Im Stall stehen zu wenig Milchkühe
AMSTETTEN, HOLLENSTEIN. NÖ. Landesrechnungshof überprüfte Viehbestand in Landwirtschaftlichen Fachschulen.
Womit allem sich die Prüfer des NÖ. Landesrechnungshofes befassen müssen: Ein Report der Kontrollore aus St. Pölten hat jetzt den Landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) im Bundesland unter der Enns Augenmerk geschenkt. Die Zählung des Viehbestandes in den Versuchsställen zur Ausbildung der künftigen Landwirtschaftsmeister gehörte dabei zum Aufgabengebiet. Für alle LFS ist demnach ein Mindestbestand von 40 Milchkühen vorgesehen. Den Standard erfüllen die LFS Gießhübl in Amstetten mit 17 Stück Hornvieh und die LFS Hohenlehen in Hollenstein an der Ybbs mit 18 Rindern bei weitem nicht. "Der Landesrechnungshof regt an, den jeweiligen Schulschwerpunkten entsprechend Mindestausstattungen an Nutztieren zu definieren." Das Land griff die Anregung auf mit dem Versprechen, ihr mit der "Erstellung eines landesweiten Stallkonzeptes" nachzukommen.
Den Prüfern stach ebenfalls ins Auge, dass die Fachschulen auch bei den Ackerflächen und Waldgrundstücken großteils im Hintertreffen seien. In Gießhübl verfügen Lehrer und Schüler zwar über 36 Hektar Felder und damit über dem Plansoll, beim Forst klafft mit 15 Hektar aber eine große Lücke zu den geforderten 110 Hektar. Hohenlehen verfügt laut LRH-Studie überhaupt über keine Krume Ackerland, und beim Forst sollte man 140 Hektar besitzen, hat aber nur 64 Hektar. Wie der LRH einräumt, behelfen sich die Direktoren mit Zupachtungen und Zusammenarbeit mit Forstbetrieben.
Bei den Kosten fällt ein Ruhmesblatt auf die LFS Gießhübl. Beim Lehr- und Versuchsbetrieb konnte Direktor Gerhard Altrichter im eingesehenen Jahr 2013 202.100 Euro an Einnahmen bei nur 171.500 Euro an Ausgaben vorweisen. Als Gutsbetrieb floriert der Mostviertler Bildungshof also. Grund dafür ist, dass die LFS Schinken, Most und Speck, die die Schüler im Praxisunterricht produzieren, erfolgreich bei einem Schmankerlmarkt ab Hof verkaufen. Hohenlehen hat bei 407.000 Euro an Ausgaben und 178.100 Euro an Einnahmen nur einen Deckungsgrad von 43,8 Prozent.