Keine Spur vom Brandstifter im Stollen
STEYR. Stadtteil ist mit Luftschutzkellern untertunnelt - Unbekannte legten in den Gängen Feuer.
Wenn die Sirenen heulten, drängten sich die Rüstungsarbeiter der Steyrwerke in die 1,9 Kilometer weit verzweigten Luftschutzstollen, die unter dem ganzen Stadtteil der Ennsleite Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in den Fels schlagen mussten. Nach 203 Todesopfern bei drei amerikanischen Fliegerangriffen im Februar 1944, verrauchten einen Monat später die Vernebelungsmaschinen das Fabriksgelände so dicht, dass die Bomber ihre Fracht irrtümlich über dem Ramingtal abluden.
Am Dienstagabend qualmte es wieder vor den Werkstoren des MAN-Lastkraftwagenwerkes. Passanten bemerkten Rauch, der aus einem der stets versperrten Zugangstore zu dem ehemaligen Luftschutzstollen bei der Arbeitergasse ins Freie drang. Die Feuerwehr musste zu einem Großeinsatz ausrücken: 60 Feuerwehrleute rückten mit schwerem Atemschutz vor, um in dem völlig verqualmten Labyrinth das Feuer ausfindig zu machen. Gegen 18 Uhr hatten die Einsatzkräfte den Brandherd entdeckt und die Flammen und eine Schlauchleitung mit Löschwasser gelegt. "Die Schwierigkeit lag darin, bei dem vielen Rauch das Feuer zu finden", sagte Markus Gollnhuber von der Steyrer Feuerwehrzentrale.
Folge des Großeinsatzes war ein Verkehrsinfarkt in dem Stadtteil, niemand konnte mehr auf die Ennsleite zufahren, was einen langen Rückstau erzeugte. Die Feuerwehr hatte das Feuer rasch unter Kontrolle, Menschen traf sie in den unterirdischen Schächten keinen mehr an. In den Luftschutzstollen muss aber jemand dagewesen sein, der das Feuer gelegt hat. "Da drunten in den Luftschutzstollen befindet sich nichts, was brennen kann", sagt Stadtpolizeikommandant Christian Moser, "für unseren Brandsachverständigen besteht nicht der geringste Zweifel, dass jemand gezündelt hat."
Mutmaßungen, dass Obdachlose nach dem Kälteeinbruch in einem der Tunnels Zuflucht gesucht und ein wärmendes Feuer entzündet hätten, erteilt Moser eine Absage: "Dort drunten ist es von Haus aus so kalt, dass sich jeder einen besseren Schlafplatz woanders suchen würde." Die ehemaligen Luftschutzkeller, deren Betreten verboten ist und die mit Vorhängeschlössern versperrt sind, gelten bei Punks im Internet als heißer Tipp als Party-Location. Aber auch zu dieser Szene gibt es keinen konkreten Anhaltspunkt. Laut Moser stehe die Polizei auch noch am Anfang ihrer Ermittlungen: "Wir werden entsprechende Nachforschungen anstellen. Für einen Verdacht ist es zu früh."
Niemand konnte mehr auf die Ennsleite zufahren!? Da fallen mir spontan 2 andere Möglichkeiten ein! 😉
"Keine Spur vom Brandstifter im Stollen"- na der wird nicht gewartet haben.
Warum macht die Feuerwehr einen Großeinsatz und gefährdet die eigenen Leute, wenn es sich um einen versperrten und leeren Stollen handelt?
Eine Feuerwehrübung?
Du bist aber schon lustig. Und woher soll man vorher wissen, dass niemand mehr drin ist?
Bei einer solchen Ausgangslage MUSS man im Gegenteil davon ausgehen, dass noch Menschen im Gefahrenbereich sind - entweder der/die Brandstifter, wenn das Feuer unbeabsichtigt ausgebrochen ist, oder unbeteiligte Personen!
Das mag ich eh: keine Ahnung haben, aber große Klappe im Internet.