Ex-Heimkinder: Meldestelle für die Gewaltopfer, Orden für die Erzieher
STEYR, LINZ. 24 ehemalige Zöglinge, die in den Heimen Leonstein, Gleink und Linz-Wegscheid misshandelt wurden, haben beim Land OÖ. Entschädigungsansprüche gestellt. Gleichzeitig erhielten Heimleiter von damals Verdienstzeichen des Landes.
„Die Botschaft für die Zukunft muss lauten: ,Nie mehr wieder!’“, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (VP). Am Marienfeiertag hat der Innsbrucker Landtag Entschädigungen für frühere Heimkinder beschlossen, die in Zeiten der „schwarzen Pädagogik“ mit Prügeln gezüchtigt und gedemütigt wurden. Das Land Tirol will ehemaligen Opfern von Misshandlungen zwischen 15.000 und 25.000 Euro Schmerzensgeld zahlen und Therapien bereitstellen.
In Oberösterreich kamen während der Jahre des Wirtschaftswunders Erziehern und Gouvernanten in den Landesjugendheimen Steyr-Gleink, Leonstein und Linz-Wegscheid die Hände aus. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJA) ist vom Land als Anlaufstelle für ehemalige Zöglinge bestellt worden. 24 Betroffene haben sich bislang gemeldet und geschildert, wie sie geschlagen und gepeinigt wurden. „Da sind Menschen dabei, die schwer traumatisiert sind“, sagt die Leiterin der KiJA, Christine Winkler-Kirchberger, die im Auftrag des Landes die Fälle erhebt. Eine Regelung wie jetzt in Tirol getroffen, hält sie auch für Oberösterreich für den besten Weg: „Nur brauchen wir noch etwas Zeit, um angesichts der Erfahrungen der Betroffenen nichts über das Knie zu brechen.“
Behutsamkeit vermissen die Opfer und deren Fürsprecher unterdessen beim Land, das unlängst den früheren Heimleiter und Erzieher in Linz-Wegscheid, Siegfried R. und Johann A., mit Verdienstzeichen geehrt hat. Beide Ordensträger hatten vor vier Jahren mit einer Klagsdrohung bewirkt, dass das Land eine Wanderausstellung des Linzer Historikers Michael John über die Vergangenheit des Heimes einmottete. „Diese Auszeichnungen sind ein Hohn für die Opfer“, sagt Alois Brandstätter, der als Heimleiter in Wegscheid Reformen umsetzte.
bekannt zu machen, dass bis zu einem gewissen Jahrgang jugendliche Zöglinge die zur Arbeit verpflichtet wurden (Arbeitspflicht bestand ohnehin für jeden Zögling)nicht! sozialversichert waren. Das Land OÖ wird diese Zeiten für die Betroffenen die nun ins Rentenalter gekommen sind nachkaufen. Nur, w e r von den Betroffenen weiß das ?
Ein weiterer Versuch der Abwiegelung scheint mir das delegieren dieser Verbrechen an die KiJa. Wir sind weder Kinder noch Jugendliche. Ich gehe davon aus,dass die traditionell unterbesetzten und finanziell unterdotierten Kinder-und Jugendeinrichtungen personell überfordert sind wenn sie sich auch noch um "uns" kümmern soll. Das Land OÖ soll eine eigene Anlaufstelle einrichten um diese Fälle aufarbeiten zu können ohne in die grenzelos wichtige Arbeit der KiJa einzugreifen.
mit der jahrzehntelang praktizierten Vertuschung, Schuldumkehr und Ignoranz gegenüber den Getretenen, Geschlagenen ,seelisch und körperlich Misshandelten. Weit über die Grenzen des damaligen Verständnis über "harte Erziehung" hinaus waren wir wehrlos den Schlägern ausgeliefert. Von Erwachsenen denen wir als Kinder vertraut haben, die uns schützen und beschützen sollten wurden wir erniedrigt wie räudige Katzen und Hunde. Danke an den Redakteur und die OÖN für diese klaren Berichte, es gibt nichts widerwärtigeres als Kindesmissbrauch, versuchte Schuldumkehr,und politische Vertuschungsversuche. Franz Josef Stangl, heimkind@chello.at Gleink 1963 bis 1967
Autor der Romane "Der Bastard.Der Fürsorgezögling" und "Der Klosterzögling". Den Vertuschern und Verniedlicheren ans schwarze Herz gelegt.
hat es ein Heim gegeben, welches von Ordensschwestern geleitet wurde.
Auch dort wurden Kinder misshandelt!
Einige "besonders schwierige Fälle" wurden dann nach Gleinck geschickt.
Die Schwestern drohten immer wieder damit.
Eine beliebte Disziplinierung waren eiskalte Duschen entweder mit allen Kleidern oder auch ohne.
Auf großen Rosenkränzen knien (wie Scheitelknien) war ebenfalls beliebt als
Konsequenz für irgend ein kleines Vergehen.
Speisenentzug undandere Schikanen, wie Demütigungen vor allen Anwesenden waren die Normalität!
Stundenlange "Dunkelhaft" wurde auch gerne
"verhängt".
Wer sich nicht gefügt hat, bei dem wurde versucht die Persönlichkeit zu brechen!
Das war in den 50iger Jahren.
Ich selber bin noch halbwegs günstig davongekommen, aber anderen wurden die Haare manchmal vom "Hilfspersonal" büschelweise die Haare ausgerissen.
Es war eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens!
"Gleink" gedroht. Bis ich die Drohung umgedreht hab': Ich geh' von selber...
dann doch nicht zugemutet haben.
Warts wahrscheinlich doch ein Schlimmer?
Vermutlich war dieses ein geflügeltes Wort in Steyr.
So wie wo anders der Keller oder der schwarze Mann.
Wort. Guten Morgen.