Salz und Räumfahrzeuge sind am neuen Steg ein Tabu
Von Gerald Winterleitner,
05. Mai 2017, 16:10 Uhr
STEYR. Wie lässt sich die 106 Meter lange Ennsquerung im Winter von Eis und Schnee befreien? Diese Frage wird seit geraumer Zeit im Steyrer Magistrat heftig diskutiert. Ergebnis: Der Steg muss von den Wegmachern händisch geräumt werden.
Offiziell eröffnet wird der neue Steg über die Enns zwar erst am 11. November dieses Jahres – „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt dazu Projektbetreiber Leopold Födermair –, doch schon jetzt ist am Magistrat die Diskussion darüber entbrannt, wie die 106 Meter lange Querung von Schnee und Eis befreit werden kann. Zwei Vorgaben dürften fix sein: Räumfahrzeugen wird die Auffahrt verwehrt bleiben, auf die Verwendung von Salz sollte verzichtet werden.
Der aus wetterfestem Cortenstahl errichtete Fußweg über den Fluss werde schon bald eine wunderschöne ro(s)tbraune Patina haben, eine Schutzschicht, die Rost automatisch stoppt, sagt der Vorarlberger Ziviltechniker Josef Galehr. Er war für die statischen Berechnungen verantwortlich.
Der Steg friert leicht an
Allerdings hat diese Konstruktion auch zwei Konsequenzen: Auch wenn das blanke Metall des Tragwerks noch einen rutschfesten Belag erhält, wird das Bauwerk an der Oberfläche dennoch leichter anfrieren als eine Straße. Und: Auf den Einsatz von Streusalz sollte möglichst verzichtet werden. Galehr: „Geplant ist, dass hier Splitt verwendet wird.“
Auf Salzstreuung sollte auch aus einem weiteren Grund verzichtet werden: Das Oberflächenwasser wird vom Steg in die Enns abfließen, womit das Streusalz direkt in den Fluss gelangen würde. Nur im Bereich des Paddlerwegs und beim Ennskai wird es Abflussrinnen geben. Allerdings wird laut Auskunft der Kommunalbetriebe Steyr, zuständig für den Winterdienst, auf Gehwegen grundsätzlich nicht gesalzen. Es bleibt abzuwarten, ob dies beim Metallsteg auch funktionieren wird.
Wie die Ennsquerung letztlich aber von Schnee und Eis befreit wird, ist Angelegenheit der Stadt. Laut Statiker Galehr liegt die maximale Belastung des Stegs bei 450 Kilo pro Quadratmeter, der Einsatz kleiner Räumfahrzeuge könnte daher möglich sein. Ein städtischer Räumtraktor wiegt vollbeladen allerdings rund 3,5 Tonnen und wäre bei der Auffahrt auf den Steg wohl problematisch. Das mache ihm keine Sorgen, sagt dazu Vizebürgermeister Wilhelm Hauser, der zuständige Referent: „Die Räumung passiert natürlich händisch. Das geschieht durch unsere Wegmacher so wie bei vielen anderen Gehwegen auch.“
Möglich wäre allerdings auch der Einsatz von Schneefräsen, für die lediglich eine Zugangsbreite von rund 80 Zentimeter benötigt wird – die wäre sowohl von der Stadtplatz- wie auch der Paddlerwegseite her gegeben.
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RaiGro553(5 Kommentare)
am 09.05.2017 17:23
Diese rostigen Sachen sind sehr modern zurzeit, aber schön sind sie nicht gerade. Und das nur eine dünne Schicht rostet und es nirgends an dem Steg durchrostet ist auch zu bezweifeln.
Diese rostigen Sachen sind sehr modern zurzeit, aber schön sind sie nicht gerade. Und das nur eine dünne Schicht rostet und es nirgends an dem Steg durchrostet ist auch zu bezweifeln.
Zuerst bauen, dann erst denken?
Salz auf Steg?
Fehlkonstruktion.