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Arzt in Afrika: „Tuberkulosekranke werden entlassen“

Von Friedrich M. Müller, 07. Oktober 2013, 00:04 Uhr
Medizin-Praxis in afrikanischem Spital: „Tuberkulosekranke werden entlassen“
Die beiden Medizinstudenten Thorsten Huber aus Wels und Vanessa Wegerer aus LInz famulierten in Ghana. Bild: privat

WELS. Welser Medizinstudent Thorsten Huber (21) praktizierte in einem Krankenhaus in Ghana.

Der vierwöchige Einsatz in dem öffentlichen Spital der Hafenstadt Tema (ca. 300.000 Einwohner) prägte den jungen Welser: „Ich habe zu schätzen gelernt, wie gut es uns in Österreich geht.“ Die Zustände sind für unsere Verhältnisse unvorstellbar.

„Privatspitäler sind ganz gut ausgestattet. Im öffentlichen gibt es kein EKG, kein MR, nicht einmal das Röntgen hat immer funktioniert, weil immer wieder Filme gefehlt haben“, erzählt Huber. Mehrstündige Stromausfälle gehörten zum Alltag. „Das Spital hat natürlich keine Notstromversorgung.“

Am schlimmsten war für den Welser die Tatsache, dass eine Patientin nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht wiederbelebt worden ist. „Es gab keinen Defibrillator, außerdem hieß es: Sie ist ohnehin schon 52 Jahre alt.“ Die Medizin habe beschränkte Ressourcen, sodass nur jenen geholfen werde, die Aussichten haben, länger zu leben.

Es gibt keine abgetrennten Untersuchungsräume: „Oft liegen Tote stundenlang neben anderen Patienten, ehe sie weggebracht werden. Tuberkulosekranke erhalten Medikamente und werden nach Hause geschickt: Denn im Krankenhaus würden sie die geschwächten Menschen anstecken, es gibt keine Quarantäne.“

Den Einsatz in Westafrika absolvierte der begeisterte Fußballspieler mit einer Studienkollegin aus Graz, der Linzerin Vanessa Wegerer. Ein Freund der Oberösterreicher, der während der Schulzeit auf Austausch in Ghana war, schwärmte von dem Land. „Wir müssen im Studium 16 Wochen famulieren: Daher entschieden wir uns, vier Wochen in Ghana zu arbeiten“, erzählt Huber.

„Arm, aber viel zufriedener“

Trotz der sehr bescheidenen Mittel in dem afrikanischen Spital hat der Welser lobende Worte für seine Kollegen: „Die Ärzte sind sehr gut ausgebildet und können aufgrund der Symptome sehr viele Krankheiten herauslesen – weil die vielen Hilfsmittel fehlen.“ Für ihn habe sich aus diesem Grund der Aufenthalt auf jeden Fall bezahlt gemacht.

Daher ist der 21-Jährige, der in sein siebtes Studiensemester startet, nicht abgeneigt, nach Ende seiner Ausbildung für ein Jahr in Afrika zu arbeiten – „denn die Menschen sind arm, aber viel zufriedener und freundlicher.“

Ghana

In dem westafrikanischen Staat (238.000 km2) leben mehr als 25 Millionen Menschen. Amtssprache ist Englisch, weil das Land an der „Goldküste“ britische Kolonie (unabhängig seit 1957) war. Gold ist wichtiger Exportfaktor: Ein Drittel der Exporterlöse hängt mit der Förderung von Gold zusammen. In der Hafenstadt Tema leben viele von Handel mit Waren aller Art. Oft reicht das Einkommen aber nur für eine warme Mahlzeit pro Tag. Handy, Computer, Fernseher und Stereoanlage gelten als Statussymbole, auf Wohnraum wird hingegen wenig Wert gelegt.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 08.10.2013 10:05

aus Linz,beide Medizinstudenten, gehört mein Dank für diesen Einblick und die Erfahrung die daraus gezogen wurde, dort auch noch etwas gelernt zu haben, beeindruckt mich sehr! Auch wegen der Zufriedenheit wurde berichtet und wie wir wissen, immer wenn die Gesellschaft am Höhepunkt war, dann war der Untergang nicht mehr weit weg, daher sollten wir, um dieser geschichtlichen Erfahrung zu entgehen, rasch zu einer Teilung unseres Wohlstandes kommen um daraus gestärkt wieder neue Wege gehen zu können! Die wichtigsten Erfindungen wurde nicht im Wohlstand erfunden, sondern wenn Menschen ganz an den Rand ihrer Existenz gestanden sind, oder eine Idee unbedingt gebraucht wurde, um Leben zu retten! Das Bild sagt mehr als 1000 Worte und berührt mich, die Eltern der Medizinstudenten dürfen so richtig STOLZ auf ihre Kinder sein, sie dürfen bei diesem Dank nicht fehlen, es kann nicht oft genug erwähnt werden, so eine Jugend braucht jetzt unsere Zeit und Papst Franziskus hat damit auch seine Freude!

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 07.10.2013 16:09

Handy,Computer,Fernseher und Stereoanlage sind ihnen wichtig.
Na dann...

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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 07.10.2013 16:20

und nur, die in Europa oder USA eine Ausbildung bekamen!

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 07.10.2013 16:28

Sie wollen nach Europa-WEGEN Statussymbolen...

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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 07.10.2013 15:56

aus Wels und Vanessa Wegerer aus Linz gehört mein Dank für diesen Einblick und die Erfahrung die daraus gezogen wurde, dort auch noch etwas gelernt zu haben, beeindruckt mich sehr! Auch wegen der Zufriedenheit wurde berichtet und wie wir wissen, immer wenn die Gesellschaft am Höhepunkt war, dann war der Untergang nicht mehr weit weg, daher sollten wir, um dieser geschichtlichen Erfahrung zu entgehen, rasch zu einer Teilung unseres Wohlstandes kommen um daraus gestärkt wieder neue Wege gehen zu können! Die wichtigsten Erfindungen wurde nicht im Wohlstand erfunden, sondern wenn Menschen ganz an den Rand ihrer Existenz gestanden sind, oder eine Idee unbedingt gebraucht wurde, um Leben zu retten! Das Bild sagt mehr als 1000 Worte und berührt mich, die Eltern der Medizinstudenten dürfen so richtig STOLZ auf ihre Kinder sein, sie dürfen bei diesem Dank nicht fehlen!

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