Hubert Riedl ist der beste Sensenmann Österreichs
ASCHACH AN DER STEYR. Die Wiese, auf der das Grünfutter üppig steht, ist mit Schweiß getränkt: Hubert Riedl aus Aschach an der Steyr war am Wochenende auf dem Gutsbetrieb der Landwirtschaftlichen Fachschule in Elixhausen (Salzburg) der Schnellste, der mit der Sense die Halme auf einem abgesteckten Flecken von zehn mal zehn Meter fällte.
Vier Minuten elf Sekunden brauchte der Jungbauer für die Mahd, damit wurde er Bundesmeister im Sensenmähen in der Klasse II, der Männer zwischen 30 und 35 Jahre.
Dass der Wettkampf mit 36 Jahren vorbei ist, liegt daran, dass die Landjugend den Traditionsbewerb veranstaltet, "und irgendwann ist eben die Jugendzeit vorbei", sagt Reinhard Derntl von der oö. Landjugend.
Damit Riedl Bundesmeister wurde – bei den Jüngeren hätte er mit seiner Zeit immerhin noch die Silbermedaille um den Hals gehängt bekommen –, musste er natürlich gut bei Kräften sein. Beim Mähen gegen die Stoppuhr werden die Muskeln gehörig angestrengt, Kondition und Ausdauer sind ebenso gefragt wie Präzision. "Wenn einer die Wiese abrupft, dann gibt es Strafpunkte, die auf die Sekunden aufgezählt werden", erklärt Derntl das Regelwerk.
Also müssen die Teilnehmer trachten, dass ihr Arbeitsgerät gut in Schuss und die Schneid der Sense scharf ist. Jeder Mäher bringt seine eigene Sense mit: Das Werkzeug hat eine unüblich lange Klinge, die 1,50 Meter Länge misst. Mit diesen Sensen wurden in früheren Tagen das Gras für die Heuernte und das Getreide gemäht, als es noch keine Traktoren gab.
Bei der oö. Landjugend herrschte nach den Bewerben großer Siegesjubel. Denn drei von vier Goldmedaillen bei dem Bundesentscheid in Elixhausen gingen an das Bundesland ob der Enns, wozu Riedl sein Edelmetall beitrug.
Einen Achtungserfolg gab es für unsere Region auch bei den Mädchen: Die Pettenbacherin Katharina Rapperstorfer belegte in der Klasse II den zweiten Platz. Mädchen müssen ein Feld von fünf mal sieben Meter ausmähen.