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Bauern um Steyr setzen auf Alternativen zur Milchwirtschaft

Von Hannes Fehringer, 30. Mai 2012, 00:04 Uhr
Bauern im Umland von Steyr machen längst keine Milchrechnung mehr
Nach Umstellung wachsen Bio-Paradeiser: Edith Zeitlhofer Bild: Ratzinger, Zeitlhofer, fuka

BEHAMBERG. Photovoltaik auf Dächern der Vierkanter, Silphiepflanzen auf Feldern erzeugen Öko-Strom.

Das Kreuzweh vom mühseligen Abbücken, um die kleinen Setzlinge Stück für Stück in die Ackererde zu stecken, ist längst abgeklungen. Die Silphie ist schon ins Kraut geschossen. Georg Hahn, der mit seinem Bruder Thomas eine Biogasanlage auf dem Bauernhof in Haidershofen betreibt, hat die erste Ernte der bei uns noch weitgehend unbekannten Pflanze gehäckselt und im Silo vergoren. „Die ersten Erfahrungen stimmen mich wirklich zuversichtlich“, sagt Hahn.

Die Setzlinge der Energiepflanze haben die Gebrüder von einer kleinen Zuchtanstalt aus Ostdeutschland. Noch in der ehemaligen DDR hat man an alternativen Energieträgern experimentiert. Die „Becherpflanze“, wie Silphie mit ihren fetten Krautblättern genannt wird, wurde schon von unseren Vorvätern angebaut. Die alten Römer und die antiken Griechen schätzten sie als Heil- und Gewürzpflanze. Über Nordamerika kehrte nun der Korbblütler, der bis auf das erste Jahr später ganz ohne Pflanzenschutz auskommt, wieder auf Versuchsfelder in Europa zurück. Der Acker der Hahns ist eine der noch seltenen Anbauflächen. „Wir wollten eine echte Energiepflanze anbauen und nicht Lebensmittel verbrennen“, sagt Hahn. Silphie taugt auch nicht zum Viehfutter, sondern setzt die volle Pflanzenkraft im Gärbottich in Energie um. Die Rückstände aus der Vergärung können die Hahns als natürlichen Stickstoffdünger wieder auf das Feld aufbringen. „Uns ist es wichtig gewesen, dass sich ein Kreislauf schließt und keine Abfälle bleiben“, erklärt Hahn.

Dass Bauern vor den Toren der Stadt Steyr nicht mehr die Milchrechnung machen, sondern das Wirtschaftsgeld mit Öko-Technologie aufbessern, davon können sich die Konsumenten bei einem Familienradwandertag der Bauernkammer am Sonntag, 17. Juni, selber ein Bild machen. Der Radlertag wird ein Tag der offenen Scheunentore sein, verspricht Franz Buber von der Bauernkammer: „Wir wollen den Leuten wieder einen direkten Bezug zu Lebensmitteln und anderen bäuerlichen Produkten geben.“

Ein neues Hoferzeugnis ist im Umland von Steyr Ökostrom. Das Ehepaar Hermann und Christine Maiss hat die Dächer auf ihrem Vierkanter in Haag durch Sonnenkollektoren ersetzt. Wenn die mit Freunden gegründete Gesellschaft das Photovoltaik-Kraftwerk auf dem Bauernhof im Jahr 2013 in Betrieb nimmt, speist die Anlage Öko-Strom für über 3000 Haushalte ins Netz. „Nachfrage gibt es, weil die Elektrizitätsgesellschaften einen Mindestanteil Ökostrom anbieten müssen“, sagt Hermann Maiss.

Der Wechsel auf eine zukunftsträchtige Landwirtschaft erfolgt nicht ohne Mühsal. Edith Zeitlhofer stellte mit ihrem Mann Manfred das Gehöft in Behamberg auf einen Biobetrieb um. Nach dem Wegfall der Chemie ging zunächst die Ernte zurück. „Da mussten wir durch“, sagt das Ehepaar. Jetzt wachsen seltene Tomatensorten auf mannshohen Stauden.

Familien-Radwandertag „Vierkantiges Drumherum“, Sonntag, 17. Juni. Start um 9 Uhr beim Bauernhof Maiss in Krottendorf, acht Höfe können besucht werden. Es gibt Schmankerl vom Grill über Wachteleier bis zum Dinkelbier.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 31.05.2012 11:00

Hauptsache die Geschichte wird ordentlich gefördert solange man den Steuerzahlern noch das Geld aus der Tasche ziehen kann, Nutzen wird es keinen bringen und das war´s dann.

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( Kommentare)
am 30.05.2012 21:08

Ich bin dagegen, daß auf unseren Feldern Pflanzen angebaut werden, um daraus Energie zu gewinnen. Dass wir (und unsere Tiere) dann genug zum essen bekommen, muss Soja importiert werden (der auf ehemaligem Regenwaldgebiet wächst), Fleisch aus Australischen Fleischfarmen, Kühe und Schweine LKW-Weise aus Tschechien, die Liste ist beliebig zu erweitern.
Im extremsten Fall, können sich die Einheimische das Soja z. B. gar nicht mehr leisten.
Es sollte auf (fast) jedem Haus eine Solaranlage (thermisch) montiert sein, da sie am meisten CO2 im Verhältnis zum Investierten Geld einspart.
Wenn es erwiesen ist, dass Solarzellen viel mehr Energie liefern, als sie bei der Herstellung verbrauchen, sollen alle eine haben!!!!!!!!!!!!!!11

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Zaungast_17 (26.400 Kommentare)
am 30.05.2012 21:20

dagegen Energiepflanzen anzubauen! hast eh recht, wenns in der Welt gehörig kracht, wird wieder umgestiegen auf Volksernährungsprogramm. Unser ZEITGEIST verhindert so manche Demut - im Moment noch!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.05.2012 09:45

richtig ...

und dann werden die orangen TONNENWEISE weggeschmissen ...
siehe die gestrige ORF sendung Kreuz und Quer wo aufgezeigt wurde wieviele " essbare lebenmitteln " in den abfall geworfen werden

UNGLAUBLICH WAS DA PASSIERT !!!

nachzusehen in der ORF tv.thek

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 30.05.2012 09:00

wenn man mit Bio nichts anfangen kann und alles schlecht redet, kann man auch gerne bei konventioneller Ware bleiben.
Dies sieht dann am Beispiel der Orange so aus:
-> Einsatz von Pestiziden am gesamten Orangenfeld
-> Ergebnis: alles außer der Orangenpflanze ist tot
-> Problem: es gibt keine Bienen und Insekten mehr, die die Pflanze bestäuben könnte
-> Lösung: Einsatz von Hormonen
-> Ertrag: super - Früchte -> groß
-> damit das so bleibt, kommt zu guter letzt dann ein Pilzmittel darauf, um die Halbarkeit zu erhöhen

-> und wenn man glaubt, dass das Schälen der Orange dann die ganzen giftigen Mittel beseitigt -> leider falsch - diese sind schon in der Frucht.
-> Lösung: man kann sich einreden, dass die Wirkung der Gifte noch nicht ausreichend untersucht und eine schädliche Wirkung noch nicht nachgewiesen wurde.
Das Ergebnis erfährt man dann einige Zeit später -> beim Onkologen zwinkern)

-> MAHLZEIT

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Qwertz1 (1.350 Kommentare)
am 30.05.2012 21:55

Blödsinn. Nicht bio und konvetnionell heißt nicht immer gift und spritzmittel zumindest in österrich.
Einfach mal umsehen in der gegend.
Ich betreibe selber ne kleine landwirtschaft und komme ohne gift und chemie genauso weit, klar meine produkte verarschen den konsument mit dem hohen preis natürlich nicht so!

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dalistift02 (5.019 Kommentare)
am 30.05.2012 07:14

Tomaten auf Mannshochen Stauden in der Freiheit.
Der saure Regen kommt von oben,aber wir dürfen alles Bio nennen,sogar die Riesengrossen Kohlrabi,die nun ab 80 cento das Stück zu kaufen sind,natürlich Bio,was sonst.

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reibungslos (14.459 Kommentare)
am 30.05.2012 07:58

aber auch die Importware aus Marokko, China oder sonst wo her kaufen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 30.05.2012 10:36

angeblich soooo gesund - oder noch nicht reif?
hauptsache, die bauern können wieder für ihre experimente dicke subventionen einstreifen. dumm nur, daß sie dann weniger jammern können.

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boehmerwaldhex (817 Kommentare)
am 30.05.2012 12:31

Es ist nicht ersichtlich, dass die Tomaten im Freiland stehen, eher nicht. Und wer als Biobauer sein Handwerk versteht, hat nicht nur schöne Erträge sondern auch beste Qualitäten. Nicht zu vergessen, 60 % weniger Co2 Emmission, da keine synthetischen Mittel eingesetzt werden.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 30.05.2012 13:38

war übrigens ein Märchen der 80er zwinkern)

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.06.2012 00:23

Der war doch WISSENSCHAFTLICH nachgewiesen! Rundumadum! Theologisch sozusagen und Amen!

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