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Gymnasium Dachsberg: Eine Stunde hat 80 Minuten

Von Von Michaela Krenn-Aichinger, 03. Mai 2017, 02:09 Uhr
Die Schüler haben täglich eine Stunde flexible Lernzeit. In den 80-Minuten-Einheiten bleibt mehr Zeit, etwa für die Herstellung von Naturfarben im Chemieunterricht.

PRAMBACHKIRCHEN. Unterrichtseinheiten dauern 80 Minuten, 1 Stunde täglich bleibt für individuelles Lernen

Eine neue Zeitrechnung beginnt ab Herbst für Schüler und Lehrer des Gymnasiums Dachsberg. 93 Prozent der Pädagogen an der Schule haben für ein neues Zeitmodell gestimmt, das auch bei Schülern und Eltern auf große Zustimmung stößt. Künftig dauert eine Unterrichtseinheit in allen Gegenständen 80 statt bisher 50 Minuten. Schüler können sich intensiver mit einem Fach oder Thema auseinandersetzen.

Außerdem gibt es täglich eine „Flexzeit“ von einer Stunde, in der die Kinder und Jugendlichen selbst entscheiden, woran sie arbeiten und zu welchem Lehrer sie gehen. „Der Schulalltag wird ein ganz anderer werden. Wir nehmen Gehetze aus dem Schulalltag. Die Schüler müssen sich für weniger Fächer am Tag vorbereiten und weniger Schulsachen schleppen“, sagt Direktor Pater Ferdinand Karer, der mit seinem Lehrerteam Neuland betritt, zumindest hierzulande. Experiment sei es aber keines, betont Karer. Das Modell funktioniert bereits, etwa in Holland oder im Gymnasium Alsdorf in Nordrhein-Westfalen, das die Dachsberger besucht haben. Die einstige Problemschule in der deutschen Kleinstadt wurde nach der Einführung des neuen Zeitmodells zur Vorzeigeschule und 2013 mit dem deutschen Schulpreis ausgezeichnet.

Am Unterrichtsbeginn wird sich für die rund 800 Schüler am katholischen Gymnasium der Oblaten des hl. Franz von Sales nichts ändern. Start ist weiterhin um 7.30 Uhr. Nach zwei 80-Minuten-Einheiten folgt die Flexzeit von einer Stunde sowie eine weitere Unterrichtseinheit. Dazwischen gibt es mindestens zehnminütige Pausen. Der Schultag endet wie gehabt um 13.05 Uhr. Ab der vierten Klasse gibt es an einen oder mehreren Tagen Nachmittagsunterricht bis 15.15 Uhr.

Mehr Eigenverantwortung

Die Kinder könnten selbst entscheiden, ob sie beispielsweise in der Flexzeit ein Referat vorbereiten, für die Mathe-Schularbeit mit dem Lehrer ihrer Wahl lernen, in den Turnsaal oder in die Stunde für Englisch-Konversation gehen. „Die Schüler können in diesen Stunden ihre Defizite ausbessern und ihre Begabungen zusätzlich fördern“, erklärt Direktor Karer. Wesentlich ist für ihn, dass die Kinder lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen und zitiert Franz von Sales: „Die Freiheit ist der wichtigste Teil des Menschen.“

Die Gymnasiasten können sich eine Woche bis einen Tag vorher für die flexible Lernzeit bei einem Lehrer via App oder Homepage eintragen und müssen dokumentieren, was sie in dieser Zeit tun. Die Lehrer sind jeweils einem Raum zugeordnet, die Kinder kommen aus verschiedenen Altersstufen und Klassen. Die Professoren können auch Angebote für diese individuelle Lernzeit machen, etwa Begabtenförderung für die Mathe-Olympiade oder auch einmal eine Vorlesung für alle Klassen eines Jahrgangs im neuen Zubau des Gymnasiums. Der Kreativität der Pädagogen sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.

Bereits seit rund einem Jahr wird die Änderung in Dachsberg diskutiert, es gab zwei Klausuren, an denen 20 Lehrer teilgenommen haben. Ein Großteil der Lehrkräfte steht dahinter. „Unser Ziel ist, dass der Lernerfolg mindestens der Gleiche bleibt und das neue Modell zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt“, sagt Karer.

P. Ferdinand Karer, Direktor

 

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Superheld (13.119 Kommentare)
am 03.05.2017 15:31

80 Minuten ohne Pause, oder ähnlich wie die üblichen Doppelstunden von 2 x 50 Minuten mit Pause dazwischen?

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tarantino7 (1.120 Kommentare)
am 03.05.2017 12:36

Es wäre gescheiter, wenn sie endlich ein bisschen Niveau in die Schule bekommen würden ...
Nach vier Jahren Unterstufe in Dachsberg haben die meisten Abgänger ein erschreckendes Niveau und das mit guten Noten .. Rückmeldung der Schule:
Solange die Eltern für die Noten bezahlen, kann man nicht mehr verlangen ...

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domberve (2 Kommentare)
am 03.05.2017 09:52

Gratulation, endlich traut sich eine Schule, die alten Pfade zu verlassen und entsprechend der Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und Hirnforschung die Bildung unserer Jugend zu modernisieren. Ich bin sicher, dass dieser Weg erfolgreich sein wird.

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sokolinz (375 Kommentare)
am 03.05.2017 08:42

Endlich einmal ein Ansatz FÜR DAS LERNEN.
Scheint gut zu sein. Im Gegensstz zu den sonstigen Vorschlägen, die alle auf WENIGER abzielen.

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( Kommentare)
am 03.05.2017 06:47

Das Modell scheint vielversprechend.
Schluss mit der Hetze zwischen den Stunden und mehr Zeit für die einzelnen Unterrichtsfächer statt dem traditionellen Hin und Her.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 03.05.2017 02:40

Da sind in wunderbarer Weise Erfahrungen eingebaut. Ich weiß allerdings nicht, gabs dort auch bisher schon Doppelstunden wie bei uns?

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