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"In einigen Jahren kommt ein Pflege-Mangel auf uns zu"

Von Gerald Winterleitner, 20. Juni 2018, 00:04 Uhr
"In einigen Jahren kommt ein Pflege-Mangel auf uns zu"
Die Arbeit in Alten- und Pflegeheimen ist zwar durchaus fordernd, kann aber auch Spaß machen. Bild: König

STEYR. In den Alten- und Pflegeheimen in Steyr und Steyr-Land dürfen noch alle Betten belegt werden. Aber die Personaldecke wird dünner.

"Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren im Pflegedienst, aber ich habe noch keinen Tag bereut", sagt Sabine Wimmer. Die Leiterin des Pflege- und Betreuungsdienstes im Sozialhilfeverband Steyr-Land empfiehlt diesen für sie zutiefst befriedigenden Job aus Überzeugung weiter. Sie weiß aber auch: "Auf uns kommt ein Pflegemangel zu." In drei bis vier Jahren würden die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen, doch die Ausbildung von Fachpersonal hinke deutlich nach. Das, obwohl die Anzahl pflegebedürftiger Menschen stark steigt.

"Oberösterreichweit fehlen pro Jahr rund 200 Absolventen", sagt Martin König, Geschäftsführer der Soziales Netzwerk GmbH. Noch dürfe man in den Bezirken Steyr-Stadt und -Land zwar alle insgesamt 1015 Betten in den elf Heimen füllen, doch etwa im Bezirk Kirchdorf gebe es bereits einen Personalmangel: "In Kirchdorf müssen schon zwölf Plätze unbelegt bleiben, in Kremsmünster sind es derzeit sogar 15."

König fordert, dass die Politik passende Rahmenbedingungen schaffen müsse. Etwa durch eine auch zeitlich flexiblere Ausbildung und eine finanzielle Absicherung von Berufsumsteigern: "Viele können sich das Leben während der Ausbildung einfach nicht leisten. Das kann’s doch nicht sein." Ein Faktum, bei dem ihn Albert Hinterreitner, Leiter der Steyrer Alten- und Pflegeheime beipflichtet: "Noch können wir den Personalschlüssel erfüllen, aber die Konkurrenz am Arbeitsmarkt wird größer. Und wir müssen uns auch als Dienstgeber anpassen."

An der Schule für Sozialbetreuungsberufe Steyr beenden aktuell 32 Frauen und Männer ihre zweijährige Ausbildung. Alle hätten einen fixen Arbeitsplatz in Aussicht, sagt Direktor Ewald Staltner: "Vor Jahren haben wir bis zu 80 Bewerber für die beiden Klassen gehabt, jetzt haben wir zwanzig Ausbildungsplätze frei."

Für Wimmer unverständlich. Sie rührt die Werbetrommel: "Es ist eine sinnstiftende Tätigkeit. Man erhält von den Bewohnern so viel zurück, ein Traumjob."

Schule für Sozialbetreuungsberufe Steyr

  1. Ausbildung: Die Ausbildung zum Fach-Sozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Altenarbeit inklusive Pflegeassistenz dauert aktuell zwei Jahre.
  2. Info-Tag: Die Schule informiert am Mittwoch, 27. Juni, ab 16 Uhr über die Ausbildung zum Fach-Sozialbetreuer und das Zusatzmodul Behinderten- bzw. Altenarbeit. Die Ausbildung beginnt am 10. September. Infos: www.sob-steyr.at
  3. Jobaussichten: Oberösterreichweit werden rund 200 Fachkräfte pro Jahr zu wenig ausgebildet. Wer die Ausbildung abgeschlossen hat, erhält in der Regel sofort einen Job.
  4. Verdienst: Der Beruf ist zwar anstrengend, aber auch sinnstiftend und befriedigend. Einsteiger verdienen inkl. Zulagen brutto rund 2350 Euro (Fachsozialarbeiter) bis 2700 Euro (Diplom-Pflegekräfte).
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2  Kommentare
2  Kommentare
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watchmylips (1.028 Kommentare)
am 20.06.2018 15:57

Das ist halt nicht jedermanns Sache. Und auch eine grundsätzliche Frage: Will ich nachts / am Wochenende arbeiten? Davon sind ja auch andere Bereiche betroffen, zB die Gastronomie.

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marterpfahl (126 Kommentare)
am 20.06.2018 12:43

Ich möchte Frau Wimmer meine Hochachtung aussprechen, dass sie nach 30 Jahren im Pflegeberuf ungebrochen motiviert für ihren Traumberuf „brennt“. Aber wie viele Nachtdienste und Wochenenddienste macht sie im Monat. Wie oft springt sie für erkrankte Kollegen ein. Ich nehme an als Leitung so gut wie gar nicht. Ein Interview mit einer Pflegerin oder Pfleger aus der Praxis würde mich interessieren, die eben weiß was Pflege bedeutet.

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