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Radfahrer haben es in Steyr schwer

23. September 2014, 00:04 Uhr
Nur der Umweg führt legal zum Ziel: Radfahrer haben es in Steyr schwer
Sieger Daucher wurde nachträglich disqualifiziert. Bild: Mader

STEYR. Bei der Vergleichsfahrt am Samstag kamen Fahrrad und E-Bike zwar als Erste ins Ziel. Sie wurden jedoch wegen unbefugten Befahrens einer Fußgängerzone disqualifiziert.

Wie fahrradfreundlich ist die Stadt Steyr? Seit dem Mobilitätstag, der am Samstag über die Bühne gegangen ist, hat diese Frage neue Brisanz. Bei der Vergleichsfahrt der verschiedenen Verkehrsmittel wurde offenkundig, wie schwierig Radfahrern die Zufahrt in die Innenstadt gemacht wird. OÖN-Redakteur Kurt Daucher, der sich auf dem Mountainbike an dem Bewerb beteiligt hatte, und E-Biker Rainer Aichinger wurden disqualifiziert, weil sie durch die Fußgängerzone Pfarrgasse gefahren sind. Hier hätten sie ihre Gefährte schieben oder sich einen anderen Weg suchen müssen ...

Nur der Umweg führt legal zum Ziel: Radfahrer haben es in Steyr schwer
Autos dürfen, wenn ladetätig, in die Pfarrgasse. Geradelt werden darf nicht. Bild: daucher

Vorrang für Autos und Fußgeher

Die kuriose Situation, mit der sich Radfahrer an der Südeinfahrt zur Innenstadt konfrontiert sehen: Vom neuen Radweg über die Schönauerbrücke gibt es keine Abbiegemöglichkeit Richtung Grünmarkt und Stadtplatz. Der Radweg entlang des Schulzentrums an der Werndlstraße führt zwar unter der Tomitzstraße hindurch in Richtung Schwechaterhof. Den Pfarrberg dürfen die Radler – anders als die Teilnehmer an Segway-Touren und ladetätige Kraftfahrzeuge – aber nicht befahren.

"In der Enge Gasse dürfen Radfahrer fahren, auf dem Pfarrberg aber nicht", erklärt Verkehrsstadtrat Helmut Zöttl die Regelung, auf die man sich vor mehr als zehn Jahren im Verkehrsausschuss geeinigt hat. Man wollte vermeiden, dass es auf der abschüssigen Pfarrgasse zu Unfällen kommt. "Die Befürchtung ist, dass ein Kunde, der aus einem Geschäftslokal kommt, von einem Radfahrer erwischt wird, der vielleicht etwas zu schnell den Berg hinunter- fährt", so Zöttl.

"Kein Verbot, mehr Rücksicht"

Von Seiten der Polizei heißt es, dass noch keine Beschwerden wegen gefährlicher Radfahrer auf dem Pfarrberg eingegangen sind. Als Radfahrverbindung wird die Gasse freilich sehr wohl genutzt, wie ein Lokalaugenschein der Steyrer Zeitung ergab – allerdings illegal. Dafür, die Pfarrgasse für Radfahrer freizugeben, spricht sich Gemeinderat Kurt Apfelthaler aus. "Ein Bereich wie dieser muss heute als Shared-Space-Zone gesehen werden. Klar muss sein, dass hier jeder auf den anderen Rücksicht nimmt und Radfahrer nicht rasen." Es fehle in Steyr aber allgemein am politischen Willen, etwas für die Radfahrer zu tun, so der Grün-Mandatar: "In den Radfahr-Verkehr zu investieren heißt, etwas für die Volksgesundheit zu tun. Und als Autofahrer stehst du sowieso immer öfter im Stau."

Radfahrer Daucher war bei der Vergleichsfahrt, bei der es auch ein Lese-Aufgabe zu bewältigen und ein Puzzle zusammenzubauen galt, als Erster ins Ziel gekommen, E-Biker Aichinger als Zweiter. Durch die Disqualifikation der beiden rückte Zöttl, der Autofahrer, auf Rang eins vor, Buspassagier Harald Rammerstorfer auf Rang zwei. Die Fahrt hatte vom Stadtplatz zum Krankenhaus und wieder retour geführt.

 

Radweg Check

Radwege und -routen in Städten sind problematisch, weil nicht immer klar als solche erkennbar. Auch in Steyr finden sich Beispiele dafür: Jenes Hinweisschild etwa, das die Radfahrer, die auf dem Ennstalradweg kommend in die Innenstadt leiten soll, ist – weil üppig verwachsen – kaum zu sehen. Die Verkehrsschilder, die den Geh- und Radweg beim Bundesschulzentrum Werndlstraße als solchen ausweisen, sind vielfach von Pickerln überklebt.

Lücken im Radwegnetz gibt es in Steyr noch zur Genüge. Der aktuellste ist immer noch heiß diskutiert: Vom neuen Radweg über die Schönauerbrücke gibt es keine Verbindung in die Innenstadt. Die Zufahrt über den Pfarrberg ist nicht möglich .

Eine einheitliche Beschilderung für Radwegrouten in und durch Steyr sucht man vergeblich.
 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 24.09.2014 11:15

Solange die Enge Gasse als Teststrecke für einen E-Bike-Verleiher herhalten muss, kann man auch die Pfarrgasse für Radfahrer freigeben.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 23.09.2014 12:40

Verkehrsregeln grad nicht im Kopf gehabt? Führerschein schon zu lange her? zwinkern

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