Neues LED-Licht raubt manchen Siedlern den Schlaf

Von Hannes Fehringer   13.April 2016

Der Gemeinderat hat im September des Vorjahres einstimmig beschlossen, die Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen umzustellen. Für das großangelegte Energiesparprojekt in der Gemeinde wurde ein Vertrag mit der Firma E-Werk Wels AG abgeschlossen.

Jetzt sind die Monteure dabei, den Auftrag umzusetzen und die Beleuchtungskörper auszuwechseln. In der Siedlung, in der Ursula Forster wohnt, hält sich die Freude über das neue Licht, das weniger Strom verbraucht, in Grenzen. "Das Licht ist heller und greller als früher", sagt Forster, die Gärten vor den Häusern würden ausgeleuchtet "wie eine Sportstätte". Auch der Lichtschimmer, der jetzt durch die Vorhänge ins Schlafzimmer dringe, erschwere die Bettruhe. Zweifel, dass das bläuliche LED-Licht eine Verbesserung sei, hegt auch der Leiter des um den Umweltschutz sehr bemühten Micheldorfer Energienetzwerkes, Herbert Petter. Er kann sich der Forderung anschließen, dass das neue LED-Licht wenigstens gedimmt, nur jede zweite Straßenleuchte aufflackern oder spät in der Nacht ganz abgedreht werden soll, wie das vor dem Wechsel bei den alten Lampen gemacht wurde.

Das bläulich-grelle LED-Licht steht auch schon im Visier der Gesundheitsforschung. Kritiker weisen darauf hin, dass es die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin blockiere, worauf die Menschen am Abend nicht müde werden und nicht schlafen können.

Beschwerden, von denen der Micheldorfer Bürgermeister Ewald Lindinger noch wenig gehört hat. "Ich weiß, dass eine Handvoll Leute Probleme mit dem Licht geäußert haben und die ganz große Mehrheit überhaupt keine Klagen hat und die Umstellung begrüßt."

Trotzdem will er heute die Angelegenheit noch einmal im Gemeinderatsausschuss für Straßenbau und Beleuchtung diskutieren lassen. Lindinger: "Die meisten Bewohner verlangen aber das Licht die ganze Nacht, auch wegen der Sicherheit."