Büro ich übernehmen darf. Es gibt ein sehr hohes Maß an Motivation. Ich bin total optimistisch und fühle mich richtig wohl.
geleistet hat?
Meiner Meinung nach genau NICHTS! (ich hab sogar recherchiert ...)