Viele Urnen in der KZ-Gruft sind beschädigt
STEYR. Jene Urnen von KZ-Häftlingen zu heben und zu erfassen, die in einer neu entdeckten Gruft gelagert sind, ist schwieriger als erhofft.
Das hat eine Untersuchung des Innenministeriums ergeben. Demnach sind zwar die obersten Urnen, die in der Gruft aufeinander geschlichtet wurden, in einem halbwegs guten Zustand. Diejenigen weiter unten haben aber im Laufe der Zeit zum Teil beträchtlichen Schaden genommen.
"Wir haben die Gruft jetzt wieder geschlossen und versiegelt", sagt Vizebürgermeister Wilhelm Hauser. Das Ministerium prüfe nun die weitere Vorgangsweise. Möglich wäre, dass ein Restaurator mit der Hebung der Urnen beauftragt wird. Unklar sei auch, wann mit der genaueren Untersuchung und Auflistung der besser erhaltenen Urnen begonnen wird. Sie wurden bereits aus der Gruft geborgen und sicher gelagert. "Nach der jetzigen Erkenntnis werden das aber keine Laien machen können", so Hauser.
Die Gruft war – wie berichtet – vor vier Jahren auf dem Steyrer Urnenfriedhof entdeckt worden, und zwar direkt unter dem asphaltierten Gehweg. Auf Initiative des Mauthausen Komitees Steyr sollen die rund 1000 Urnen in einer neuen, entsprechend gekennzeichneten Gruft beigesetzt werden. (kad)