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Ärzteversorgung wird zum Politikum

Von Michaela Krenn-Aichinger, 21. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Ärzteversorgung wird zum Politikum
Nach drei Pensionierungen von Hausärzten in Kallham und Neumarkt gestaltet sich die Nachfolgersuche äußerst schwierig. Bild: colourbox.com

NEUMARKT/KALLHAM. Mit einem modernen Gesundheitszentrum wollte der Linzer Notarzt Christoph Stöbich die ärztliche Versorgung für rund 5000 Patienten sicherstellen.

Wie die OÖN mehrfach berichteten, ist nach den Pensionierungen des Ärzteehepaars Streicher (Neumarkt) und des Allgemeinmediziners Wilhelm Hagn (Kallham) dringender Handlungsbedarf. Nach monatelangen Verhandlungen steht man jetzt aber wieder am Anfang. "Ein derartiges Zentrum kostet Geld und ist mit den derzeitigen Tarifen nicht finanzierbar. Die Gebietskrankenkasse hätte eine derartige moderne Zentrumslösung sehr begrüßt, sich aber finanziell keinen Millimeter bewegt", kritisiert Stöbich. Er ist als Notarzt am AKH Linz und als Vertretung des Kematner Gemeindearztes Friedrich Povacz tätig.

Für ein Quartal bekommt ein Arzt pro Patient 24 Euro brutto als Grundleistung für bis zu 800 Personen, danach sinkt dieser Tarif auf 4,80 Euro. "Man soll also Qualität für 5000 Patienten anbieten, bekommt aber nur einen Teil bezahlt. Ich hätte für die Region gerne eine Lösung angeboten, aber nicht unter diesen Bedingungen", betont Stöbich.

Außerdem habe sich Kallhams Bürgermeister Gottfried Pauzenberger (VP) gegen das Ärztezentrum quergelegt. "Er wollte politisches Kleingeld machen und rasch eine Ärztin im eigenen Ort präsentieren", sagt Stöbich. Wie berichtet, wird die aus Bulgarien stammende Gallspacher Gemeindeärztin Emilija Geschev die Betreuung von Kallham tageweise mit übernehmen. Das sei laut Stöbich eine völlig unzureichende Variante, das wisse auch die Gebietskrankenkasse.

Dass Geschev als Platzhalter für den Sohn von Bürgermeister Pauzenberger herhalten soll, wie im Ort gemunkelt wird, widerspricht dieser auf OÖN-Anfrage merklich verärgert: "Mein Sohn ist Facharzt am UKH Wien und hat noch nie daran gedacht, als Arzt nach Kallham zurückzukehren", sagt Pauzenberger.

Die Beziehung zwischen den Nachbargemeinden ist jedenfalls getrübt. Neumarkts VP-Bürgermeister Herbert Ollinger wirft den verantwortlichen Politikern in Kallham Kirchturmdenken vor. "Der Ärztemangel wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, um zusammenzuarbeiten. Das, was man jetzt in Kallham hat, ist eine Notlösung, da hätte man kreativer sein können." Er möchte weiterhin an dem Ärztezentrum festhalten und es gemeinsam mit Pötting und Dorf/Pram umsetzen.

Laut Gebietskrankenkasse habe man sich intensiv mit interessierten Ärzten, den Bürgermeistern und der Ärztekammer um einen Nachfolger für die Praxis in Neumarkt bemüht. "Die Forderung, einem einzigen Arzt die Versorgung von 5000 Menschen zu übertragen, kann keine adäquate Lösung sein!", sagt Pressesprecher Gregor Smejkal. Die Stelle werde neu ausgeschrieben

Dazu sagt Stöbich: "Mir traut man das nicht zu, aber Frau Geschev soll in Gallspach 2500 Patienten und auch in Kallham 2500 Patienten versorgen?"

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Analphabet (15.393 Kommentare)
am 21.10.2014 14:36

ROTSCHWARZ.

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Hochofen (3.337 Kommentare)
am 21.10.2014 20:05

Welchen blauen Gesundheitspolitiker kennen Sie? Und nein, der Ex-Schwurbel-FPÖBZÖFPKFPÖ-Witzekanzler und Frauenminister Herbert Haupt zählt als Veterinär nicht. Oder ist in blauen Kreisen die Behandlung von Rindviechern Voraussetzung?

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Flocki82 (916 Kommentare)
am 21.10.2014 10:23

mehr die Politik sich da einmischt, desto weniger wird ein junger Mediziner bereit sein, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Wozu ein Zentrum mit privaten und somit kostenpflichtigen Fachärzten und Pflegern, wenn ein Allgeienmeidziner und Generalist fehlt? Kein Jungdoktor wird so dumm sein und sich als Beiwagerl für ein Prestigeprojekt geltungssüchtiger Bürgermeister missbrauchen lassen, zumal die Finanzierung derartiger Wünsche ungeklärt ist. Vielen Interessenten fehlt es am notwendigen Kapital, und angesichts Basel III und den bekannt niedrigen Honoraren sind die Banken natürlich auch weniger großzügig als früher. Und da schließt sich der Kreis: Diese Arbeit ist unterdotiert und unattraktiv!

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rudy (24 Kommentare)
am 21.10.2014 09:16

Woran liegt es, das Fr. Dr. Geschev als Gemeindeärztin in Gallspach auch noch zeit für Kallham hat?

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punktgenau (479 Kommentare)
am 21.10.2014 08:10

Und das alles nicht einmal ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl. Ich glaube bis dahin wird es eine Lösung geben, denn bei Problemen in der Gesundheitsvorsorge hört sich das Verständnis der Bevölkerung auf.

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