Vierter Vertrag: Steyr erhält ab Juli neue Augenärztin
STEYR. Kürzere Wartezeiten: Das ist das Ziel eines Maßnahmenpakets der Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer für Augenärzte.
Das Problem ist lange bekannt. Wer in Steyr nach einem Termin für eine Routineuntersuchung beim Augenarzt fragt, muss meist längere Zeit Geduld haben. Bis zu einem halben Jahr im Voraus waren und sind Termine vergeben. Nicht selten bekommt ein Patient zu hören, dass er überhaupt erst in einigen Wochen einen Termin erhalten wird.
Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte die Ärztekammer Oberösterreich verkündet, in Steyr einen zusätzlichen Augenarzt mit einem Kassenvertrag auszustatten. Ab kommendem Sommer sollen die langen Wartezeiten der Vergangenheit angehören.
Gruppenpraxis im Ärztehaus
Die Entscheidung für eine neue Ärztin dürfte nämlich gefallen sein: „Ab Juli wird Elisabeth Kramar gemeinsam mit Erika Saxenhuber-Hofer eine Gruppenpraxis bilden“, berichtet Katharina Siegl von der Pressestelle der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK). Kramar ist derzeit Wahlärztin, Saxenhuber-Hofer Kassenärztin im Ärztehaus in der Franklin D. Rooseveltstraße.
„Die beiden Ärztinnen entwerfen gerade das Vertragswerk für eine gemeinsame OEG“, sagt Karl Riedler, Obmann der Fachgruppe Augenheilkunde in der oberösterreichischen Ärztekammer. „Eine offizielle Zusage habe ich noch nicht erhalten“, sagt hingegen Kramar. In ihrer Wahlarztpraxis gebe es keine Wartezeiten. „Wer einen Termin möchte, kommt sofort dran.“ Die langen Wartezeiten bei Kassenärzten hat hingegen eine Kundenbefragung der OÖGKK in ganz Oberösterreich ausgewiesen.
Mit einem Maßnahmenpaket will man gemeinsam mit der Ärztekammer dem Problem Einhalt gebieten. „Es muss bis auf wenige Ausnahmen gewährleistet sein, dass Routineuntersuchungen innerhalb von drei Monaten stattfinden“, sagt Siegl.
Deshalb soll es künftig neben zusätzlichen Stellen für Augenärzte eine verbindliche Regelung für das Vereinbaren von Terminen und die zulässige Dauer von Wartezeiten geben. „Es darf nicht sein, dass es jemand warten muss, um überhaupt nur einen Termin auszumachen“, sagt Siegl. Für die Mitarbeiter sollen Schulungen angeboten werden, um die Terminorganisation effizienter zu gestalten. „Beispielsweise Workshops im Zeitmanagement“, erklärt Siegl.
Riedler ist der Überzeugung, dass das Forcieren von Gruppenpraxen zur Lösung des Problems beitragen kann: „Für eine Praxis sind hohe Investitionen in den Gerätebau nötig.“ Wenn zwei Ärzte abwechselnd in einer Praxis arbeiten, würde das die Effizienz steigern und mehr Patienten könnten betreut werden.