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Sixpack-Wirte sind nur noch zu fünft

Von Hannes Fehringer, 18. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Sixpack-Wirte sind nur noch zu fünft
Bild: feh

STEYR. In einem Werbefilm treten sechs Wirte mit Sektflasche, Barmixer und E-Gitarre bewaffnet in Wildwestmanier auf, um der toten Hose auf dem Stadtplatz den Garaus zu machen.

Mit Live-Konzerten und Events bei den Schanigärten haben die sechs Gastronomen tatsächlich neues Leben in die Altstadt gebracht. Gestern aber kritzelte einer von ihnen mit der Kreide "Geschlossen" auf die Menütafel. Stephan Zeilermayr, Wirt des "Bräuhofes" und des "Schluckal", warf das Handtuch, obwohl ihm der Masseverwalter noch das Weihnachtsgeschäft bis zum Silvesterabend gestattet hätte.

"Es hat keinen Sinn mehr", sagte der Wirt gestern, "auch mit dem Personal klappte es nicht mehr." Nach elf Jahren am Platz hat der Pächter des "Bräuhofes" Insolvenz anmelden müssen. In den Bilanzbüchern sieht es so schlimm aus, dass Zeilermayr sofort Restaurant und Küche zusperrte und sich lieber einen Job als Kellner sucht. Das Genick habe seinem Betrieb letztendlich der hohe Mietzins gebrochen, sagt Zeilermayr. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilt, habe der Jahresumsatz 2013 844.000 Euro betragen. Allein der Mietzins von 8100 Euro im Monat führte den Betrieb schon in die Verlustzone, sagte Zeilermayr.

Über hohe Mieten stöhnen auch viele Nachbarbetriebe in der Altstadt. "Wenn ich nicht selber großteils als Einmannbetrieb tätig wäre, sondern Personal bräuchte, würde es sich für mich auch nicht ausgehen", sagt ein benachbarter Restaurantbesitzer. Für Zeilermayr ist das Aus endgültig, zumal er mit der Schließung nur der Kündigung seines Pachtvertrages durch den Hausherrn mit Jahresende zuvorgekommen ist.

Fatal sei es für ihn gewesen, dass er als Pächter auch noch einen Zwischenmieter bedienen habe müssen, sagte Zeilermayr: "Das führte zu dem Betrag, der nicht mehr leistbar war." Werner Leschanowsky, Sprecher der Six-Pack-Wirte, bedauerte es gestern sehr, dass ein Mitstreiter die Segel streichen musste: "Mir tut es unendlich leid für ihn", sagte er über die Zahlungsunfähigkeit seines Mitstreiters Zeilermayr.

Hoffnung auf Nachfolger

Leschanowsky glaubt aber, dass das Sextett der Stadtplatzwirte bald wieder komplett wird. "Ich bin zuversichtlich, dass ein anderer Wirt den Betrieb übernehmen wird", hofft der Betreiber des Steyrer Segafredo nur auf ein kurzfristiges Intermezzo eines leerstehenden "Bräuhofes". Andere am Platz sind nicht so zuversichtlich: Ein Restaurantbetreiber macht sich schon Hoffnungen auf Zeilermayrs Biergarten.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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lancer (3.688 Kommentare)
am 20.12.2014 08:45

...bricht ja nicht plötzlich über einen herein sondern war von Anfang an bekannt und hätte somit in der Kalkulation berücksichtigt werden müssen. Dann hätte man sich auch ausrechnen können ob sich das Geschäft ausgehen kann oder nicht. Aber dazu müsste man die Grundrechnungsarten beherrschen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 20.12.2014 10:49

mag durchaus zutreffen, denn Hauseigentümer(=Vermieter) haben leider oft sehr seltsame Vorstellungen, was den fiktiven Umsatz eines Betriebes betrifft. Die haben de facto ein arbeitsloses Einkommen, während der Betrieb seinen Umsatz erst einmal erwirtschaften muss.

Aber der Mietzins ist auch die klassische Ausrede. Und es liegt am Mieter (Wirt) dass er zeitgerecht an seinen Vermieter herantritt, seine Wirtschaftszahlen offenlegt und über den Mietzins verhandelt.

"Klassische Ausrede" deshalb, weil 1, max. 2 ohnehin chrinisch niedrig bezahlte Gastroangestellte bereits mehr kosten als der ganze Mietzins. Ein klein wenig mehr in gutes (=freundliches, engagiertes) Personal investiert bringt dem Wirten mehr als das Sudern über einen 500 Euro niedrigen Zins.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 20.12.2014 10:50

für die Tippfehler, das OÖN-Forum lässt leider im Nachhinein keine Korrektur mehr zu.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 19.12.2014 23:16

Ja, und das Personal arebitete auch nicht gratis. Außerdem das böse Finanzamt. Und das mit der Krankenkasse ist ohnehin eine Frechheit...

Ach, was gibt es doch viiiiele Ausreden. Statt dass ein Pleitier einfach zugibt, dass er überfordert und zu wenig geschäftstüchtig war.

Durch die Finger schauen jetzt wieder einmal die "anderen", welche gefälligst 90% oder mehr dieses Gastronomen derstemmen dürfen. Während sich der Schuldner als Kellner dezent aus der Affäre zieht.

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am 18.12.2014 19:29

es wird sich bestimmt einer finden der glaubt einen hochpreisigen Freßtempel installieren zu müssen.
Wirtshaus ist nicht hip, österreichisch kochen die Herrschaften auch nicht.
Girardi-Rostbraten, Leberschädl, Stephanie-Braten, was ist das ?

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( Kommentare)
am 18.12.2014 10:52

war in früheren Zeiten gerne zu Gast im Bräuhof, aber noch unter der alten Führung! Seit der Übernahme ist es mit diesem Juwel am Steyrer Stadtplatz kontinuierlich bergab gegangen. Wir gehen selber schon seit einer geraumen Zeit nicht mehr hin, da der Service und die Freundlichkeit in diesem Lokal schon lange nicht mehr groß geschrieben wurden.
Schade drum, aber musste wohl sein! Vielleicht findet sich ja ein kreativer Wirt, der wieder Leben in dieses Lokal bringt!

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.12.2014 22:02

Kellner zwider und unhöflich.

Aber bei mir ist das anders als bei dir: ich bin selber dran schuld, weil ich eine Zwiderwurzn mit extrem hohen Ansprüchen bin.

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Hochofen (3.337 Kommentare)
am 19.12.2014 12:34

Wie soll man auch Sozialverhalten unter Menschen lernen, wenn man sich in der Pampa bei Fuchs und Hase eingräbt.

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