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Strohhalm in Form eines Energydrinks

Von Hannes Fehringer, 08. November 2017, 00:04 Uhr
Strohhalm in Form eines Energydrinks
Alle Siege seien bisher rechtmäßig gewesen, rechtfertigt sich Steffan. Bild: Gepa

STEYR. Just bei der Staatsmeisterschaft, die sein Schwimmclub Steyr ausrichtete, war Sebastian Steffan gedopt. Unwissentlich, wie der Gesperrte beteuert. Der Verein verfolgt eine Spur.

Nach dessen Goldmedaille bei der Junioren-EM in Baku über 200 Meter Lagen war die Auszeichnung, die ASKÖ-Präsident Fritz Hochmair dem Schwimmer des SC Steyr, Sebastian Steffan, überreichte, eine Selbstverständlichkeit. Die Ehrung gehörte sich. Die Kinder des SC Steyr schauen voll Ehrfurcht, wenn der Spitzenschwimmer in das Becken hechtet, er ist ihr großes Vorbild. Kann so ein Vorzeigeathlet lügen?

Für Sebastian Steffan war die E-Mail der Nationalen Anti-Dopingagentur (NADA), die dieser Tage auf seinem Handy eintraf, das endgültige Verdikt. Bei der Öffnung des Laborfläschchens mit der B-Probe seines Urins von der Staatsmeisterschaft am 16. Juli in Enns war Steffan selber dabei. Der Erstbefund wurde darin bestätigt: Steffan war während des Wettkampfs mit dem Stimulans Heptaminol gedopt. Worauf ihn die Rechtskommission der NADA auf ein Jahr gesperrt hat, womit er bis 2. November 2018 von allen Bewerben ausgeschlossen bleibt.

Die NADA hätte auch noch anders können. Sie glaubte Steffan, dass er nicht vorsätzlich gehandelt habe, urteilte ihn aber wegen Fahrlässigkeit auf die Hälfte des Strafmaßes ab.

Die Sperre stampft trotzdem Steffans Karriere auf Grund und Boden ein. Der Linzer Stützpunkt-Trainer Marco Wolf hat Steffan schon aus dem Kader des "Olympiazentrums" auf der Gugl geworfen: "Wir haben alle zusammengeholfen, um herauszufinden, wie das in ihn hineingekommen ist, haben es aber nicht geschafft", hatte er am Dienstag in einer Mischung aus Ratlosigkeit und Ärger zu den OÖNachrichten gesagt. Mit der Brandmarkung als Dopingsünder wird ihn auch das Bundesheer nicht behalten.

Steffan selbst bat auf Facebook seine Fans, Betreuer und Vereinskameraden um deren weiteres Vertrauen. Er habe nie betrogen, weil er und sein ganzes Umfeld "absolut gegen jede Art von Doping" sei: "Da ich nicht einmal weiß, dass ich zu diesem Zeitpunkt gedopt war, werde ich mit allen Mitteln versuchen, aufzuklären, wie diese Substanz in meinen Körper gekommen ist."

Im Verein hat Steffan den Rückhalt. "Ich müsste mich in meiner Menschenkenntnis völlig getäuscht haben", sagt Obmann Thomas Unger, "Sebastian ist ein großartiger Mensch, wirklich ein Vorbild." Der Verein will mithelfen, Beweise für eine Berufung heranzuschaffen, dass Steffan irgendwo völlig unbewusst die Substanz eingenommen hat. Der Verdacht richtet sich dabei auf einen ganz normalen Energy-Drink, den ein Dosenhersteller für das Catering gesponsert hat. Die halbe Mannschaft hat davon getrunken, die NADA aber mit Steffan nur fünf andere Teilnehmer zum Urintest geschickt. Das Getränk enthält Aminosäuren, Heptaminol ist ein stoffverwandter Alkohol. Vereinssprecher Thomas Schörkhuber hat noch Dosen im Kühlschrank: "Wir werden jetzt Fachleute beiziehen."

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