Vorwärts-Heimserie riss gegen den Angstgegner
STEYR. Die Elf von Trainer Marcel Ketelaer musste sich zuhause der SG Pasching/LASK Juniors geschlagen geben.
335 Tage lang war der SK Vorwärts Steyr in Ligaspielen zuhause ungeschlagen. Am Freitagabend ging diese beeindruckende Serie im Heimspiel gegen die SG Pasching/LASK Juniors zu Ende. Die 0:2-Niederlage entsprach jedoch keineswegs dem Spielverlauf.
Die Rot-Weißen bestimmten über weite Strecken das Geschehen, gerieten aber nach 32 Minuten wie aus dem Nichts in Rückstand. Kevin Padilla hatte mit einem unbedachten Querpass vor dem eigenen Strafraum den Gästen die Führung quasi serviert. Paschings Orhan Vojic ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und schoss trocken ein. Vorwärts hatte zuvor keine Chancen des Gegners zugelassen, war selbst aber auch nicht wirklich zwingend vor das Tor der Linzer Vorstädter gekommen. Das änderte sich in der zweiten Hälfte. Vorwärts spielte auf das Haustor und drückte die Schwarz-Weißen in den ersten 15 Minuten in den eigenen Strafraum. Eine Serie von Eckbällen war die Folge, die Goalgetter Rade Djokic auch gefährlich vor das Tor brachte. Doch Pasching konnte mehrmals in höchster Not klären.
Auch nach dieser Drangperiode blieb Vorwärts das bessere Team. Zwar kam Pasching zweimal mit Kontern gefährlich vor das Steyrer Tor. Die beste Chance hatten in dieser Phase aber die Rot-Weißen. Manuel Martic köpfelte den Ball aus zwei Meter Entfernung dem Paschinger Tormann in die Arme. "Den muss ich einfach machen", war der 19-Jährige nach dem Spiel zerknirscht, obwohl er im defensiven Mittelfeld eine ansprechende Leistung geboten hatte. Die Nachlässigkeit bei der Chancenauswertung wurde eiskalt bestraft. In Minute 82 bezwang Matthias Felber mit einem Tausendguldenschuss aus 30 Metern Tormann Reinhard Großalber – die Entscheidung.
"Die Niederlage war nicht notwendig. Wir haben gut gespielt und in beiden Halbzeiten Pasching phasenweise hinten reingedrückt", analysierte Trainer Marcel Ketelaer. Mehr als die Niederlage schmerzte jedoch die Verletzung von Kapitän Reinhard Großalber. Der Tormann rettete in der Schlussphase vor dem heranstürmenden Benjamin Bachler. Dieser zog jedoch nicht zurück und fügte dem Steyrer mit seinen Stollen eine tiefe Fleischwunde am Oberschenkel zu. Bachler sah für dieses derbe Einsteigen nicht einmal die Gelbe Karte.