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Wo zu viel Luftfeuchtigkeit die Kunst bedroht

Von Kurt Daucher, 30. September 2014, 00:04 Uhr
Coelesterinen-Kloster
Bodory zeigte seinen Gästen das Morzer-Gemälde.   Bild: (Kurt Daucher)

STEYR. In die Gruft des ehemaligen Coelestinerinnenklosters dringt Wasser ein. Dort befindet sich ein barockes Wandbild.

Einst, im Jahr 1727, hatte ein verheerender Brand das Coelestinerinnenkloster in Steyr vernichtet. Nun ist das barocke Wandgemälde in der ehemaligen Gruft vom Wasser bedroht. Darauf machte Thomas Bodory, Mitarbeiter der Magistratsabteilung für Altstadterhaltung, beim Tag des Denkmals aufmerksam. Noch ist nicht klar, warum es seit einiger Zeit so feucht ist in dem Keller. Es könnte sich um ein kaputtes Regenwasserrohr handeln. Das werde in Kürze geprüft. Dereit ist eine Be- und Entlüftung in Betrieb, um etwaige weitere Schäden abzuwenden.

Beim ehemaligen Coelestinerinnenkloster handelt es sich um jenen barocken Bau zwischen Berggasse und Promenade, in dem später – nach dessen Auflassung durch Kaiser Joseph II. – die Volksschule Berggasse, das Steyrer Gefängnis und das Alte Theater untergebracht wurden. Die ehemalige Gruft befindet sich direkt unter dem Theatersaal, der einstigen Klosterkirche. Bei dem Gemälde handelt es sich um ein Werk des berühmten Barockmalers Johann Georg Morzers. Es zeigt die Kreuzigung Jesu. Gleich unterhalb des Kreuzes lodert das Fegefeuer. "Dieses Motiv nimmt sehr wahrscheinlich Bezug auf den großen Stadtbrand", so Bodory. Auch 18 Nonnen sollen dabei umgekommen sein. Per Funkenflug habe sich das Feuer, das im Stadtteil Ennsdorf seinen Ausgang genommen hat, in die Innenstadt herüber ausgebreitet. "Das Kloster hier, heißt es, hat an drei Stellen gleichzeitig zu brennen begonnen."

Der Morzer-Keller ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Beim Tag des Denkmals, an dem sich Steyr seit dessen Begründung vor 20 Jahren beteiligt, wurde eine Ausnahme gemacht. An den beiden Führungen, die Bodory an diesem Tag anbot, nahmen zusammen mehr als 120 interessierte Steyrer teil. Auch der barocke Dachboden und die ehemalige Kirchendecke wurden besichtigt. Exklusiv war auch der Blick in den historischen Innenhof. Der ist seit zwei Jahrhunderten nur Gefängnisinsassen zugänglich.

Rätsel um Totenköpfe

Der Morzer-Keller gibt Experten wie Bodory freilich noch einige Rätsel auf. Nicht zu klären etwa ist, in welchem Jahr Morzer das Gemälde in der Gruft geschaffen hat. Das Bild ist zwar klar und deutlich datiert. Zwischen der Zahl 17 am Anfang und der Zahl 5 an Ende ist die Zehnerstelle jedoch ausgespart. Fragwürdig sind auch die comic-artigen Totenköpfe, die sich auf der anderen Seite des mächtigen Stützpfeilers befinden. Bodory: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Barock gemalt wurde. Viel eher stammt das aus einer Zeit, in der hier im Gebäude Theaterbetrieb war."

Coelesterinen-Kloster
Ein lustiger Totenkopf?   Bild: (Kurt Daucher)
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