Schrott-Steg: Die Prüfer fanden keine Schuldigen
WAIDHOFEN. Der Schlosssteg in Waidhofen ist so kaputt, dass er nach zwölf Jahren abgerissen und neu gebaut wird.
70 Fragen reichten die Waidhofner Gemeinderatsfraktionen ein, damit der Magistrat dem Bauausschuss Antworten liefert, warum die Stahlbrücke über die Ybbs zwischen dem Rothschuldschloss und dem Hotel an der Eisenstraße zu solch einem Desaster wurde: Wie berichtet ist der Fußgängersteig derart vom Rost zerfressen, dass er vor drei Wochen gesperrt werden musste.
Für einen Neubau hatte sich die Stadt mit der Bauplanungsfirma der nö. Hypo-Bank bereits verglichen, wofür sie ein kleines finanzielles Trostpflaster bekam. Bürgermeister Wolfgang Mair (VP) nannte das dennoch einen Erfolg, weil bei einem Zivilprozess für die Stadt nicht mehr herauszuholen gewesen wäre. Einen Schuldigen vermochte nämlich auch die Untersuchung im Rathaus zu den von den Fraktionen beigesteuerten 70 Fragen nicht zu finden. Mair räumte in einem Pressegespräch ein, dass man es am Bauamt tatsächlich übersehen hatte, im Jahr 2006, als die Gewährleistungsfristen ausliefen, auf eine Verlängerung zu bestehen. Der Steg hatte damals schon Gebrechen gezeigt und bereits damals mussten Rostflecken sandgestrahlt und neu lackiert werden. "In diesem Jahr liefen aber auch die Vorbereitungen für die Landesausstellung auf Hochtouren", sagte Mair, "im Bauamt war man mit der Arbeitsfülle überfordert." Verfehlungen wurden bei der Beantwortung des Fragenkataloges aber auch beim Statiker nicht gefunden.