Schwimmschule wird kein Badeteich
STEYR. Das klare Wasser in der Schwimmschule lädt bei den heißen Temperaturen dieser Tage zum Hineinspringen ein.
„Wir haben jetzt 20 Grad, es hat sich in den vergangenen Tagen täglich um 1,5 Grad erwärmt“, sagt Franz Kaiser, Bademeister im ältesten Arbeiterfreibad Europas. Seit 1970 ist er in Amt und Würden. Auf das Wasser in seinem Bad ist er besonders stolz. „Aus dem hauseigenen Brunnen können wir pro Minute 1500 Liter neun Grad kaltes Wasser bester Qualität pumpen“, sagt der 72-Jährige. Zwei bis dreimal pro Saison wird es im großen Becken komplett gewechselt. „Wir verwenden kaum Chemikalien, um genau zu sein nur eine einzige“, sagt Kaisers Frau Karin, die mit ihm das Bad betreut. Das Kinderbecken fasst etwa 30.000 Liter. „Um die Qualität zu erhalten, wechseln wir dort ein Drittel des Wassers täglich aus“, sagt der Bademeister.
Knapp 1000 Besucher pilgern an heißen Tagen in das Freibad im Wehrgraben, das vor allem von vielen Stammgästen geschätzt wird. „Bei stabilem Wetter steigert sich der Besuch Tag für Tag“, sagt Karin Kaiser. Heuer habe es erst fünf richtig gute Tage gegeben, die ganz großen Besucherzahlen seien deshalb noch ausgeblieben.
Folie für das alte Becken
1872 errichtete Josef Werndl an der Direktionsbrücke die „Josef Werndl’sche Schwimm- & Badeanstalt“ für Arbeiter der Steyr-Werke. Seit 1874 ist sie an ihrem jetzigen Standort angesiedelt und trägt seit 1950 den Namen „Schwimmschule“.
Das 60 mal 40 Meter große Becken ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Überlegungen, aus dem Pool einen Naturbadeteich zu machen, sind laut Franz Kaiser aber vom Tisch. „Wir werden das alte Becken herrichten und im Frühjahr eine Folie einziehen.“ So soll verhindert werden, dass Wasser im Unterboden versickert.
Im Herbst soll bereits mit dem Bau des neuen Buffets begonnen werden. „Es wird mehr Platz bieten und eine kleine Uferterrasse zur Steyr haben“, erklärt der Bademeister. Die Pläne der Welser Architekten Luger&Maul seien fertig.
Infos zur Schwimmschule: www.schwimmschule-steyr.at
Man bedenke, dass die Schwimmschule nur von Karin & Franz aktiv gepflegt wird und der Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen ist (wie auch in der Gartenpflege....) ich könnte mir schon vorstellen, dass unter anderem die saisonalen Vorarbeiten nicht rascher erledigt werden können (ständig altes Becken sanieren, bzw. abdichten, Kabinen putzen, Landschaftspflege etc.) Eventuell sollten wir mal ehrenamtlich mithelfen, damit die Pforten schon früher geöffnet werden bzw. an die Vereinsleitung einen Vorschlag machen Petition!
"Heuer habe es erst fünf richtig gute Tage gegeben, die ganz großen Besucherzahlen seien deshalb noch ausgeblieben."
Es hat schon mehrere richtige Badetage gegeben - nur leider hat da die Schwimmschule noch geschlossen gehabt (Anfang Mai).
Mit etwas mehr Flexibilität hätte man hier gegenüber dem Stadtbad zum Beispiel enorm punkten können.
In den Umlandgemeinden gibt es etliche Bäder die sich nicht stur nach dem Kalender richten, sondern nach dem Wetter.
Andererseit je weniger in die Schwimmschule pilgen - umso gemütlicher für die Stammgäste