Kinder lernen im "Life Camp", Handy abzudrehen und Freunde zu finden
HINTERSTODER. Peter Leeb eröffnet zu Fronleichnam in Hinterstoder Haus für Schulwochen und Camps.
Der Stress, der das Adrenalin in die Adern schießen lässt, und der Zeitdruck, der Nerven blank scheuert: Der Linzer Peter Leeb kannte das alles als Vertriebsleiter in einem großen oberösterreichischen Verlagshaus. Damit er als Chef nicht der erste ist, der andere anbrüllt, sondern jener ist, der kühlen Kopf bewahrt, wenn es brenzlig wird, belegte er an der Linzer Johannes Kepler Universität einen Lehrgang zu Mediation und Konfliktmanagement. Ein Seminarprojekt in einer Linzer Schule im Zuge der Ausbildung ließ bei dem 54-Jährigen den Groschen fallen. Mit dem Rüstzeug des Konfliktmanagers gelang es ihm, dass eine durch Mobbing völlig zerstörte Klassengemeinschaft es wieder schaffte, sich auf einen gemeinsamen Skikurs zu freuen.
"ISK" mietete alten Pfarrhof
Nach sieben Jahren Ehrenamt hat Leeb das von ihm gegründete "Institut für Soziale Kompetenz" (ISK) als Geschäftsführer der angegliederten Firmengesellschaft zu seinem Beruf gemacht. Die GmbH, die bereits 115 Mitarbeiter – zwischen 55 und 60 davon in Vollzeitjobs – beschäftigt und auf Honorarbasis weitere 130 Trainer beizieht, hat im Schuljahr 2015/16 an 700 Workshop-Tagen 3000 Schüler und Schülerinnen betreut. In Hinterstoder hat das ISK auf fünf Jahre den alten Pfarrhof samt Wiese angemietet, wo bislang nur in drei Wintermonaten Skitouristen aus der Tschechischen Republik einquartiert worden sind. Nach einer Investition von 155.000 Euro aus Eigenkapital bringt das ISK jetzt eine Ganzjahresauslastung: In einem Dutzend (beheizte und belüftete) Gartenhütten und den neu möblierten Räumen des alten Pfarrhofes finden 62 Betten Platz. Am Fronleichnamstag wird mit einem Fest in Hinterstoder die neue Herberge für Kids im Alter zwischen sieben und 16 Jahren eröffnet. Eine Feriencampwoche gibt es ab 199 Euro Pauschalpreis, während der Unterrichtszeit werden Schulen die Kundschaft sein. Verköstigt werden die Kinder von zwei benachbarten Gasthöfen.
Das Handy ist übrigens am Camp nicht verpönt. "Zu Geocaching und anderen Spielen brauchen wir es ja", sagt Leeb. Wenn es aber zum Gemeinschaftskiller wird, wird das Mobiltelefon abgedreht. Wenngleich Leeb seine geistigen Wurzeln in der Dompfarre hat, wird man im alten Pfarrhof kein Kreuz finden: "Wir sind überparteilich und auch religiös neutral", sagt Leeb, "wir wollen hier Allgemeinwerte wie Freundschaft und Gemeinschaft über Kulturen hinweg vermitteln."
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