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Mit Überrumpelungstaktik: Aus für das Jugendzentrum

Von Gerald Winterleitner, 25. April 2018, 00:04 Uhr
Mit Überrumpelungstaktik: Aus für das Jugendzentrum
Mit Jahresende muss das Mollner ÖGJ-Jugendzentrum seine Pforten nun endgültig schließen. Bild: JUZ Molln

MOLLN. Heftige Proteste gegen die Vorgehensweise der Mollner Politik. "Wir sind so ein Vorgehen nicht gewohnt", sagt Juz-Leiter Reichl.

"Wir verurteilen dieses kurzfristige Sparen auf dem Rücken der Jugendlichen zutiefst", kritisierte Rudolf Diensthuber, Vorsitzender des ÖGB Kirchdorf, gestern per Aussendung. Er spricht damit jene Überrumpelungstaktik von VP, FP und Teilen der Bürgerliste an, mit der vom Gemeinderat per Dringlichkeitsantrag das Aus für das seit 2009 bestehende ÖGB-Jugendzentrum (Juz) beschlossen wurde. Erst im Dezember war die Schließung nach massiven Protesten mit 10:11 Stimmen gescheitert.

"Ich habe den Eindruck, als würden sich Teile der Mollner Gemeindepolitik vor den Jugendlichen fürchten", sagt Diensthuber, "diese Entscheidung wurde nicht im Sinne der Bevölkerung gefällt." Er sei entsetzt von Bürgermeister Reinisch (VP): "Ihm ist die Jugend offensichtlich völlig egal. Er begreift nicht, welchen Stellenwert ein Jugendzentrum mit fachlicher Betreuung hat."

"Wir haben einen Funcourt errichtet, ebenso den Beachvolleyballplatz und die Schulsportanlage für alle zugänglich gemacht", kontert Fritz Reinisch, "ich glaube also nicht, dass wir nichts für die Jugend machen."

Die "Gemeindefinanzierung neu" zwinge zu unliebsamen Schritten, allerdings würden alle immer nur verlangen, bei den anderen zu sparen. "Wir können uns diese 18.000 Euro für den ÖGB nicht mehr leisten", sagt Reinisch, "außerdem sind Rauchen, Alkohol und Verschmutzung dort ein Problem. Es hat schon Anrainerbeschwerden gegeben."

Das stimme nicht, erklärt Stefan Reichl, Leiter des Jugendcenter-Unterstützungsvereins, der in Oberösterreich 16 Juz betreibt. Und die Kosten für Molln seien überschaubar: "Uns hat der Bürgermeister nie kontaktiert. Das sind wir nicht gewohnt, dass man mit seinem Vertragspartner keine Gespräche führt." Das Juz beteilige sich an Gemeindeaktionen und biete Jugendlichen ein vielfältiges Programm bis hin zur Drogenprävention. Ehrenamtliche würden dies nicht schaffen.

Der ÖGB dürfe auf eigene Kosten weitermachen, sagt Reinisch: "Wir könnten es aber auch mit der katholischen Jugend und dergleichen machen."

Reinisch: „Es ist einfach kein Geld mehr vorhanden“

 

Die Gemeinde erhalte vom Land exakt 183.000 Euro an Strukturfondsmitteln, sagt Bürgermeister Fritz Reinisch: „Wir haben die gesamte Summe benötigt, um ein ausgeglichenes Budget zu erstellen. Jetzt ist kein einziger Euro mehr für Projekte vorhanden.“ Das sei die Wahrheit, so Reinisch.

Molln müsse sparen. Jugendzentrum und Hort seien zwei Bereiche, die Auslagerung des Kindergartens ein weiterer. „Noch ist nichts fix, da sind nur viele Gerüchte im Umlauf.“ Leider sei in der Kommunikation einiges falsch gelaufen. Er warte auf einen Termin bei der Bildungsabteilung des Landes, um das weitere Vorgehen festzulegen.

Reinisch bestätigt, dass er von Eltern, die sich über die Hortschließung beschweren, eine Unterschriftenliste erhalten habe: „Ich habe sie mir noch nicht durchgelesen, aber viele haben unterschrieben, die gar nicht betroffen sind. Wir wollen die Betreuungsqualität halten.“ Mit Hortleiterin Wadi habe er bereits eine einvernehmliche Lösung getroffen, für den Rest des Hortpersonals werde nach einer Lösung gesucht: „Aber alle vier werden wir nicht mehr benötigen.“

„Ich fühle mich von der Gemeinde veräppelt“

 

39 Kinder besuchen aktuell den Mollner Hort, der nach dem Willen von VP, FP und Teilen der Bürgerliste BIM ab Herbst durch die Volksschul-Nachmittagsbetreuung ersetzt werden soll. Betreut werden sie von einem fünfköpfigen Team unter der Leitung von Christine Wadi. Sie alle verlieren ihren Job.

Wadi will künftig wieder in ihrem angestammten Beruf als Lehrerin tätig werden, wäre aber lieber in Molln im Hort geblieben. Der Vertrag mit einem befristeten Mitarbeiter werde nicht verlängert, für vier Frauen im Alter von 56 bis 58 Jahren würden die Jobaussichten nach der Kündigung eher trist sein.

Die bevorstehende Schließung sei fast ohne Vorwarnung gekommen, sagt Wadi: „Bürgermeister Reinisch hat nur gesagt, dass er kein Geld mehr hat. Ich bin enttäuscht von ihm. Kinder sind unsere Zukunft.“ Sie fühle sich aufgrund dieser Vorgehensweise von der Gemeinde veräppelt. Auch der Protest der Eltern sei enorm, da diese die Qualität der Betreuung überaus schätzen würden.

Ab September wäre der Hort mit mehr als 40 Kindern bis auf den letzten Platz voll gewesen.

 

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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jugend (23 Kommentare)
am 25.04.2018 14:24

Das Juz Molln leistet hervorragende Arbeit! Das zerstören die lieben Gemeindeverantwortlichen! Jetzt sparen und in ein paar Jahren unzählige Gelder für Sozialprojekte bezahlen, die man dadurch vermeiden hätten können! Dem BGM sind die Jugendlichen ja komplett egal...unfähiger Mensch!

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( Kommentare)
am 25.04.2018 07:50

in jeden Jugendzentrum ist normal ein verantwortlicher.schläft der,solange die jugendlichen ihren spaß haben.wenn natürlich Zuviel Beschwerden sind,muß es zugesperrt werden.in Linz war auch so ein fall.danach war ruhe.

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