Jägerstätter-Reliquie für Waidhofen
WAIDHOFEN/YBBS. Ein Knochenrest des gläubigen Kriegsdienstverweigerers wird in den neuen Altar eingefügt
Stimmt, sagt Stadtpfarrer und Dechant Herbert Döller, es habe durchaus etwas Makabres an sich, wenn auch heutzutage noch – im 21. Jahrhundert – Knochenreste von Heiligen in Altäre eingefügt werden. Auf der anderen Seite: Das Bedürfnis, eine Verbindung zu Idolen und Stars herzustellen, sei ungebrochen da. „Da braucht man sich nur anzuschauen, was bei Pop-Konzerten alles auf die Bühne und von dort wieder heruntergeworfen wird“, so der Geistliche. Für den neuen Volksaltar, der nach Abschluss der Kirchenrenovierung am 3. November geweiht werden soll, habe er sich um Reliquien von jüngeren Heiligen bzw. Selig-Gesprochenen aus Österreich bemüht. Auch ein Knochensplitter des Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter wird dabei sein.
Dass die Person Jägerstätter nicht nur als Vorbild im Glauben gilt, sondern – weil er das Todesurteil ahnend auch seine Familie zurückließ – umstritten ist, gibt Döller zu. „Ich will da aber nicht provozieren.“
Kirchen, in denen eine Reliquie Jägerstätters aufbewahrt wird, gibt es nur wenige. Der Grund dafür: Jägerstätters Leiche wurde nach seiner Hinrichtung im August 1943 verbrannt. Der Urne, die in Jägerstätters Heimatort St. Radegund beigesetzt ist, konnten noch einige wenige Knochensplitter entnommen werden – zunächst kurz nach Kriegsende, dann noch einmal vor der Seligsprechung im Jahr 2007. „Wir haben viele Anfragen auch aus dem asiatischen Raum“, heißt es aus der Diözese Linz, wo die Jägerstätter-Reliquien verwahrt sind. In der Regel würden derartige Anträge abgelehnt, so Pressesprecherin Gabriele Eder-Cakl. Außer im Linzer Mariendom befänden sich Jägerstätter-Reliquien im Kardinal- König-Haus in Wien und in einer Pfarre in Tansania, Afrika.
Bischof kommt zur Feier
Die Übergabe der Reliquie findet bereits bei der Fatimafeier am Montag, 13. Mai, statt. Beginn ist um 19 Uhr. Am Gottesdienst in der Klosterkirche nimmt auch der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz teil. In Anschluss an die Messe kann der Segen mit der Reliquie empfangen werden.
Bei den drei weiteren Seligen, deren Reliquien im neuen Stein-Altar abgelegt werden, handelt es sich um die Sozialpolitikerin und Ordensgründerin Hildegard Burjan sowie die beiden Niederösterreicher Maria Theresia Ledochowska (aus Loosdorf gebürtig) und Jakob Kern (Priester in Geras).
Franz Jägerstätter hatte den Kriegsdienst unter den Nazis aus religiösen Gründen verweigert. Auslöser für den todbringenden Entschluss waren ein Traum von einem Zug, der viele Menschen ins Verderben führt, und mehrere Nachrichten über die Verfolgung von Priestern.
Beim Theatersommer Haag wird heuer das neue Jägerstätter-Stück aus der Feder von Felix Mitterer aufgeführt.
Die katholische Kirche glaubt noch immer, die Menschen mittels Voodoo-Zauber bei Laune halten zu können. Solange es der Männerverein katholische Kirche nicht schafft, den Zölebat abzuschaffen und moderner zu werden, werden ihr weiterhin die "Schäflein" davonlaufen.
denn er wurde ja "nur" selig gesprochen.
So wie übrigens der letzte Kaiser Karl I auch. Dieser hat ja angeblich durch Fürsprache eine Nonne von Krampfadern geheilt.
Wer derlei Schwachsinn glaubt, dem ist sicher nicht mehr zu helfen. Mit solchen "Wundern" hat die kath. Kirche intellektuell völlig abgewirtschaftet und macht sich lächerlich.
Aber ihr geht es ja um die "Show", das ist ihr Geschäft. Vernunft ist da unwichtig und störend.
Ich hätte übrigens gerne eine Reliquie vom Kaiser Karl, die können dann die infantilen Wudergläubigen verehren und die atavistischen Monarchisten genau so.
So eine kleine Kultstätte fü Monarchisten und Leichtgläubige mit schönem Schrein würde dem Gastgewerbe sehr nützen...
rückfall ins MA. dem FJ wäre das nicht recht gewesen. wie fühlt sich frau, seine töchter, wenn knochensplitter des vaters ausgestellt werden ? die katholen sind nicht zu bremsen in ihrer dummheit und verbohrtheit. arme fam.jägerstätter.
eigentli soagoar goanz schea!?!
am Verstand der Menschen gezweifelt
Muss man wie im finstersten Mittelalter die Leiche zersägen, wenn man auch anderweitig gedenken kann. Die Weltkugel (erst seit kurzem rund) der Kirche dreht sich halt immer noch im Mittelalter.
da weiß man, was man hat!
..über die g'schicht, damits keinen ärger mit dem kameradschaftsbund gibt und jetzt diese peinlichkeit mit seinen knochenresten - das hat der arme kerl wirklich nicht verdient.