Wo die große Kunst zu Hause ist
STEYR. Frieda Pohlhammer ist in der Pension wieder als Galeristin aktiv geworden. Auf 60 Quadratmetern hat sie auch Werke von Nitsch und Attersee anzubieten.
Das klassische Pensionistenschicksal habe sie ereilt, und darauf habe sie eben reagiert, erzählt Frieda Pohlhammer. Es sei ihr ganz einfach fad geworden, so die 75-Jährige weiter. Auf der Suche nach der passenden Beschäftigung habe sie sich an das gehalten, was sie kennt und was sie kann. In ihrem Fall ist das der Kunsthandel.
Kleine Galerie, viel Auswahl
Auslöser dafür, dass sie nun wieder als Galeristin tätig ist, war das 60-Quadratmeter-Geschäftslokal am Fuße der Uprimny-Stiege. Bislang war dort – im Haus Gleinker Gasse 32 – eine Trafik untergebracht. Den Leerstand, den sie als Nachbarin ständig gesehen hat, habe sie dann aufgefüllt mit Kunst, vor allem mit den Werken österreichischer Maler.
Dass sich bei Pohlhammer, die die Galerie zusammen mit ihrer Tochter Ruth betreibt, auch Größen wie Nitsch, Attersee, Oberhuber und Muehl finden, hat mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Szene zu tun. Sie förderte so manchen Künstler zu Zeiten, als er noch , weitgehend unbekannt war. Bei den großen Kunstmessen Europas war sie ein- und ausgegangen. Mehrfach gelang es ihr, die österreichische Kunst im Ausland bekanntzumachen. Auf ein finanzielles Risiko lässt sich Pohlhammer, die die kleine Galerie wirklich nur noch als Freizeitbeschäftigung betrachtet, nicht mehr ein. Und auch dabei kommen ihr die Künstler entgegen. "Ich habe die Bilder alle auf Kommission hier", so Pohlhammer wörtlich. Diegünstigen Preise, zu denen sie die Werke vielfach bekommt, könne sie an die Kunstfreunde, die bei ihr einkaufen, weitergeben. Die Rechnung, die sie für ihr eigenes Tun als Galeristin anstellt, ist einfach: "So lange ich Miete und Betriebskosten bezahlen kann, mache ich das hier."
Auch Steyr ist stark vertreten
Freilich ist auch die Steyrer Kunst bei Pohlhammer stark vertreten. Die Ausstellung "22 Mal Steyr", die es zuletzt bei ihr zu sehen gab ist zwar schon abgehängt und der Weihnachtskollektion gewichen. Die Bilder von Künstlern wie Siegfried Anzinger, Gunter Damisch und Walter Ebenhofer sind aber noch großteils da. Auch zwei Steyr-Aquarelle von Heribert Mader hat sie anzubieten.
Pohlhammer hat ihre Galerie drei Tage die Woche geöffnet, donnerstags und freitags, von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, samstags, von 9 bis 12 Uhr. Auch historisches Kunsthandwerk aus Übersee findet sich bei ihr.
Toll, dass Frau Pohlhammer nochmal ins Geschaeft einsteigt. Sie ist ein Vollprofi und ein wandelndes Kunstlexikon.. Alles Gute !